Bahnhof Basel SBB: Letzte Einschubetappe der provisorischen Passerelle

Ab Ende 2025 bietet eine zusätzliche Passerelle im Bahnhof Basel SBB Zugang zu den Perrons. Diese wird seit Juni 2024 etappenweise in Richtung Elsässerbahnhof eingeschoben. Die letzte Etappe findet in der Nacht vom 29. auf den 30. März 2025 statt. In dieser Nacht verschiebt das Bauteam die 910 Tonnen schwere Passerelle in Richtung Elsässerbahnhof.

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Update vom 24. März 2025

Noch neun Monate und dann verkehren die S-Bahn-Züge auf der Strecke Basel–Liestal im Viertelstundentakt und die Fernverkehrszüge auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne im Halbstundentakt. Eine der Voraussetzungen für diesen Angebotsausbau ist das Projektpaket «Leistungssteigerung und provisorische Passerelle Basel SBB». Letztere wird seit Juni 2024 in sechs Etappen in Richtung Elsässerbahnhof eingeschoben.

Die sechste und letzte Etappe folgt in der Nacht vom 29. auf den 30. März 2025. Dann verschiebt das Bauteam die Passerelle bis zu ihrem nördlichen Hauptzugang beim Elsässerbahnhof. Der Einschub startet um ca. 21 Uhr. Die gesamte Konstruktion, die nun verschoben werden muss, hat ein Gesamtgewicht von rund 910 Tonnen.

Um den Einschub sicher vornehmen zu können, muss die SBB alle Gleise im Bereich unter der provisorischen Passerelle ab 20 Uhr sperren. Die restlichen Abschnitte der Perrons bleiben weiterhin für Zugshalte nutzbar. Trotzdem sind Fahrplanänderungen im Fernverkehr nötig. Die Fernverkehrszüge in und aus Richtung Delémont (IC51) fallen zwischen Basel und Laufen aus, die Fernverkehrszüge in und aus Richtung Luzern (IC21/IR26) zwischen Olten und Basel. Zudem fallen manche ICE-Züge zwischen Basel Badischer Bahnhof und Basel SBB aus. Die SBB empfiehlt darum den Reisenden, ihre Verbindungen im Online-Fahrplan oder der App SBB Mobile zu prüfen. Diese geben an, welche Fern- und Regionalverkehrszüge man als Alternativen am besten nutzt.

Am 14. Dezember 2025 geht die neue Passerelle in Betrieb. Sie wird 147 Meter lang sein und über eine begehbare Breite von rund 10 Metern verfügen. Sie ist überdacht und über Treppen und Lifte zugänglich. Damit entspricht sie den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Die Passerelle bleibt so lange im Einsatz, bis sie durch die Unterführung des später geplanten Tiefbahnhofs ersetzt wird.

Das Projektpaket «Leistungssteigerung und provisorische Passerelle Basel SBB» beinhaltet neben der Passerelle den Bau des zusätzlichen Perrons an den Gleisen 19 und 20 sowie umfangreiche Umbauten der Gleis- und Perronanlage. Weitere Informationen zu diesem 210-Millionen-Franken-Projektpaket finden Sie auf der Projektseite «Ausbau Bahnhof Basel SBB». Weitere Informationen zu den Bauprojekten, die den Angebotssprung im Dezember 2025 ermöglichen, finden Sie auf der Projektseite «Dezember 2025: grösster Angebotssprung seit Bahn 2000».

Medienmitteilung von 10. August 2024

Die einzelnen Teile der Passerelle werden jeweils abschnittsweise angeliefert und auf der Montageplattform zusammengebaut. Die Plattform befindet sich neben der Meret Oppenheim-Strasse. Sie reicht vom südlichen Hauptaufgang der künftigen Passerelle bis zu deren Portaljoch auf Perron Gleis 19/20.

Sobald ein Passerellenabschnitt auf der Montageplattform fertig vorbereitet ist, wird er nachts eingeschoben. Insgesamt gibt es sechs Etappen:

  • 8./9. Juni 2024: 1. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 16/18
  • 10./11. August 2024: 2. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 14/15
  • 28./29. September 2024: 3. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 11/12
  • 30. November / 1. Dezember 2024: 4. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 5/6
  • 1./2. Februar 2025: 5. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 4
  • 29./30. März 2025: 6. Etappe Endverschub Passerelle bis Elsässerbahnhof.

Pressen und Zugseile schieben die Passerellenabschnitte vorwärts

Jeder Passerellenabschnitt ist 20,4 Meter lang, 12,50 Meter breit, 8 Meter hoch und 165 Tonnen schwer. Der Einbau erfolgt mit Hilfe von speziellen hydraulischen Pressen und Zugseilen. Sie schieben den neuen Abschnitt zusammen mit den zuvor eingeschobenen Abschnitten an ihren Platz. Dank Teflonflächen an den Auflagepunkten ist für den Einschub nur eine relativ geringe Kraft erforderlich.

Am vordersten Abschnitt ist ein sogenannter Vorbauschnabel angebracht. Die dreieckige Spitze ist eine Hilfskonstruktion. Sie reduziert die Brückenverformungen, die beim Einschieben durch das Eigengewicht entstehen. Sobald der Vorbauschnabel das nächste Portaljoch erreicht, können die dortigen Pressen den dahinterliegenden Passerellenabschnitt variabel in die richtige Höhe zu drücken.

Passerelle und zusätzlicher Perron zu einem Paket gebündelt

Die fertiggestellte Passerelle wird insgesamt 147 Meter lang sein und über eine begehbare Breite von rund 10 Metern verfügen. Sie ist überdacht und via Treppen und Lifte zugänglich. Sie entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Die SBB realisiert die provisorische Passerelle zusammen mit dem Projekt «Leistungssteigerung Basel SBB».

In dessen Rahmen erstellt das Bauteam das zusätzliche 460 Meter lange Perron Gleis 19/20 sowie kapazitätssteigernde Massnahmen auf den Zulaufstrecken Richtung Basel St. Johann und Münchenstein.

Dezember 2025: der grösste Angebotsschub in der Region seit «Bahn 2000»

Der Bund als Auftrag- und Geldgeber investiert rund 210 Millionen Franken in den Ausbau. Die Ausbauarbeiten starteten im Januar 2023, im April 2024 wurde der westliche Abschnitt des Perron Gleis 19/20 eröffnet. Im Dezember 2025 gehen alle Elemente des Projektpakets in Betrieb.

Damit verfügt der Bahnhof Basel SBB über neue Kapazitäten für mehr Zugshalte und mehr Reisende. Diese Kapazitäten werden insbesondere zur Hauptverkehrszeit benötigt. Zusammen mit den Ausbauten zwischen Basel und Liestal und im Laufental ermöglicht dies ab dem Fahrplanwechsel Ende 2025 den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal und den Fernverkehrs-Halbstundentakt auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne.

Nach dem Ausbau ist vor dem Ausbau

Die provisorische Passerelle ist eine Überbrückungsmassnahme. Sie bleibt so lange in Betrieb, bis die Unterführung des später geplanten Tiefbahnhofs sie ablöst. Das wird voraussichtlich nach 2040 der Fall sein. Weiter westlich der provisorischen Passerelle entsteht im Auftrag des Bundes bereits vorher eine zusätzliche, definitive Querung: der Perronzugang Margarethen. Ziel ist, dieses Projekt von 2031 bis 2037 umzusetzen, zusammen mit der neuen Margarethenbrücke.

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