Wie Ordnung in den Kabelsalat vor der Remise kam

Im Gleisfeld herumliegende Kabel sind eine latente Gefahr. Ein Team von Kabelspezialisten hat die Stolperfallen bei einem Abstellgleis in Olten auf einfache Weise entschärft.

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«Früher hatten wir manchmal einen ziemlichen Wirrwar mit den Kabeln.» Daniel Hängärtner, Teamleiter Kabel der Niederlassung Olten, steht im Industriequartier und blickt zufrieden auf die beiden leerstehenden Abstellgeleise, die von der Lokremise wegführen. Sie machen einen aufgeräumten Eindruck, von Unordnung keine Spur. Linkerhand thront auf einem Eisenpfosten ein Kasten mit sechs Steckdosen, die Hälfte davon ist mit Kabeln belegt. Rechts der zwei Schienenstränge lugen aus einem Schacht im Boden zwei weitere Kabel mit ihren wuchtigen Steckvorrichtungen hervor.

Die Anlage vor der Remise dient dazu, die abgestellten Diesellokomotiven der SBB Bautrupps während der Standzeit mit Strom zu speisen. Damit wird verhindert, dass die tonnenschweren Maschinen bei Betriebsbeginn nicht mehr anspringen.

Kabel als Stolperfallen

Vor rund zwei Jahren sah der Platz vor der Remise nicht selten anders aus. Kabel schlängelten sich einem Gleis entlang, führten unter den Schienen hindurch auf die andere Seite und waren teilweise ineinander verschlungen. Ein Bild, das bei Daniel Hängärtner ein Stirnrunzeln auslöste. Als Teamleiter Kabel kennt er die Gefahren, die in einer solchen Situation lauern. «Im Gleisfeld herumliegende Kabel sind immer Stolperfallen.»

Und ein Kabel unter den Schienen durchzuziehen, sei erstens mühsam und zweitens nicht ganz ungefährlich, ergänzt er. Hinzu kam vereinzelt, dass die Dieselloks ein auf die Schiene ragendes Kabel überfahren hätten, wobei es durchgetrennt worden sei, wie sich Daniel Hängärtner erinnert.

Die Lösung: ein Schacht und ein Rohr

Nach einem Gespräch mit Arbeitskollegen brachte der Teamleiter einen einfachen, aber wirkungsvollen Verbesserungsvorschlag ein: Einen Schacht zwischen die Geleise setzen und von dort ein Rohr unter den Schienen hindurch zum Steckdosenkasten verlegen. So liessen sich die Kabel bequem von der Steckdose zum Anschluss an der Lok ziehen und nach Gebrauch erst noch sauber im Schacht versorgen.

Gesagt, getan. Eine Equipe aus dem Kabelteam baute kurzerhand den Schacht und das Rohr ein. Seither ist der Platz vor der Remise schnell aufgeräumt – wenn die Mitarbeitenden, nachdem die Lokomotiven abgefahren sind, die Kabel auch wirklich wegräumen und nicht liegenlassen, wie Daniel Hängärtner schmunzelnd anfügt.

«Kleine Ursache – grosse Wirkung»: So heisst die Kampagne der SBB für Sicherheit und Qualität mit Geschichten aus dem Arbeitsalltag von Mitarbeitenden.

Mehr Informationen finden sich auf www.sbb.ch/sicherheit-qualitaet.