«Wer mitbestimmen will, muss sich aktiv einbringen»

Der «Nationale Politdialog» der SBB feierte Mitte Mai ein kleines Jubiläum: Zum zehnten Mal trafen sich politisch aktive und interessierte SBB Mitarbeitende zum Austausch. Organisator Mathias Gsponer blickt zurück und erläutert das Ziel des Politdialogs.

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Mathias, bist du der «Politoffizier» der SBB, der die politische Einstellung der SBB Mitarbeitenden prüft?
Um Himmels Willen – nein. Das ist nicht unsere Aufgabe. Die SBB ist ja schliesslich keine politische Partei, sondern ein Unternehmen mit mehr als 30 000 Mitarbeitenden. Da hat es Leute aller politischen Couleurs drunter. Wenn wir da «Politaufpasser» spielen wollten, wäre das erstens rechtlich heikel, zweitens moralisch verwerflich und drittens wahrscheinlich zwecklos. Mündige Bürger lassen sich nicht vorschreiben, wie sie politisch denken und handeln sollen. Und das ist gut so.

Was ist denn die Aufgabe des Politdialoges der SBB?
Der Name ist Programm: «Dialog». Es geht in erster Linie um den Austausch zu politischen Fragen, die die SBB betreffen. In zweiter Linie um Informationen zu politischen Positionen, die die SBB einnimmt. Es ist uns bei der Kommunikation ein Anliegen, dass wir den politisch aktiven sowie den politisch interessierten Mitarbeitenden der SBB die Möglichkeit bieten, sich zu politischen Themen auszutauschen und zu informieren. Wir beeinflussen nicht. Sondern wir bieten Einblicke und die Gelegenheit sich zu vernetzen.

Am 15. Mai fand der «Nationale Politdialog» zum zehnten Mal statt. Welchen Eindruck nimmst du mit?
Es freut mich, dass über 100 Mitarbeitende aus allen Landesteilen an den Anlass gekommen sind. Sie haben über die Zukunft der Mobilität und über die Mobilitätspolitik in der Schweiz zusammen mit unserer Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar, mit Nationalrätin Regula Rytz und Nationalrat Thierry Burkart rege diskutiert. Das politische Interesse und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen ist erfreulich. Fürs Funktionieren des schweizerischen politischen Milizsystems ist das nämlich von grosser Wichtigkeit – egal ob man jetzt bei der SBB arbeitet oder nicht. Wer mitbestimmen will, muss sich aktiv einbringen.

Was muss ich als Mitarbeiterin machen, wenn ich ein politisches Amt inne habe?
Mitarbeitende die dem GAV unterstehen, sind verpflichtet, die SBB über die Übernahme eines öffentlichen Amtes (Mitgliedschaft in einer Exekutive, Legislative oder Judikative) zu informieren. Für die Ausübung eines schweizerischen öffentlichen Amtes gewährt die SBB maximal 15 Tage bezahlten Urlaub. Wenn das öffentliche Amt einer Erwerbstätigkeit nahekommt, gilt es als Nebenbeschäftigung und muss vom Arbeitgeber bewilligt werden. Die Details sind im GAV geregelt.

Der Politdialog der SBB

Die SBB möchte die Beziehung zu den und unter den politisch aktiven und den politisch interessierten Mitarbeitenden pflegen und fördern sowie über politisch relevante Themen regelmässig informieren.

Die politisch aktiven und politische interessierten Mitarbeitenden treffen sich jeweils anfangs Jahr in den vier Regionen West, Mitte, Ost und Süd zu den Regiodialogen. Im Frühsommer folgt mit dem Nationalen Politdialog ein nationales Jahrestreffen. In der Regel mit einem Inputreferat eines Konzernleitungsmitgliedes oder eines externen Referenten, Workshops, Platz für Diskussionen und den Austausch untereinander. Zweimal jährlich erscheint zudem ein Newsletter.

Zur Anmeldung
Anmelden für den Politdialog kann sich alle Mitarbeitende, die politisch aktiv sind (ein politisches Amt innehaben) oder sich ganz einfach für die politischen Belange der SBB interessieren.