SUST-Zwischenbericht zum EW IV: SBB arbeitet bereits an Massnahmen zu den Sicherheitsempfehlungen

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat heute einen Zwischenbericht zum tragischen Unfall vom 4. August veröffentlicht. Die SBB lässt nun die Empfehlungen der SUST in ihre eigenen Untersuchungen zum Türschliesssystem einfliessen; sie arbeitet bereits an konkreten Massnahmen zu den SUST-Sicherheitsempfehlungen. Nach Erhalt allfälliger Verfügungen des BAV wird die SBB im Detail informieren. Auch nach den Sicherheitsempfehlungen der SUST kann die SBB die EW IV-Wagen weiterhin sicher betreiben.

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Heute hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) ihren Zwischenbericht zum tödlichen Unfall vom 4. August publiziert. Darin macht sie zuhanden des Bundesamtes für Verkehrs (BAV) zwei Empfehlungen zur Verbesserung des Türschliesssystems. Die SBB hat unmittelbar nach dem Unfall eigene Untersuchungen zum Türschliesssystem und zum Einklemmschutz in die Wege geleitet und Sofortmassnahmen getroffen. Sie lässt nun die Erkenntnissen aus dem SUST-Zwischenbericht sowie deren Empfehlungen in ihre Arbeiten einfliessen. Auch sind bereits konkrete Massnahmen zur deren Erfüllung in Arbeit. Nach Erhalt allfälliger Verfügungen durch das zuständige BAV wird die SBB im Detail über die Korrekturmassnahmen sowie den Umsetzungsstand der bereits eingeleiteten Sofortmassnahmen informieren. SUST, BAV und SBB stehen in engem Kontakt.

Sonderkontrolle der Türen kommt zügig voran.

Die SBB unternimmt alles sinnvoll Mögliche, damit Reisende und Mitarbeitende stets sicher sind. Obwohl die Unfallursache noch nicht geklärt ist, hat die SBB nach dem Unfall vom 4. August Sofortmassnahmen eingeleitet.

  • Die SBB unterzieht alle Türen des Wagentyps EW IV einer zusätzlichen Kontrolle. Bis jetzt wurden rund zwei Drittel aller Wagen kontrolliert. Türen, bei denen ein Mangel festgestellt wird, werden entweder umgehend instandgesetzt; oder sie werden gesperrt, als defekt gekennzeichnet, anschliessend wird der Wagen wieder im Betrieb eingesetzt und zum nächstmöglichen Zeitpunkt repariert. Falls nötig werden Wagen in den SBB Servicestandorten zurückbehalten, bis sie instand gesetzt sind.
  • Zusätzlich hat die SBB den Abfertigungsprozess überprüft und mit den Sozialpartnern diskutiert. Der heute gültige Abfertigungsprozess ist für die Kunden und das Personal sicher. Eine interne Expertengruppe prüft aktuell, ob es Prozessanpassungen gibt, welche die Sicherheit weiter erhöhen. Diese Analysen werden auch mit der Personalkommission besprochen.

Sicherheit ist gewährleistet.

Gemäss jetzigem Wissensstand und der Sicherheitseinschätzung der SBB ist es nicht nötig, die EW-IV-Wagen ausser Betrieb zu nehmen. Die Sofortmassnahmen gewährleisten die Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden. Die Taskforce überprüft diese Einschätzung aufgrund der Sonderkontrollen und der Untersuchungen der SUST laufend. Sollte sich die heutige Einschätzung verändern, wird die SBB geeignete Massnahmen ergreifen, unabhängig von den Auswirkungen auf den Betrieb.