News aus der Konzernleitung vom 25.11.2019

Die wichtigsten Themen aus der Sitzung vom 25. November 2019.

Lesedauer: 4 Minuten

Voneinander lernen an den Pünktlichkeitstagen

Eine positive Bilanz zog die Konzernleitung zu den Pünktlichkeitstagen vom 19. bis 21. November 2019. In deren Zentrum war die Frage gestanden: Was beeinflusst die Pünktlichkeit und wie können wir sie konkret verbessern? Am ersten Tag setzten sich KL-Mitglieder, Mitglieder des Kundenpünktlichkeits-Boards und Mitarbeitende in Lausanne, Zürich und Bellinzona mit der Pünktlichkeit in den jeweiligen Regionen auseinander. Was beschäftigt die Kunden? Wie stellt die integrierte Bahnproduktion eine möglichst gute Pünktlichkeit sicher? Wie gehen wir im grenzüberschreitenden Verkehr mit Italien Pünktlichkeit an?

Am zweiten Tag stellte sich beispielsweise die Geschäftsleitung Personenverkehr die Frage, was innerhalb von P getan werden kann – und fand eine Reihe von Antworten wie frühzeitige Beurteilung der Fahrbarkeit oder realistischen Hochlauf auf das angestrebte Angebot statt Annahmen, wie es bestenfalls laufen könnte.

Am dritten Tag wurden die Erkenntnisse unter rund 60 Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht. Toni Häne, Leiter Personenverkehr, freute sich, über die konkreten Massnahmen aus dem Workshop Personenverkehr. «Der Personenverkehr hat viele Hebel selbst in der Hand». Er betonte aber auch, wie wichtig die Beiträge von Infrastruktur, Immobilien und Cargo seien. Jacques Boschung, Leiter Infrastruktur, quittierte Erwartungen wie «Einhalten von Vorlauffristen bei Baustellendossiers» oder «gemeinsames Erarbeiten von Baustellenkonzepten» mit: «Ja, klar, das gemeinsame Potential ist hoch». David Fattebert, Leiter des Kundenpünktlichkeits-Programms 2.0 unterstrich: Ein Kulturwandel in der Planung sei nötig – von Anfang an robuste Planungen anstelle der Haltung «Pünktlichkeit ist die Sache der operativen Dienste».

Genügend Rollmaterial bis 2025 – mit Risiken

Der Personenverkehr hat die Einsatzplanung fürs Rollmaterial bis 2025 aktualisiert und Jahr für Jahr durchgespielt. Resultat: Nachfragewachstum und wachsendes Angebot können bewältigt werden. Allerdings gibt es erhebliche Risiken sowohl im Fernverkehr – aufgrund der verspäteten Ablieferung der FV-Dosto – als auch und im Internationalen Personenverkehr (IPV) – hier ist die Giruno-Zulassung für Italien und Deutschland entscheidend. Die Konzernleitung betonte, es seien genügend Reserven vorzusehen; und offen auszuflaggen, falls das eingesetzte Rollmaterial heutigen Komfort-Erwartungen der Reisenden nicht genügten.

Etwas entspannt wird die Rollmaterialsituation dank der Fernverkehrskonzession, welche für weitere zehn Jahre integral bei der SBB bleibt. Die BLS fährt ab Fahrplanwechsel zwischen Bern und Biel, ab Dezember 2020 zwischen Bern und Olten sowie Bern und Neuchâtel. Dies spielt SBB Rollmaterial für andere Verkehre frei.

Triebzüge für Regionalverkehr – grösste Zugsbeschaffung in Vorbereitung

Die Beschaffung der FV-Dosto und Giruno ist noch nicht abgeschlossen – und schon kündigt sich die finanziell bisher grösste Zugsbeschaffung an. Die KL hat einen Blick in die Werkstatt genommen für die Beschaffung von 340 Regionalverkehrs-Fahrzeugen.

Das Beschaffungsverfahren BEST (Beschaffung von einstöckigen Standard-Triebzügen) startet voraussichtlich im Frühsommer 2020 mit der Ausschreibung, die Vergabe soll im Frühjahr 2022 erfolgen. Hintergrund: SBB, Thurbo, RegionAlps brauchen neues RV-Rollmaterial, um geplante Angebotsschritte und erforderlichen Flottenablösungen umzusetzen. Die Eckdaten der Beschaffung wie genaues Mengengerüst und Investitionssumme werden bis im Frühsommer spezifiziert. Die SBB will möglichst ein Fahrzeug beschaffen, welches auf einer bereits bestehenden Fahrzeug-Plattform aufsetzt und in die Flottenstrategie der SBB passt. Dabei sollen die Lehren aus der FV-Dosto bzw. Giruno-Beschaffung gezogen werden.

Parat sein für Notfälle und Krisen

Seit Anfang Jahr hat das Notfall- und Krisenmanagement der SBB Veränderungen vorgenommen, um besser auf die aktuellen Herausforderungen reagieren zu können. Die KL hat sich über die Anpassungen informieren lassen. So wird zurzeit ein Lageverbundsystem eingeführt, dank dem die aktuelle Lage über alle Divisionen hinweg gemäss gleichen Kriterien dargestellt wird. Dies erlaubt es, innerhalb kurzer Zeit ein einheitliches Lage-Bild in der gesamten SBB zu erhalten und dadurch rasch Massnahmen zu definieren. Zudem sind neu SBB Vertreter in die kantonalen Führungsstäbe eingebunden, so dass sie bei bahntechnischen Ereignissen unterstützen können, etwa bei Überschwemmungen, die auch die Bahn tangieren. Die Einsatzbereitschaft und das Funktionieren der Stäbe werden regelmässig geübt und die Erkenntnisse fliessen in die laufende Optimierung ein.

News aus der Konzernleitung

Per SBB News informieren wir dich jeweils nach den Sitzungen der Konzernleitung über die wichtigsten Themen und Entscheide. Die Konzernleitung der SBB will zeigen, womit sie sich beschäftigt und wichtige Themen und Entscheide einordnen – insbesondere mit Bezug zur SBB Strategie 2020. Die News aus der Konzernleitung leisten einen Beitrag dazu. Nutze für Fragen und Rückmeldungen die Möglichkeit zum Kommentieren.