Mehr Güter auf die Schiene – gesamte Branche setzt sich ein

Ein Jahr vor Fertigstellung der NEAT und des Viermeterkorridors von Basel nach Norditalien trifft sich die Güterverkehrsbranche beim Bözbergtunnel.

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Gemeinsam haben die Transportunternehmen und die verladende Wirtschaft heute ein Positionspapier zur Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs und zur Stärkung der Ko-Modalität unterzeichnet.

Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels ist das Jahrhundertwerk Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) Ende 2020 fertiggestellt. Der gesamten Güterverkehrsbranche liegt viel an der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Aus diesem Grund hat die SBB, der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG, der Verband des öffentlichen Verkehrs VöV sowie der Verband der verladenden Wirtschaft VAP heute ein gemeinsames Positionspapier unterzeichnet.

Sowohl auf der Schiene als auch auf der Strasse werden grosse Anstrengungen für einen zukunftsfähigen Güterverkehr unternommen. Dazu gehören bei SBB Cargo beispielsweise die Einführung der automatischen Kupplung und Bremsprobe sowie die Konzeption des innovativen Güterwagens. Daneben forderten die Partner heute gemeinsam vier weitere Verbesserungen für den Schienengüterverkehr:

  1. Die Investitionen in Streckenausbauten für den Güterverkehr sollen zwingend in die Arbeiten für den nächsten STEP Ausbauschritt 2040/45 aufgenommen werden.

  2. Formationsbahnhöfe müssen mit Annahmegleisen von 750 Metern Länge ausgebaut werden, Freiverlade sollen leistungsstärker werden. Ausserdem sollen für ko-modale Lösungen im Import/Export die Umschlagskapazitäten im Tessin erhöht werden.

  3. Die heute geltenden gesetzlichen Regelungen des Güterverkehrs auf der Strasse müssen erhalten bleiben: Die Lastwagen-Schwerverkehrs-Abgabe (LSVA), das Nacht- und Sonntagsfahrverbot für Lkw, die 40-Tonnen-Gewichtslimite und das Kabotageverbot sind in der Transportbranche unbestritten und sorgen für faire soziale und wettbewerbliche Bedingungen gegenüber dem Schienengüterverkehr.

  4. Netznutzungskonzepte sollen nachfragegerecht weiterentwickelt werden. Damit können teure Investitionen in die Infrastruktur vermieden werden. Gleichzeitig sollen Instandhaltungskonzepte der Infrastrukturbetreiber die Bedürfnisse des Güterverkehrs in der Nacht stärker berücksichtigen.

Die Branchenvertreter waren sich heute einig: «Ein leistungsfähiger, bedarfsgerecht organisierter Güterverkehr ist für die Versorgung der Schweiz existenziell wichtig. Wirtschaft und Bevölkerung sind auf innovative, ökologische und zukunftsfähige Transporteure angewiesen. Nur so wird die Post pünktlich zugestellt, sind die Regale der Warenhäuser gefüllt und Krankenhäuser mit notwendigen Medikamenten ausgestattet.»