Gotthard-Basistunnel: Testfahrten auf der Beschleunigungsstrecke.

Damit die Personenzüge im Gotthard-Basistunnel (GBT) dereinst auf die nötige Reisegeschwindigkeit von 200 km/h beschleunigen können, führt die SBB zwischen Brunnen und Erstfeld Testfahrten durch. Im Zentrum steht die Prüfung der Führerstandssignalisierung ETCS Level 2.

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Die erste Testfahrt in Richtung GBT-Nordportal hat in der Nacht auf Montag erfolgreich stattgefunden. Bis am 15. August 2015 werden SBB, ATG und Thales rund 750 Testfahrten durchführen. Damit der Bahnbetrieb möglichst ungestört abgewickelt werden kann, finden die Tests jeweils in 2 bis 3 Nächten pro Woche statt. Geprüft werden sämtliche Sicherungsanlagen inklusive der Führerstandssignalisierung ETCS Level 2, welche auf der Strecke zwischen Brunnen und Erstfeld installiert worden sind. Zu Test-ende müssen alle Fahrzeuge eine Betriebsbewilligung für ETCS Level 2 erlangen.

Dank der modernen Technik können die Züge nicht nur schnell, sondern auch in geringeren Abständen zu einander in den GBT fahren. ETCS Level 2 ermöglicht im Güterverkehr die Reduktion der so genannten Zugfolgezeit von heute vier auf künftig drei Minuten. Es bildet also die technische Voraussetzung, dass – wie vom Bund verlangt – ab 2020 sechs Güter- und zwei Personenzüge pro Stunde und Richtung durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt verkehren können.

Für die Testfahrten werden jeweils – zusätzlich zu den bestehenden Stellwerken in Brunnen, Flüelen, Altdorf und Erstfeld – die neuen elektronischen Stellwerke in Altdorf und Rynächt eingeschaltet. Die kommerzielle Inbetriebnahme der beiden neuen Stellwerke inklusive ETCS Level 2 erfolgt dann im August 2015.

SBB, ATG und Thales werden ähnliche Tests, jedoch in reduziertem Umfang, zwischen August und Oktober 2015 am GBT-Südportal zwischen Bodio und Castione durchführen.