Gutes Ergebnis im ersten Halbjahr 2018

Die SBB war in den ersten sechs Monaten gut unterwegs; das Konzernergebnis ist erfreulich. SBB News erklärt, wie das Ergebnis einzuordnen ist und hat Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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Das Konzernergebnis fällt mit 292 Millionen Franken fast doppelt so hoch aus wie in der Vorjahresperiode. Wie kommt das?

Das gute Ergebnis ist der Verdienst der engagierten Mitarbeitenden. Sie haben zu höheren Erträgen und zu Effizienzsteigerungen, zum Beispiel im Rahmen von «RailFit20/30» beigetragen. Dieses Programm entwickelt sich gut. Die SBB rechnet damit, dass so bis Ende 2018 Einsparungen von einer Milliarde Franken realisiert werden können. Davon werden voraussichtlich 10 Prozent über Stellenaufhebungen erreicht.

Wieso braucht es trotz diesem Ergebnis und den Einsparungen von «RailFit20/30» weitere Anstrengungen?

Dieses Halbjahresergebnis ist ein wichtiger Schritt, um die Finanzierung der SBB langfristig zu sichern. Ein einziges gutes Ergebnis reicht aber nicht aus. Es ist deshalb wichtig, dass die SBB dranbleibt. So kann sie künftig eine starke Bahn bleiben und die Mobilität der Zukunft aktiv mitgestalten. Die Grundlage dafür sind motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende. Die SBB richtet einen Fonds im Umfang von 10 Millionen Franken ein zur unternehmerischen und sozialpartnerschaftlichen Gestaltung des digitalen Wandels. Damit werden Studien zu Themen der Digitalisierung und deren Einflüsse auf die Arbeitswelt der Zukunft finanziert, Forschungsprojekte lanciert und Mitarbeitende unterstützt, deren Arbeit sich aufgrund der Digitalisierung besonders stark verändert.

Wie steht es um SBB Cargo?

SBB Cargo schreibt wieder schwarze Zahlen. Das Ergebnis liegt bei 3,40 Millionen Franken (Vorjahr: -25,0 Millionen Franken). Das ist vor allem auf einen verbesserten Umsatz im System-Wagenladungsverkehr sowie im Ganzzugsverkehr zurückzuführen. Ausserdem zeigen Sanierungsmassnahmen Wirkung. Das zweite Halbjahr wird herausfordernd, weil die Marktsituation erfahrungsgemäss in der zweiten Jahreshälfte schwieriger ist. Hinzu kommen einmalige Zusatzaufwände für die Umstellung auf das neue Planungssystem «Caros». Ab 2019 verliert SBB Cargo bis zu 10 Millionen Franken jährlich wegen wegfallender Abgeltungen für den allgemeinen Schienengüterverkehr.

Kann das gute Konzern-Ergebnis nicht für die Sanierung von SBB Cargo verwendet werden?

SBB Cargo hat vom Bund den Auftrag, eigenwirtschaftlich Güterverkehr zu betreiben. Um langfristig schwarze Zahlen zu schreiben, setzt SBB Cargo auf den Sanierungs- und Weiterentwicklungsplan. Das Ziel: Bis 2020 schwarze Zahlen schreiben, ab 2023 wieder Investitionen tätigen können.

Inwiefern profitieren die Kunden vom guten Ergebnis?

Für die Kunden hat die SBB ein «Päckli» mit verschiedenen Massnahmen geschnürt. Dazu gehören unter anderem:

  • Mehr Sparbillette: Bis Ende Jahr stellt die SBB weitere Sparbillette mit bis zu 70 Prozent Rabatt gegenüber dem Normaltarif und im Wert von CHF 30 Mio bereit. Somit senkt die SBB 2018 die Preise um 80 Millionen Franken, hat sie doch im März Preismassnahmen im Umfang von mehr als 50 Millionen Franken bekannt gegeben.

  • Die SBB verzichtet im internationalen Personenverkehr auf die Buchungsgebühr von 10 Franken.

  • Mehr Mitarbeitende an Schalter und im Callcenter zu den Stosszeiten.

  • Preissenkungen in den Speisewägen: Mineralwasser kostet neu 3,50 Franken statt 5,40 Franken. Süssgetränke kosten neu 4,60 Franken statt 5,40 Franken.

Wie nutzt den Bestellern das Ergebnis?

Als Besteller profitieren Bund und Kantone zukünftig vom verbesserten Kostendeckungsgrad im Regionalverkehr. Er ist im Vergleich zur Vorjahresperiode von 59,3 auf 61,3 Prozent angestiegen. Der Kostendeckungsgrad misst den Grad der Kostendeckung durch den Fahrgast, d.h. das Verhältnis der Einnahmen von den Nutzern zu den gesamten Kosten des Betriebs der Regionalverkehrslinien. Die weiteren Kosten werden durch Bund und Kantone bezahlt. Ein verbesserter Kostendeckungsgrad führt langfristig dazu, dass die Abgeltungen von Bund und Kantonen sinken.

Quelle: SBB

1,25 Millionen Reisende pro Tag

Die SBB hat im ersten Halbjahr jeden Tag rund 1,25 Millionen Reisende von A nach B gebracht. Und das ziemlich pünktlich: Die Pünktlichkeit lag bei 90,7 Prozent. Die Kunden sind etwas zufriedener als im Vorjahr: Die Kundenzufriedenheit stiegt von 74,8 auf 75,4 Punkte. Übrigens reisen immer mehr mit einem Halbtax- oder Generalabonnement: Rund 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung, um genau zu sein.