Bahnhof Bern: Letzte Etappe der grossen Weichenerneuerung

Auf der Ostseite des Bahnhofs Bern werden seit April bis Ende Juni 28 Weichen ersetzt. Die letzte Bauphase dauert vom 4. bis 8. Juni im 24-Stunden-Schichtbetrieb. Die Arbeiten sind teilweise laut, Reisende müssen mit Einschränkungen rechnen, der Online-Fahrplan ist angepasst.

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Die SBB verfügt über eines der meistbefahrenen Bahnnetze der Welt. Schwingungen, Schienendruck und Gewicht der Züge nützen die Bahninfrastruktur laufend ab. Damit die Personen- und Güterzüge auch in Zukunft sicher und pünktlich unterwegs sind, muss die Infrastruktur unterhalten werden. Die Weichen auf der Ostseite des Bahnhofs Bern sind am Ende ihrer Lebensdauer angekommen und werden nun ersetzt. Die Reisenden von, nach und via Bern müssen deshalb vom Donnerstagabend, 4. Juni bis Montagmorgen, 8. Juni 2020 mit angepassten Abfahrtszeiten, verlängerten Reisezeiten, Gleisänderungen, Verbindungen mit Umsteigen und Zugsausfällen rechnen. Die Einschränkungen unterscheiden sich je nach Tag und Uhrzeit stark. Neben dem S-Bahn- und Regionalverkehr ist auch der Fernverkehr stark betroffen. Dies spüren die Reisenden, obwohl der Fahrplan aufgrund der Corona-Pandemie noch reduziert ist. Der Online-Fahrplan ist angepasst, Reisende werden gebeten, ihre Verbindungen kurz vor jeder Reise im Online-Fahrplan zu prüfen.

Bauen unter laufendem Betrieb

Bei den Arbeiten werden die Weichen ausgebaut und abtransportiert, anschliessend folgt die Schotterreinigung bevor die neuen Weichen eingebaut werden. Gleichzeitig werden die mit dem Weichenumbau nötig gewordenen Anpassungen an den Fahrleitungen vorgenommen.

Die Weicherneuerung auf der Ostseite des Bahnhofs Bern erfolgt in drei Etappen: 2020 werden insgesamt 28 Weichen ersetzt, 2021 folgt die Erneuerung weiterer 13 Weichen und 2022 werden die restlichen 7 Weichen erneuert. Die Kosten für die Weichenerneuerung aller 48 Weichen belaufen sich auf 21,6 Millionen Franken.

Die SBB steigert die Effizienz im Unterhalt, indem sie die notwendigen Arbeiten möglichst bündelt. Damit senkt sie die Kosten und reduziert die Dauer von Lärm und Einschränkungen. Die Bauarbeiten erfolgen im 24-Stunden-Schichtbetrieb. Für die Anwohnenden werden die Arbeiten, die Maschinen und die Sicherheitswarnanlagen während der gesamten Bauzeit also auch nachts hörbar sein. Dass die Bauarbeiten unter laufendem Betrieb durchgeführt werden, ist eine Herausforderung. Dies nicht zuletzt, da im Raum Bern noch diverse weitere Bauprojekte in der Ausführung sind, die den Fahrplan ebenfalls beeinflussen.

Die Sicherheits- und Hygienebestimmungen des Bundesamtes für Gesundheit werden auf der Baustelle erfüllt. Dafür ist zu jederzeit ein sogenannter COVID-19-Verantwortlicher der SBB auf der Baustelle, der über die Umsetzung der Massnahmen wacht. Die SBB ist zudem laufend in Kontakt mit den kantonalen Behörden.

Der Bahnhof Bern der Zukunft

Parallel zur Weichenerneuerung wird der Bahnhof Bern ausgebaut, damit er auch in Zukunft seine Funktion erfüllt und als ÖV-Drehscheibe dient. Der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz stösst heute betrieblich und räumlich an seine Grenzen. Seit Anfang Jahr laufen unter anderem unterhalb von Gleis 12/13 die Bauarbeiten zur neuen Personenunterführung mit zwei neuen Bahnhofzugängen, die 2027 in Betrieb genommen werden sollen. Bis dahin gehören Lärm, Staub, Wechsel in der Gleisbelegung sowie Platzeinschränkungen auf den Perrons zum Alltag. Mehr Informationen zu «Zukunft Bahnhof Bern» auf www.zukunftbahnhofbern.ch.