Bereits seit 2002 setzt die SBB für die Auswärtsreisen von Fussballfans der Credit Suisse Super League sowie vereinzelt bei Spielen der Dieci Challenge League spezielle Fanzüge ein. Diese ermöglichen eine geordnete An- und Abreise der Fans, entlasten die Regelzüge und trennen die Fangruppierungen von anderen Reisenden. Um diese Fanreisen weiterzuentwickeln und sie sicherer zu machen, haben die Swiss Football League (SFL) und die SBB auf die Saison 2024/25 eine gemeinsame Vereinbarung abgeschlossen. Diese sieht den Einsatz von Fanzügen für Fangruppierungen mit mindestens 400 Fans vor, kleinere Gruppen organisieren sich anderweitig. Weiter sieht die Vereinbarung die organisatorische Unterstützung der Fanreisen durch die SFL, Klubs und Fussballfans sowie die Unterstützung durch Fanbegleiterinnen und Fanbegleitern in den Zügen vor, womit die Fanreisen sicherer und Sachbeschädigungen reduziert werden sollen.
Die Swiss Football League unterstützt die Fanreisen finanziell mit einem jährlichen Beitrag an die SBB, was es ermöglicht, weiterhin attraktive Spezialtickets für die Fanzüge ab 29 Franken anzubieten und die ungedeckten Kosten der SBB zu reduzieren. Umfangreiche Marketingmassnahmen von SFL und Klubs machen das Angebot für Fans sichtbarer.
Insgesamt positive Halbzeitbilanz nach 18 Runden
Nach 18 Runden in der Credit Suisse Super League fällt die Zwischenbilanz insgesamt positiv aus: Die SBB transportierte in 180 Fanzügen rund 100 000 Fussballfans. Dabei führte die intensivierte Zusammenarbeit zwischen SFL, Klubs, Fans und SBB zu Verbesserungen beim Transport der Fussballfans und die Fanreisen verliefen weitgehend geordnet. Die Unterstützung durch Fanbegleiterinnen und Fanbegleiter im Zug hat zu einem verbesserten Dialog mit den Fans geführt und sie konnten gemeinsam mit speziell ausgebildeten Reisezugbegleiterinnen und -begleitern einen positiven Beitrag zur Deeskalation leisten. Weiter wird bei diversen Klubs die Abfallsammlung auf den Zügen durch die Fans gemacht, womit die SBB den Reinigungsaufwand reduzieren kann.
«Diese Entwicklung bestätigt, dass wir mit den Massnahmen auf dem richtigen Weg sind. Noch werden die Massnahmen nicht überall konsequent umgesetzt und wir sind weiterhin auf eine gemeinsame Weiterentwicklung mit den Fans und Klubs angewiesen. Wir haben aber eine gute Basis für eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit», sagt Reto Liechti, Leiter Bahnproduktion der SBB. Und Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League, betont: «Die Partnerschaft mit der SBB ist ein wichtiger Schritt, um unseren Fans weiterhin eine sichere und gut organisierte Reise zu den Auswärtsspielen zu ermöglichen. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Lösung im Schweizer Fussball.»
Vereinbarung als wertvolle Grundlage für die weitere Zusammenarbeit
Die Vereinbarung unterstreicht das gemeinsame Engagement der SFL und der SBB zur Verbesserung der Attraktivität und Sicherheit der Fanreisen im öffentlichen Verkehr. Trotz der positiven Entwicklung gab es seit Saisonbeginn Vorfälle von Aggressionen gegen das Personal, die von allen Beteiligten aufs Schärfste verurteilt werden. Weiter gilt es, die ungedeckten Kosten der SBB zu reduzieren. Dies erfordert eine Intensivierung der Zusammenarbeit und eine bessere Ticketdisziplin in den Zügen. In der Saison 2023/24 beliefen sich die ungedeckten Kosten auf 3-4 Millionen Franken, hauptsächlich bedingt durch Sicherheits- und Bereitstellungskosten sowie zu etwa 10 Prozent durch Sachbeschädigungen.
Die Zusammenarbeit wird 2025 weiter intensiviert, insbesondere mit den Klubs und der Fanarbeit.