Im Anschluss an die befristete Betriebsbewilligung führt die SBB letzte Tests ohne Fahrgäste durch. Ab Frühsommer 2019 soll der neue Gotthardzug dann erstmals mit Fahrgästen verkehren, zuerst als Interregio auf der Strecke Basel SBB–Zürich Flughafen und ab Spätsommer auf der Strecke Basel SBB–Zürich HB–Lugano/Chiasso. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 verkehren die Züge im nationalen Verkehr auf der Gotthardachse. Ab Frühjahr 2020 erfolgt schrittweise der fahrplanmässige Einsatz nach Mailand. Noch ausstehend sind zurzeit die Betriebsbewilligungen für Italien, Deutschland und Österreich sowie die Betriebsbewilligung in Doppeltraktion und die Geschwindigkeitserhöhung auf 250 km/h.
Der Giruno bietet viel Komfort und grosse Gepäckablagen
Der Giruno bietet den Passagieren auf bis zu 400 Metern Länge in Doppeltraktion insgesamt 810 Sitzplätze. Die Züge sind mit einem Niederflureinstieg für die unterschiedlichen Perronhöhen in der Schweiz, Österreich und Italien (je 55 cm) sowie Deutschland (76 cm) ausgerüstet. Dies ist eine Premiere für die SBB bei einem einstöckigen Triebzug. Der Giruno übertrifft die Vorgaben des Behindertengesetzes, er verfügt etwa über doppelt so viele rollstuhlgängige Plätze und WCs wie vorgegeben. Auch sonst können die Züge mit viel Komfort auffahren: Sie verfügen über einen guten Mobilfunkempfang unterwegs, Steckdosen an allen Sitzplätzen, grosse Gepäckablagen, geschlechtergetrennte Toiletten und ein modernes Beleuchtungskonzept mit energiesparenden LED-Lampen. Der gesamte Innenraum ist grosszügig und hell gestaltet.
29 neue Züge für erhöhte Nachfrage auf der neuen Alpentransversalen
Seit Ende 2016 ist der Gotthard-Basistunnel – der längste Eisenbahntunnel der Welt – in Betrieb, Ende 2020 vollendet der Ceneri-Basistunnel die Flachbahn durch die Alpen. Im Hinblick auf die dadurch erwartete Nachfragesteigerung hat die SBB bei Stadler 29 Triebzüge bestellt, die bis zu 250 km/h schnell fahren können. Dabei handelt es sich um elfteilige elektrische Mehrsystemtriebzüge. Stadler nennt die Züge «Smile», die SBB hat ihnen den Namen «Giruno» gegeben, eine aus der rätoromanischen Sprache abgeleitete Bezeichnung für Mäusebussard.