1. Elektronische Geräte ausschalten
Die besten Tipps, um Energie zu sparen, sind oft die einfachsten. Die elektronischen Geräte im Haushalt sollen ganz ausgeschaltet werden, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Denn viele Geräte verbrauchen auch im Stand-By- oder Schlaf-Modus weiterhin Strom. Berühmte Beispiele im Haushalt sind der Fernseher, Computer, Kaffeemaschinen oder auch Stereoanlagen. Ein einfacher Weg, um diesen Tipp gewissenhaft zu verfolgen, stellt ein Netzschalter dar. Durch die Verwendung eines Verteilersteckers mit eingebautem Ausschalter verbrauchen die Geräte nicht unnötig Strom im Stand-By-Modus. Dieser Ratschlag können Sie nicht nur im Privatleben, sondern auch im Berufsleben anwenden. Beispielsweise werden SBB Mitarbeitende dazu angehalten bei Verlassen des Büros alle Geräte auszuschalten und die SBB Züge werden in einen Schlummerbetrieb geschaltet.
2. Sparsam waschen
Zweiter Tipp, um Energie zu sparen: Eine Vorwäsche ist oft gar nicht nötig. Insbesondere bei Textilien wie Handtücher oder Bettwäsche sind die Verschmutzungen selten derart ausgeprägt, dass eine Vorwäsche benötigt wird. Dank moderner Waschmaschinen und Waschmittel gilt die Devise: Je niedriger die Temperatur, desto mehr Strom wird gespart. Die Kochwäsche kann beispielsweise mit 60 Grad Celsius statt mit 95 Grad Celsius heissem Wasser gewaschen werden. Für normale verschmutzte Wäsche indessen reicht 30 oder 40 Grad Celsius statt 60 Grad Celsius heisses Wasser völlig aus. Diese kleinen Massnahmen sparen bereits eine Menge Energie, weil drei Viertel des Stromverbrauchs geht in die Wassererwärmung eines Waschgangs. Die Eco-Programme der Waschmaschinen tragen diesem Problem am meisten Rechnung. Obwohl die Eco-Programme eine deutlich längere Laufzeit aufweisen, verbrauchen sie weniger Energie. Es wird sowohl weniger Wasser erwärmt als auch weniger Wasser verbraucht, doch durch ein längeres Schleudern wird dem Wasser im Zusammenspiel mit dem Waschmittel mehr Zeit zum Einwirken gegeben.
3. Kochen mit Deckel
Das Heizen von kaltem Wasser braucht viel Energie. Deswegen sollte beim Kochen immer ein Deckel auf den Topf. Das Essen wird schneller gar und spart Energie, weil ein Grossteil der Energie und Wärme beim Kochen verdampft. Weitere Tipps zum Energie sparen während dem Kochen: Den Topf auf der richtigen Platte erhitzen und die Herdplatte bereits 10 Minuten früher ausschalten. Die übrige Wärme ist für die Endzubereitung oft ausreichend. Zudem bedeuten kleinere Geräte ein kleinerer Stromverbrauch. Gerade für kleine Portionen können Kleingeräte wie Mikrowellen oder Wasserkocher Strom sparen.
4. Kühlschrank richtig einstellen
Insbesondere bei Kühlschranken und Heizungen kann der Energieverbrauch einfach reduziert werden. Falls noch kein oder bloss ein alter Kühlschrank vorhanden ist, kann ein modernes, energieeffizientes Gerät im Vergleich zu älteren Modellen bis zu 50 Prozent mehr Strom einsparen. Eine Temperatur von 7° C im Kühlschrank ist völlig ausreichend, während der Tiefkühler eine Temperatur von -18 °C betragen soll. Der Kühlschrank sollte wenn möglich nicht in der Nähe von Heizkörpern, Kochherd oder Geschirrspüler stehen und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Weitere einfache Tipps: Warme Speisereste erst abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank kommen. Dasselbe gilt auch umgekehrt: Gefrorene Speisen zuerst in den Kühlschrank stellen, da der Kühlschrank auf diesem Wege die Kälte speichern kann.
5. Kühlschrank regelmässig abtauen lassen
Ein leichter Reifansatz an den Innenwänden des Kühlschranks oder Gefrierfachs ist ganz normal. Ein dickerer Reif oder eine Eisschicht verbraucht massiv mehr Strom, weswegen hier durch Abtauen Abhilfe geleistet werden kann. In solchen Fällen soll der Umwelt zuliebe dieser Eingriff zweimal im Jahr erfolgen, da bereits eine Vereisung von 5 Millimetern etwa 30 Prozent mehr Strom benötigt.
6. Auf energieeffiziente Beleuchtung wechseln
Ein weiterer Tipp, um weniger Strom im Haushalt zu verbrauchen: Eine Umrüstung auf energieeffiziente LED-Lampen spart bis zu 80% Energie. Des Weiteren freut sich die Umwelt darüber, wenn das Licht bei Verlassen des Raums ausgeschaltet wird. Auch Unternehmen setzen diese Massnahme um. Die SBB hat die bisherigen Neonröhren in den Innenräumen von Zügen in den letzten Jahren durch LED-Beleuchtung ersetzt. Die LED-Beleuchtung gibt ein gleichmässigeres Licht ab und spart Energie.
7. Duschen statt Baden
Ein Muster ist erkennbar: Das Heizen von Wasser benötigt viel Strom im Haushalt. Duschen statt Baden verbraucht bereits bis zu 5-mal weniger heisses Wasser. Bei der eigentlichen Dusche kann viel Warmwasser eingespart werden, wenn es bei einer kurzen und nicht zu heissen Dusche belassen wird. Für den Körper und mit dem Ziel Energie sparen ist eine Wassertemperatur um 37°C ideal.
8. Heizung und Klimaanlage runterdrehen
Das Heizen und Kühlen von Räumen verbraucht viel Energie im Haushalt. Beim Heizen sollte die Raumtemperatur nie mehr als 20 °C betragen. Bei einer Reduzierung um 1 °C, können bis zu 10% Energie eingespart werden. Im Schlafzimmer sind oft auch nur 18 Grad genug, in weniger genutzten Räumen sogar 16 Grad. Um die Wärme bequem steuern und Strom sparen zu können, kann ein programmierbarer Thermostat zum Einsatz kommen. Der Thermostat kann die Temperatur genau einstellen oder auch die Uhrzeiten, zu denen geheizt werden soll.
Auch das Kühlen weist einen hohen Energieverbrauch auf. Die Klimaanlage, die richtig viel Strom frisst, soll nicht mehr als 5 bis 6 Grad Differenz zur Aussentemperatur runterkühlen. Dazu die Jalousien runterlassen, in der Nacht die Räume durchlüften, die Fenster morgens vor der kommenden Hitze schliessen und Geräte im Raum, die Wärme erzeugen, möglichst abschalten. Ein Ventilator stellt zudem eine gute Alternative dar, da er die Luft im Raum angenehm aufwirbelt und stromsparend ist. Dieses Thema beschäftigt auch Unternehmen. In den SBB Zügen erfolgt die Kühlung automatisiert. An Hitzetagen wird zwischen drei und fünf Grad unter die Aussenlufttemperatur runtergekühlt. Auf eine stärkere Kühlung wird wegen einem zu hohen Energieaufwand verzichtet.
9. Stromsparend Backen
Der Verzicht aufs Vorheizen kann viel Strom sparen, weil die wenigsten Gerichte in einen vorgewärmten Backofen müssen. Im Allgemeinen ist es genug, den Backofen erst dann anzuschalten, wenn das Gericht hineingestellt wird. Der Backofen kann danach schon oft einige Minuten vor dem Ende der Gar- oder Backzeit abgestellt werden, weil die Nachwärme heiss genug ist. Zudem kann im Umluftmodus auf mehreren Ebenen gleichzeitig gebacken werden.
10. Sparduschköpfe und Perlatoren verwenden
Energie sparen heisst auch Wasser sparen. Aus diesem Grund sind Durchflussbegrenzer wie Sparduschköpfe für Badewanne oder Dusche und Perlatoren für Wasserhähne eine nachhaltige Investition. Da sie bloss ein paar Schweizer Franken im Baumarkt kosten, stellen sie auch eine kostengünstige Massnahme dar. Durchflussbegrenzer mischen Luft in den Wasserstrahl. Dadurch läuft weniger Wasser pro Minute aus Hahn oder Duschkopf, ohne dass der Strahl dabei schwächer wird.
Extratipp: Strom sparen mit dem Zug
Die SBB ist die grösste Einzelverbraucherin und die fünftgrösste Stromproduzentin der Schweiz. Der Bahnstrom wird zu einem grossen Teil selbst produziert. Wer mit der SBB fährt, ist energieeffizient und klimaschonend unterwegs und fährt aktuell mit Strom, der zu über 90 Prozent aus Wasserkraft stammt. Bis 2025 soll der Bahnstrom ganz aus erneuerbaren Quellen stammen. Seit mehr als 10 Jahren setzt die SBB systematisch Energieeffizienzmassnahmen um, bis 2030 wird die Energieeffizienz um 30 Prozent gegenüber 2010 gesteigert. Im Jahr 2022 wurden Einsparungen von 530 GWh erreicht - das ist der Strombedarf von ca. 130 000 Haushalten. Auf der SBB Seite «Nachhaltige Energie» finden Sie weitere Informationen dazu.
Alles schon erledigt?
Weitere Tipps, wie Sie ihren Energieverbrauch im Haushalt reduzieren können, finden Sie auf der UVEK-Webseite «Spartipps Privathaushalte».