Grünes Licht für den optimierten Gestaltungsplan «Talevo»

Der Thalwiler Gemeinderat hat den überarbeiteten Gestaltungsplan für das SBB Überbauungsprojekt «Talevo» beim Bahnhof Thalwil gutgeheissen. Der optimierte Gestaltungsplan für die Arealentwicklung hat massgeblich an Qualität gewonnen. Das Geschäft wird nun an die Gemeindeversammlung überwiesen.

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«Talevo» kommt einen wichtigen Schritt voran. Die SBB legt, in enger Abstimmung mit der Gemeinde Thalwil, das definitive Projekt für ein pulsierendes Mischquartier beim Bahnhof Thalwil vor. Nach intensiver Auseinandersetzung mit den Einwendungen zu «Talevo» in seiner ursprünglichen Form, hat die SBB den Behörden ein optimiertes Gestaltungskonzept eingereicht. Dieses wurde an der Gemeinderatssitzung vom 20. August gutgeheissen und an die Gemeindeversammlung überwiesen. Die SBB ging in wesentlichen Punkten auf die im Rahmen der öffentlichen Auflage geäusserten Wünsche der Bevölkerung ein. Die Planungs- und Baukommission attestiert, dass die Vorlage durch die Weiterbearbeitung «massgeblich an Qualität dazugewonnen» habe – dies bezüglich der städtebaulichen Einordnung, der Aufwertung des öffentlichen Raumes und der Verkehrsinfrastruktur.

Die SBB finanzieren Passerelle Nord und reduzieren Bauvolumen

«Talevo» bietet eine ausgewogene Mischung aus Wohn- (ca. 5500 m2), Dienstleistungs- und Retailflächen (ca. 3500 m2) und überzeugt durch seine direkte Anbindung zum Bahnhof. Die SBB hat sich im Rahmen der Kompromissfindung und des Mehrwertausgleichs dazu bereit erklärt, die Finanzierung der Verlängerung der Passerelle Nord zu übernehmen. Diese verbindet die Gotthard- und Bahnhofstrasse auf ideale Weise und trägt zu einem lebendigen Zentrumsquartier auf beiden Seiten der Gleise bei.

Bei der Überarbeitung des Projekts wurde insbesondere das Bauvolumen verringert. Durch die Umwandlung der obersten Vollgeschosse in rückversetzte Attikageschosse und eine leichte Reduktion der Höhe um einen Meter, wirken die Bauten nun filigraner und fügen sich noch besser in das Ortsbild ein. Zudem wird mit Verlängerung der Passerelle Nord und der Öffnung der Fassaden ein grosszügiger öffentlicher Durchgang und Durchblick durch den Güterschuppen geschaffen. Im Güterschuppen werden neue Arbeitsplätze, Wohnungen, Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten entstehen.

Zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und Angebotsvielfalt wird die SBB zehn Prozent der Gewerbefläche zu vergünstigten Konditionen an Kleinunternehmen, Institutionen oder gemeinnützige Projekte vermieten. Neben der Belebung durch neue Arbeitsplätze und Wohnungen werden rund 120 Velo- und 35 Motorradparkplätze geschaffen und etwa 25 Park&Rail-Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs verlegt. Die Bahnhofstrasse wird mit rund 30 Bäumen begrünt und erhält einen Allee-Charakter.

Städtebaulich einmalige Chance – Mehrwert für Thalwil

«Talevo» ist eine einmalige Chance, gute Architektur und eine visuell und städteplanerisch attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums mit einer nachhaltigen Zentrumsentwicklung zu verbinden. Für Pendler, aber auch für Anwohner, bringt das Projekt eine Reihe von wesentlichen Verbesserungen. Die erwünschte Verdichtung der Zentrumszone wird ideal umgesetzt, das Ortsbild modernisiert und der Grundstein für ein langfristig attraktives Bahnhofsareal gelegt. Das Projekt wird voraussichtlich an der Gemeindeversammlung im März 2020 behandelt.

Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen beim Gestaltungsplan «Talevo»

- Reduktion der Baumasse (bei gleicher Berechnungsweise gemäss kantonaler Forderung)

  • Neubaubereich: Reduktion der maximalen Baumasse von 29 500 m3 auf 28 500 m3

  • Güterschuppen: Reduktion der maximalen Baumasse von 21 000 m3 auf 20 000m3

- Reduktion der Gesamthöhe

  • Statt oberstes Vollgeschoss lediglich ein Attikageschoss gemäss BZO möglich

  • Attikageschoss muss gegenüber strassenseitiger Hauptfassade um mindestens 3.5 m zurückspringen - Reduktion der zulässigen Gebäudehöhe von 25 m auf 20.5 m

  • Reduktion Gesamthöhe (inkl. Dachgeschoss resp. Attikageschoss) von 25 m auf 24 m

- Übernahme der Kosten für die Verlängerung der Passerelle Nord durch die SBB

- Aufnahme einer Vorschrift für angemessenen Ersatz der wegfallenden Park&Rail-Parkplätze

- Tiefgarage: Mindestangebot von 60 Parkplätzen (statt 50)

- Aufnahme einer Vorschrift, dass an geeigneten Lagen im Aussenraum im GP-Perimeter Ruheflächen von mind. 600 m2 auszugestalten sind

- Aufnahme einer Vorschrift, wonach mindestens ein Drittel der Wohnungen ausnützungseffizient (gem. Art. 20a BZO) zu erstellen sind