Funkenkamine: Messungen ergaben keine erhöhten Werte

Wie die SBB und SBB Cargo im Mai und Juni informierten, sind Asbest-haltige Funkenkamine in älteren Lokomotiven nicht korrekt gekennzeichnet worden. Mittlerweile liegen die Mess-Ergebnisse vor – es wurden keine Schadstoffe freigesetzt. 

Stand 22.07.2022

Funkenkamine in älteren Lokomotiven: Messungen ergaben keine erhöhten Werte. Wie die SBB und SBB Cargo im Mai und Juni informierten, sind asbesthaltige Funkenkamine in älteren Lokomotiven nicht korrekt gekennzeichnet worden. Mittlerweile liegen die Mess-Ergebnisse vor – es wurden keine Schadstoffe freigesetzt. 

Die Schadstoffmessungen wurden von dafür anerkannten Firmen bei unterschiedlichen Bearbeitungsschritten der Funkenkamine durchgeführt. Sie zeigen, dass die gemessenen Werte im untersten Bereich der Skala liegen. Es wurden keine Schadstoffe freigesetzt, was die ursprüngliche Einschätzung der Situation bestätigt. Sämtliche Prüfungen erfolgten gemäss Vorgaben zweimal. SBB, SBB Cargo und Login haben die mit Funkenkaminen arbeitenden Mitarbeitenden und Dienstleister heute über die Ergebnisse informiert. Die Ursache für die Unregelmässigkeiten waren unzureichende Kennzeichnung der Funkenkamine sowie die Vermischung von belasteten und nicht belasteten Teilen in den Lagerbeständen. Massnahmen aus diesen Erkenntnissen wurden eingeleitet. 

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden haben für die SBB höchste Priorität. Entsprechend verstärkt die SBB ihre Vorkehrungen und Massnahmen in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dazu zählen neben dem Umgang mit schadstoffbelasteten Materialien (Anlegen von Katastern, Sanierungen) unter anderem auch Themen hinsichtlich Gebäudesicherheit, Brandschutz, Strahlenbelastungen wie z.B. Elektrosmog oder Gefahrstoffe. 

Konkret betroffen sind die Lokomotiven der Flotten Re420, Re421, Re430 und Re620 von SBB Personenverkehr und SBB Cargo. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in diesen bei den Funkenkaminen (dieses löscht Funken während eines Schaltvorgangs im Maschinenraum und schützt weitere Bauteile) noch immer asbesthaltige Materialien verbaut sind. Um den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und der Lernenden zu gewährleisten, haben SBB und SBB Cargo umgehend Massnahmen eingeleitet und parallel dazu die bestehenden Handlungsweisungen im Umgang mit den betroffenen Bauteilen überarbeitet. Ein gesundheitliches Risiko für die Mitarbeitenden kann vorab dann bestehen, wenn solche Bauteile mit abreibenden Werkzeugen (z.B. Drahtbürsten, Feilen etc.) aktiv bearbeitet bzw. beschädigt werden. Aufgrund der vorliegenden Faktenlage geht die SBB von einer niedrigen Risikoexposition aktuell bei rund 250 Mitarbeitenden aus. Für die finale Abklärung werden Messungen in Zusammenarbeit mit der Suva durchgeführt. Die Planung zur Bereinigung der im Betrieb eingesetzten bzw. eingelagerten Bauteile läuft.

Die SBB wird, in Anwesenheit von der SUVA, die Arbeitsplätze im Werk Bellinzona, an welchen Tätigkeiten mit eventueller Asbestexposition stattgefunden haben, besichtigen und gemeinsam mit der SUVA festlegen, an welchen Standorten SBB-weit in welchem Umfang Asbestmessungen durchgeführt werden. Die Messungen werden bei einer externen Firma beauftragt, die von der SUVA in der Durchführung von Asbestanalysen anerkannt ist; erste Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet. Die SBB lässt sich zudem beim Prozess gezielt auch von externer Stelle, sprich der TÜV Süd begleiten.

Die SBB bedauert die Vorkommnisse und setzt alles daran, die Situation gemeinsam mit der SUVA und weiteren internen und externen Fachstellen raschmöglich zu bereinigen und die Ursachen für die Unregelmässigkeiten zu klären. Die betroffenen Mitarbeitenden werden laufend über die aktuelle Situation informiert und bei allenfalls notwendigen gesundheitlichen Abklärungen eng begleitet. Die SUVA und die Sozialpartner sind informiert, ebenso betroffene Partner. Für die Reisenden besteht grundsätzlich keine Gefahr.

Die SBB verstärkt die Vorkehrungen und Massnahmen in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dazu zählen neben dem Umgang mit schadstoffbelasteten Materialien unter anderem auch Themen hinsichtlich Gebäudesicherheit, Brandschutz, Strahlenbelastungen wie z.B. Elektrosmog oder Gefahrstoffe.