News aus der Konzernleitung vom 30.04.2019

Die wichtigsten Themen aus der Sitzung vom 30. April 2019:

Lesedauer: 4 Minuten

Pünktlichkeits-Zug im Mai in Genf, Lugano, Luzern, Basel und Zürich

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben sich die Konzernleitung und eine Reihe von Topkadern mit der Kundenpünktlichkeit intensiv auseinandergesetzt. Die KL nahm einen positiven Trend zur Kenntnis: Das erste Quartal ist gegenüber dem Vorjahr besser verlaufen, die Pünktlichkeit in der Romandie hat sich leicht stabilisiert, aber insgesamt ist das ambitionierte Ziel 2019 noch nicht in Griffweite.

Ein wichtiger Hebel für bessere Pünktlichkeit ist ein entspannterer Fahrplan: minimale Reserven wie heute führen schon bei kleineren Abweichungen im Betriebsablauf zu Verspätungen. Bis Juni werden konkrete Massnahmen sowie Chancen und Risiken eines im Hinblick auf Pünktlichkeit verbesserten, künftigen Fahrplans aufgezeigt.

Ebenfalls zuhanden der Konzernleitungssitzung im Juni wird die divisionsübergreifende Expertengruppe Pünktlichkeit ihre Einschätzungen und Empfehlungen formulieren. Gefragt sind auch alle Mitarbeitenden: Im Pünktlichkeits-Kultur-Zug können sie sich im Mai in Genf, Lugano, Luzern und Basel nicht nur über die Pünktlichkeit informieren, sondern auch konkrete Vorschläge machen.

Wenn das kein Grund für einen SBB Kuchen ist…

… 48 Dienstjahre! Herzliche Gratulation, lieber Toni, findet die Konzernleitung. Verbunden mit den besten Wünschen – und insbesondere dem Wunsch, dass der Leiter Personenverkehr auch die magische Grenze von 50 Dienstjahren knacken wird.

Temporärangestellte und Zugs-Reinigung: Bitte schneller und besser reagieren

Zwei Personalthemen haben in den vergangenen Wochen Schlagzeilen gemacht: Ein Temporärmitarbeiter, der seit 16 Jahren für die SBB arbeitet, ohne fest angestellt zu werden. Und unser Zugs-Reinigungspersonal, bei dem die SBB angeblich 200'000 Franken einsparen wolle. Geht gar nicht, fand die Konzernleitung zu beiden Fällen - nicht nur weil es sich stark negativ auf das SBB Image auswirkt, sondern auch weil es falsch ist.

Die KL unterstrich, beim Zugs-Reinigungspersonal werde sicher nicht gespart: Kein Mitarbeiter soll weniger Lohn erhalten! Es geht einzig darum, die Zulagen neu in die Löhne einzubauen und so die Auszahlung von Entschädigungen zu vereinfachen. Für die am meisten belastenden Arbeiten wird die SBB weiterhin Erschwerniszulagen auszahlen. Die Gespräche mit den Sozialpartnern über die Umsetzung laufen.

Über lange Jahre bei der SBB temporär arbeiten und trotz guter Arbeit nicht fest angestellt werden: Auch das ist für die Konzernleitung ein No-Go. Der erwähnte Mitarbeitende erhält ein Arbeitsangebot. Gleichzeitig wird HR untersuchen, ob es weitere vergleichbare Fälle gibt – was gar nicht so leicht herauszufinden ist, da temporär Angestellte im Verlauf der Zeit bisweilen in mehreren SBB Bereichen arbeiten und via unterschiedliche Firmen vermittelt werden.

Nicht zuletzt ist es der Konzernleitung wichtig, auf solche Schlagzeilen schneller zu reagieren: Die Verantwortlichen im Unternehmen müssen derartige Themen rasch klären und bereinigen, so dass eine schnellere Kommunikation möglich ist.

Beim Rollmaterial gute Neuigkeiten und durchzogene Schlagzeilen

Ende März die offizielle Eröffnung der neuen Halle im Werk Olten und ein Tag der offenen Tür mit 6000 Besuchern; Anfang April die Giruno-Zulassung auf dem Schweizer Netz, vorerst ohne Italien, Deutschland und Österreich: Rollmaterial ist auch in diesen Tagen bisweilen für positive Schlagzeilen gut.

Beim FV-Dosto sind diese allerdings weiterhin durchzogen – trotz höherer Betriebsstabilität und geringerem Wackeln. Die Medienfahrt vom 1. Mai hat diesen Aufwärtstrend aufgezeigt; rund 50 Journalistinnen und Journalisten sind mit Toni Häne und Bombardier Schweiz- Chef Stéphane Wettstein mitgefahren. Thematisiert wurde aber auch, dass noch viel zu tun bleibt und die SBB mit dem Rollmaterial am Limit ist.

Bei Personenunfällen weiterhin nur direkt betroffene Kunden informieren

Die Kundeninformation bei Personenunfällen erfolgt seit 2015 ohne Grundangabe, ausser bei direkt betroffenen Kunden. Damit sollen gemäss Empfehlung von Fachleuten Nachahmungstaten verhindert werden. Die Konzernleitung hat das betriebliche Dilemma diskutiert, das sich daraus ergibt: Die zurückhaltende Information steht im Gegensatz zu vollständiger Transparenz gegenüber Kunden und ist für unsere Mitarbeitenden im Kundenkontakt nicht immer einfach in der Umsetzung. Die Konzernleitung hat dies abgewogen mit der Möglichkeit, einen Beitrag zur Suizidprävention zu leisten. Dies scheint tatsächlich der Fall zu sein: Entgegen der Prognose von Fachleuten, es würde zu einer starken Zunahme kommen, haben sich die Suizidfälle bei uns in den vergangenen Jahren stabilisiert. Die Konzernleitung hat deshalb entschieden, bei der heutigen Praxis zu bleiben und weiterhin keinen Grund anzugeben, ausser bei direkt betroffenen Kunden. Doris Matyassy, stv. HR-Chefin, unterstrich, unsere Mitarbeitenden könnten hier ihren Handlungsspielraum ausnützen und die Kunden vor Ort nach Bedarf informieren, sei es an einem Bahnhof mit einer Durchsage oder Anzeige oder im persönlichen Austausch.