Von Kaizen und Kränen – und warum alles nur besser wird

Im Bootcamp Kaizen trifft sich die Kaizen-Community von Infrastruktur zum Erfahrungsaustausch. Dieses Jahr konnte man sehen: Kaizen fängt zu leben an – nicht zuletzt dank einem Baustellenkran. So steht dem Überführen in eine Betriebsorganisation nichts mehr im Weg.

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«Wir hatten dieses Jahr einen coolen Kaizen-Workhop in der Region Mitte zum Kirow-Baustellenkran», antwortet Marco Allemann, Head Coach Kaizen bei Infrastruktur Instandhaltung, wenn man ihn nach seinem Highlight des Jahres fragt. In zwei Tagen hätten sie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Instandhaltung und Einkauf die Auslastung dieses Baustellenkrans – von dem die SBB Infrastruktur nur vier Stück besitzt – so optimiert, dass nun mit jedem Schichteinsatz des Krans 1000 Franken gespart werden. «Alle Beteiligten haben im Kaizen-Workshop ihre Meinung ehrlich geäussert. Das war super!» So hätten sie rasch die Probleme eruieren und Verbesserungen definieren können, so Marco Allemann.

Der Kirow-Baustellenkran ist eines von vielen Beispielen, das im Kaizen-Bootcamp (siehe Kasten «Kaizen-Bootcamp») der «Kaizen-Community» präsentiert wurde. Um die 50 sogenannte Head Coaches und Kaizen Coaches von Infrastruktur trafen sich im Centre Löwenberg, um ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Projekt Kaizen@Infra auszutauschen und sich weiterzuentwickeln. Jeder Head Coach betreut einen Geschäftsbereich, während die Kaizen Coaches in den Geschäftseinheiten verteilt sind, um dort die Philosophie von Kaizen umzusetzen. Didier Divorne, Kaizen Coach bei Infrastruktur Projekte in Lausanne zu seiner Rolle: «Sie ist vielseitig: In Diskussionen mit meinen Kolleginnen oder Kollegen oder der Linie versuche ich Fehlfunktionen ausfindig zu machen.» Dann definiere er mit ihnen Verbesserungsmassnahmen.

Alles kann nur besser werden

Schliesslich hat Kaizen ein einziges Ziel: verbessern, verbessern, verbessern. Und zwar so, dass es für alle einfacher wird. Und die Kaizen-Aktivitäten nehmen Fahrt auf: Dieses Jahr haben Infra-Mitarbeiterinnen und ‑Mitarbeiter in etwa 60 Workshops ihre tägliche Arbeit hinterfragt oder spezifische Arbeitsprozesse verbessert. Mit Kaizen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Einfluss nehmen. Das ist gerade im Zusammenspiel mit den neuen Prozessorganisation von Infrastruktur 2.0 (I 2.0) elementar, wie Armin Zuber, Leiter I-SQ-QM am Kaizen-Bootcamp erwähnt. Ab dem 1. Januar 2020, wenn das Projekt in eine Betriebsorganisation übergeht, ist er für Kaizen zuständig (siehe Kasten «Fertig Projekt: Es wartet die Betriebsorganisation») Am Bootcamp bestritt er einen Infoteil zusammen mit Susanne Halbekath, Leiterin I-SQU. Davor hatte der neue Prozess- und Transformationsleiter (PTL) für I 2.0, Ruedi Büchi, über die Ideen der Leitung zur missions- und prozessorientierten Infrastruktur gesprochen.

Über den Tellerrand

Kaizen Coach Didier Divorne bestätigt: «Die neuen Informationen, die ich im Bootcamp zur Umsetzung von Infra 2.0 erhalten habe, hilft mir in meinen Kontakten mit den Teamchefs von Infrastruktur Projekte in Lausanne.» Und der Head Coach Marco Allemann ergänzt: Mit den Verbesserungen von Kaizen blicke man über den Tellerrand und arbeite oft Geschäftsbereichs-übergreifend. Ganz im Sinne der Prozessorientierung – und ganz im Sinne der Veränderung (Kai) zum Besseren (Zen).

Kaizen-Bootcamp

Im Kaizen-Bootcamp trifft sich ein- bis zweimal jährlich die «Kaizen-Community» für zwei Tage Austausch, Weiterbildung und Zusammensein. Es sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Geschäftsbereiche von Infrastruktur, die als Kaizen Coaches oder Head Coaches die Kaizen-Philosophie unter die Leute bringen – weil sie überzeugt sind, «dass es funktioniert», wie Head Coach Marco Allemann es ganz einfach ausdrückt.

Fertig Projekt: Es wartet die Betriebsorganisation

Das Projekt Kaizen ist nun den Kinderschuhen entstiegen und geht über in eine Betriebsorganisation: Kaizen ist ab dem 1. Januar 2020 bei I-SQU untergebracht und kann so mit der Prozessorganisation von Infrastruktur 2.0 verschmelzen. «Wir möchten nun die Kaizenrollen mit den Prozessmanagement-Rollen vereinen. Das ist eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg von I 2.0 und Kaizen», so Armin Zuber, Leiter I-SQU-QM und zukünftiger Verantwortlicher der Fachfürhung Kaizen. «Das Projekt Kaizen ist nun beendet und der Rollout kann in der Betriebsorganisation weitergehen», bestätigt Gesamtprojektleiter Marc Winter. So wird Kaizen zu dem, was es ist: ein Hilfsmittel für alle, die etwas verbessern wollen.