Geheimtipps Zürich: Der grosse Guide für alle Reisetypen

Zürich: Von den einen gemieden, von den anderen verehrt. Die kontrastreiche Stadt an der Limmat ist weit mehr als Schweizer Finanzplatz und hektische Shopping-Metropole. Dieser Guide bietet Geheimtipps abseits der Bahnhofstrasse und zeigt Zürich von seiner herzlichen Seite.

Lesedauer: 8 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Für Unternehmenslustige und Familien

Für Schweizer Verhältnisse ist Zürich eine Grossstadt – in der Tat kann es hier auch mal hektisch zu und her gehen. Gerade für Familien oder naturverbundene Menschen kann das abschreckend wirken. Die Stadt hält aber ein vielfältiges Programm für alle bereit und lockt auch weniger unternehmenslustige Menschen aus ihren Reserven. Zürich ist mit dem öffentlichen Verkehr aus der ganzen Schweiz bestens erschlossen. Das ideale Ausflugsziel – egal ob für nur einen oder mehrere Tage.   

Die Villa Patumbah

Um dem Stadtlärm zu entfliehen, gibt es in Zürich zig Möglichkeiten. Eine, die sich besonders lohnt, ist die Villa Patumbah im Zürcher Seefeld. Die im 19. Jahrhundert erbaute Villa ist umgeben von einem idyllischen und ruhigen Park. Das lädt ein, um an warmen Tagen auf der Wiese oder der Parkbank zu verweilen und der urbanen, aber ruhigen Kulisse zu lauschen. Wenn Sie mehr über die Geschichte dieses städtischen Paradieses lernen möchten, gibt es vom Heimatschutzzentrum verschiedene Touren in und rund um die Villa – ein Ausflugsziel passend für Gross und Klein. Ein Tipp: Die Theatertouren lohnen sich besonders.

Der Rindermarkt

Ein Spaziergang durch die Zürcher Altstadt ist bei weitem kein Geheimtipp. Nicht alle schaffen jedoch den Sprung zum Rindermarkt. Wo einst ein Viehmarkt betrieben wurde, strotzt heute eine malerische Gasse im Zürcher Niederdorf. Ein Besuch der mittelalterlichen Kulisse lohnt sich auch in den Abendstunden. Denn die Strassenbeleuchtung ist hier ganz speziell: Es sind die letzten mit Gas betriebenen Strassenlaternen in Zürich. Darüber hinaus verstecken sich zwischen den schmucken Altstadt-Häuschen kleine Boutiquen, Kaffees und Restaurants.

Die Schanzengrabenpromenade

Viele Wege führen vom Hauptbahnhof bis an den Zürichsee. Doch einer ist ganz besonders – die Promenade entlang des Schanzengrabens. Was einst als militärische Verteidigungsanlage entworfen wurde, ist heute ein urbaner aber doch äusserst idyllischer Weg entlang des Wassers durch die Stadt. 

Als Startpunkt eignet sich der Abgang bei der Gessnerallee. Dieser liegt unweit des Hauptbahnhofs, wo der Schanzengraben in die Sihl mündet. Auf dem Weg bis ans Seebecken ist der Ein- und Ausstieg – um sich beispielsweise einen Kaffee zu besorgen – immer wieder möglich. Bei Gewittern oder starken Regenfällen ist der Graben aufgrund Hochwasser zu meiden. Ein weiterer Geheimtipp: Ein Stopp auf halbem Weg beim Alten Botanischen Garten. 

Der Negrellisteg

Wenn Sie es städtischer mögen, nicht aber auf die Romantik verzichten möchten, so eignet sich ein morgendlicher oder abendlicher Spaziergang über den Negrellisteg. Die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge von hier aus sind atemberaubend und lassen die Stadt in einem märchenhaften Licht erscheinen. Ist Ihnen das zu kitschig, beobachten Sie einfach aus luftiger Höhe das urbane Treiben in der Europaallee oder die Züge, die in und aus dem Hauptbahnhof gleiten. Bahnfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Für Kunst- und Kultur-Liebhabende

Alternativen zum Landesmuseum, zur Roten Fabrik oder zum Hallenstadion bietet Zürich mehr als genug. Die Vielfalt an kulturellen Veranstaltungsstätten, Klein-Kinos und Galerien machen die Stadt zu einer Schweizer Kulturhochburg.  

Die Photobastei 

Die Schweiz ist ein Land der Museen, allein in Zürich existieren mehr als 40 davon – doch eines wird es Ihnen besonders antun: die Photobastei. Ein Katzensprung vom Hauptbahnhof entfernt liegt «das Haus der Fotografie». Vermeintlich unscheinbar erstreckt sich das kleine, aber feine Museum über zwei Etagen und widmet sich voll und ganz der Fotografie und den Künstler:innen dahinter. Auch andere kulturelle Veranstaltungen von Tanz, über Theater bis hin zur Musik finden Einzug in dieser Perle. Die Photobastei ist von Mittwoch bis und mit Sonntag, jeweils ab 12.00 Uhr geöffnet. Vor dem Besuch lohnt sich ein Blick ins aktuelle Programm. 

Das Kanzlei-Areal

Jeden Samstag verwandelt sich das Kanzleiareal neben dem Helvetiaplatz in einen bunten Flohmarkt. Bereits ab 7.00 Uhr in der Früh stehen die Händler:innen und auch die ersten Schnäppchenjäger:innen bereit. Da ist für alle etwas dabei: Von schönen Design-Möbeln, über Fahrräder, Kleider, Haushaltsgeräte bis hin zu Ramsch, den kein Mensch braucht. So macht stöbern Spass. Für den kleinen Hunger steht auch jeweils ein Foodtruck bereit. 

Auf demselben Gelände betreibt der Filmclub Xenix eine Bar und ein Kino (während der Sommerferien auch als Openair). Hier wird Kinokultur noch richtig zelebriert und den Gästen ein sorgfältig kuratiertes Programm geboten. 

Die Wasserkirche

Begeben Sie sich vom Hauptbahnhof dem Limmatquai entlang Richtung See, stossen Sie auf die Wasserkirche. Direkt am Ufer der Limmat strotzt das geschichtsträchtige Gebäude in den Zürcher Himmel. Doch dahinter steckt mehr als ein Relikt vergangener Zeiten – die Wasserkirche ist ein Kulturort mit überraschendem Angebot. Experimentelle Musik und Kunst finden hier Einzug und bieten den Besucher:innen akustische und visuelle Überraschungen wie nirgendwo anders in der Schweiz. Es lohnt sich vorab einen Blick ins Programm zu werfen. 

Für Feinschmecker:innen

Zürich ist bekannt als Stadt mit einer florierenden Gastronomie. Sie können sich in all den Restaurants problemlos einmal rund um den Globus essen. Ob klassisch Schweizerisch oder Gerichte aus fernen Kulturen, in dieser Stadt haben alle ihren Platz.   

Il Salotto

Der Kulinarik unserer südlichen Nachbarin frönen geht auch in der Schweiz ganz gut. Ob zum Start in den Tag mit einem perfekten Espresso oder am Feierabend zur Zelebration der Aperitivo-Kultur – das Il Salotto an der Badenerstrasse vereint alles unter einem Hut: Aperitivo-Bar, Restaurant und Bottega. 

Der «Summergarte»

In zehn Minuten Gehdistanz erreichen Sie vom Zürich Hauptbahnhof den Zeughaushof. Inmitten des Areals hat sich der «Summergarte» niedergelassen – kein klassisches Restaurant. Was vor Jahren mit einem Imbisswagen begann, hat sich heute zur Container-Burg gemausert, wo Speis und Trank angeboten werden. Das Essen ist simpel, aber lecker, die Atmosphäre an der Bar mal aufgeregt, mal entspannt, aber immer herzlich. Das Ambiente ist rustikal und garantiert immer gemütlich. Wer Fine Dining sucht, ist hier fehl am Platz, bekommt dafür aber ein authentisches Stück des «Chreis Cheib»* zu spüren. Achtung: Nur während der Sommermonate und bei gutem Wetter offen. Und am besten eine Decke mitbringen, dann können Sie sich bei Platzmangel auch auf der Wiese daneben niederlassen. 

*Bei den Zürcher:innen ist der Kreis 4 auch als «Chreis Cheib» bekannt. Woher der Name stammt und was er mit der Entsorgung von Tierkadavern und einer Richtstätte im Mittelalter zu tun hat, erfahren Sie im Artikel von tsüri.ch.

Les Halles

Gleich neben dem höchsten Gebäude von Zürich – dem Prime Tower – verbirgt sich in der Industrie- und Gewerbezone ein Stück Frankreich. Es mag kein Geheimtipp mehr sein, aber trotzdem ist dieses Restaurant jeden Besuch wert, schon nur wegen der Einrichtung. In erster Linie ist das Les Halles für seine Moules et Frites und den unsäglichen Lärmpegel bekannt. Am besten tauchen Sie einfach in diese unverkennbare Atmosphäre ein, geniessen die kulinarischen Angebote und spielen im Anschluss Karten oder Tischfussball.

Gourmet-Hotspot Lochergut

Es gibt Unmengen von Restaurant-Tipps, die empfehlenswert wären. Rund um die Tramhaltestelle Lochergut befindet sich ein wahres Gourmet-Mekka. Im Umkreis von etwa 500 Metern ist für fast alle Geschmäcker und Budgets etwas dabei. Ob den vermeintlich besten Kebab Zürichs bei mit&ohne, «Pizza al taglio» im Grazie, Ramen schlürfen bei MIKI oder gehobene Küche im Rosi – hier werden Sie definitiv fündig. Ein Tipp: In den meisten Restaurants zwingend frühzeitig reservieren oder zu Randzeiten essen gehen.   

Für Nachteulen

Wenn Sie in Zürich etwas können, dann ist es definitiv feiern. Ob im Sommer an der Street Parade oder auch sonst durchs Jahr: Partys gibt es in dieser Stadt wie nirgendwo sonst in der Schweiz.  

Reges Treiben in Zürich-West

Mit der S-Bahn gelangt man in nur 2 Minuten vom Hauptbahnhof an die Hardbrücke: Das Trendquartier Zürich-West ist der absolute Feier-Hotspot. Ob nur für einen Drink in Frau Gerolds Garten, ein fetziges Konzert im Club Helsinki oder eine Party bis in die frühen Morgenstunden im Supermarket oder Hive – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

Kleiner Zusatztipp: Sollte es Sie tagsüber nach Zürich-West verschlagen, so lohnt sich der Ausblick vom Prime Tower oder vom Freitag Tower über die Stadt Zürich, den Uetliberg oder an schönen Tagen bis hin zu den Glarner Alpen.  

 

Die Barfussbar

Gerade im Sommer sprudelt es in der grössten Stadt der Schweiz nur so vor originellen Lokalitäten und Pop-ups, die zum Feiern und Abschalten einladen. Ein wunderbarer Tipp ist die Barfussbar an der Limmat – tagsüber eine Frauenbadi, abends eine Bar, regelmässig mit Konzerten und DJs bespielt. Hier gilt: Schuhe aus und Seele baumeln lassen!  

Das Gleis

Wenn Sie begeistert von Zügen sind, wird es Ihnen das Gleis im Zollhaus antun. Eine urbane Bar unweit des Hauptbahnhofs an der Zollstrasse. In den warmen Monaten lässt es sich auf der Terrasse äusserst gut in den Feierabend starten und bei einem kühlen Getränk das Geschehen auf dem Gleisfeld vor dem Zürich HB bis in die Nacht hinein beobachten. Ein Muss für jedes Bähnler:innen-Herz. Hier quietschen die Schienen manchmal ganz schön laut – Sie werden es lieben.

Ein zusätzlicher Tipp: Vor oder nach dem Umtrunk kann man im Zollhaus ins Improvisationstheater gehen oder bunte Kulturveranstaltungen besuchen. Restaurants gibts im Haus auch noch. Und wenn Sie eher in Feierlaune sind, ist die Partymeile entlang der Langstrasse nur wenige Schritte entfernt.

Zürcher Stadtfestivals

Wenn in der Stadt an der Limmat ein Grossanlass den nächsten jagt, ist es Zeit, auch mal wieder die kleinen, aber feinen Events unter die Lupe zu nehmen. Und davon gibt es reichlich. Sehr zu empfehlen sind beispielsweise das Stolze Openair im Herzen des Kreis 6, das Openair Wipkingen oder auch das Werdinsel Openair. Hinter allen dreien stecken Quartiervereine oder lokale Non-Profit Organisationen, die mit Herz und Seele einen wunderbaren Sommer in der Stadt ermöglichen.

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