50 neue Arbeitsplätze in Oberwinterthur Pünten: SBB investiert 115 Millionen Franken in neue Serviceanlage für Doppelstockzüge.

Die SBB plant in Oberwinterthur Pünten den Bau einer neuen Service- und Abstellanlage. Damit investiert sie in die Instandhaltung der wachsenden Regionalverkehrsflotte der Zürcher S-Bahn. Der SBB-Verwaltungsrat hat am Mittwoch den Kredit von rund 115 Millionen Franken bewilligt. Geplanter Baustart ist im Januar 2015.

Lesedauer: 3 Minuten

Mit der vierten Teilergänzung erfährt die Zürcher S-Bahn den grössten Angebotsausbau seit ihrem Start im Jahr 1990. Parallel dazu beschafft die SBB auch zusätzliches Rollmaterial: Der SBB-Verwaltungsrat hat im Juni 2008 die Beschaffung von 50 Doppelstock-Triebzügen für den Fern- und Regionalverkehr (Regio-Dosto) beschlossen – die Kunden profitieren damit von modernen, komfortablen Zügen. Die 150 Meter langen Fahrzeuge werden seit Herbst 2011 ausgeliefert und sind in einigen Regionen bereits im Einsatz, unter anderem auch im Netz der S-Bahn Zürich. Die komplette Flotte wird gemäss Plan im Jahr 2019 auf den Schienen unterwegs sein.

Damit Verfügbarkeit und Sauberkeit der wachsenden Flotte für die Kunden gewährt sind, investiert die SBB im Raum Winterthur 115 Millionen Franken in die Kapazitäten der Instandhaltungs- und Abstellanlagen – der SBB-Verwaltungsrat hat am Mittwoch einer entsprechenden Vorlage zugestimmt. In der bestehenden Serviceanlage Oberwinterthur werden aktuell die ersten ausgelieferten Regio-Dosto auf den eigens für diese Fahrzeuge umgerüsteten Standplätzen gewartet. Für die komplette Flotte ist jedoch der Bau einer neuen, auf den Regio-Dosto zugeschnittenen Anlage nötig. Zudem besteht Bedarf nach weiteren Abstellgleiskapazitäten im Raum Winterthur.

Über zwei Kilometer Instandhaltungsgleise.

Mit dem Bau der neuen Serviceanlage entstehen in Oberwinterthur rund 50 neue Arbeitsplätze im Bereich der Instandhaltung und Innenreinigung der Züge. Die neue Anlage umfasst eine Servicehalle mit drei Standplätzen von je 150 Metern Länge, eine Logistikhalle und ein Dienstgebäude. In der neuen Halle können auf drei Ebenen ganze 150-Meter-Triebzüge gewartet werden: In den Gleisgruben und auf der Höhe des Hallenbodens werden Arbeiten am Laufwerk, an den Fahrmotoren, den Türen und WC-Anlagen ausgeführt. Auf den Dacharbeitsbühnen wiederum können die Klimageräte, Druckluftanlagen oder Stromabnehmer gewartet und effizient ausgewechselt werden. Die neue Abstellanlage verfügt über eine Nutzlänge von rund 2100 Metern und dient dem Regionalverkehr der Region Zürich. Auf dem Abstellfeld werden die Züge getrennt und ausserhalb der Hauptverkehrszeiten abgestellt.

Begrüntes Dach, ökologische Wärmeerzeugung.

Geplanter Baustart ist im Januar 2015, die Inbetriebnahme für Ende 2017 vorgesehen. Das Gebäude hat eine zeitgemässe Architektur mit guter Tageslichtnutzung und einem begrünten Dach. Die Wärmeerzeugung erfolgt auf ökologische Weise und ist mit einer innovativen Grundwasserwärmepumpe geplant. Die Logistikhalle hat einen Gleisanschluss, damit Grosskomponenten über die Bahn angeliefert werden können. Das für die Anlage erforderliche Land kann die SBB von der Stadt Winterthur erwerben, der Gemeinderat wird im Sommer darüber befinden. Der Standort liegt am Stadteingang, zum Teil auf dem Gemeindegebiet von Wiesendangen. Das noch brach liegende Areal zwischen Technorama und SBB-Anlage wird von der Stadt Winterthur als Industrieareal entwickelt. Die bestehende Platanenallee soll längs der SBB-Anlage verlängert werden.

Eine Milliarde Franken für die Instandhaltung.

Das Angebotswachstum, mehr Zugkilometer verbunden mit zusätzlichem Rollma-terial, stellt auch veränderte Anforderungen an die Instandhaltung: Die SBB investiert bis 2023 schweizweit rund eine Milliarde Franken in moderne Instandhaltungsanlagen. So entsteht derzeit in Zürich Altstetten (Herdern) eine neue Serviceanlage für Doppelstockzüge des Fernverkehrs. Unter anderem werden an verschiedenen Standorten auch die Aussenreinigungsanlagen erneuert und Kapazitäten an die veränderten Bedürfnisse angepasst.