TOPO: Eine Plattform für alle Infrastruktur-Topologiedaten

Seit Mai 2019 arbeiten Mitarbeitende aus allen Geschäftsbereichen der SBB Infrastruktur im Rahmen des Projektes TOPO zusammen. Das Ziel: eine Plattform, auf der Daten, die für die digitale Darstellung des Bahnnetzes benötigt werden, einheitlich und über den gesamten Lebenszyklus abzubilden.

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Das Projekt TOPO (Kurzform für «Topologie») wird per 7. Mai 2019 innerhalb des Geschäftsbereichs Anlagen und Technologien, bzw. ab 1. Januar 2020 innerhalb von Netzdesign, Anlagen und Technologie geführt. Insgesamt sind 45 Mitarbeitende aus allen Geschäftsbereichen der SBB Infrastruktur im Projekt beteiligt. In der ersten Etappe werden die Grundlagen der integrierten Plattform aufgebaut und auf die neuen Prozesse von Infrastruktur 2.0 abgestimmt. Diese Phase soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Topologie-Daten bündeln

Für die SBB Infrastruktur sind Topologie-Daten – dazu gehören beispielsweise Gleise oder Weichen – als Referenz über alle Prozesse hinweg relevant: angefangen von der Netzdimensionierung bis hin zur Bahnproduktion. So variiert beispielsweise die Geschwindigkeit, mit der eine Weiche befahren werden kann, je nach Weichentypus und je nachdem, ob sie sich auf einer geraden Strecke befindet oder wie der Oberbau beschaffen ist. Heute sind diese Daten innerhalb der SBB Infrastruktur bereits grösstenteils digital vorhanden und referenziert. Allerdings sind sie – abhängig vom Anwendungszweck – in unterschiedlicher Informationstiefe und in unterschiedlichen Systemen zugänglich, so etwa in TopoRail, Datenbank feste Anlagen (DfA) oder Unified Network Objects (UNO).

«Digitaler Zwilling» – eine Voraussetzung für die Gestaltung der Mobilität der Zukunft

Da die Daten in unterschiedlichen Systemen und in unterschiedlicher Qualität vorhanden sind, müssen sie heute oft mehrmals transformiert werden. Zudem sind je nach System verschiedene Zustände abgebildet: So kann in der DfA eine Anpassung an der Weiche bereits erfasst sein, während sie in UNO noch nicht abgebildet ist. Die Angaben müssen deshalb häufig mit sehr grossem manuellem Aufwand korrigiert werden, da es keine allgemeingültige Referenzbasis gibt. Die manuelle Datenpflege und Qualitätssicherung wird den künftigen Anforderungen – etwa im Hinblick auf smartrail 4.0 – nicht gerecht. Denn in der digitalen Welt besitzen die physischen Bahnanlagen ihren Wert nur dann, wenn es davon ein korrektes digitales Abbild über den gesamten Lebenszyklus gibt. Deshalb soll im Rahmen des Projektes TOPO eine Plattform geschaffen werden, auf der die Topologie-Daten einheitlich abgebildet werden.