Die SBB hebt ab: Drohnen als Helfer im Bahnalltag

Rund 1500 Drohnenflüge hat die SBB letztes Jahr absolviert. Ein neues Geschäftsfeld? Nein, vielmehr trägt die Drohne zur Sicherheit der Bahn und ihrer Mitarbeitenden bei: von der Dokumentation der Infrastruktur über Brückeninspektion bis hin zur Überwachung von Naturrisiken.

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Die SBB nutzt seit ein paar Jahren Drohnen. Eines der ersten Einsatzgebiete war die Überwachung des Gerinnes, einem Wasserlauf, am Rossberg oberhalb der Bahnlinie bei Arth-Goldau. Das Ziel: Sicherstellen, dass sich im Wasserlauf nicht etwa Holz und Schlamm sammeln, die beim nächsten Unwetter auf die Gleise stürzen. Seither hat sich der Einsatzbereich von Drohnen stetig vergrössert. Ein paar aktuelle Beispiele:

Für eine sichere Bahn: Inspektion mithilfe von Drohnen

Mittlerweile kommen Drohnen zur Überwachung verschiedener Naturrisiken zum Einsatz. Dazu gehört die Hangüberwachung. Drohnenaufnahmen von Hängen helfen dabei, allfällige Veränderungen festzustellen und so die Gefahr von Hangstürzen einzuschätzen. Auch auf die Vegetation haben die Drohnen dort ein Auge, wo sie nicht gerne gesehen ist: im Gleisfeld. Breitet sie sich hier aus, ist das nicht erwünscht – nämlich dann, wenn sie Signale verdeckt oder die Stabilität von Schotter vermindert.

Doch nicht nur die Natur beobachtet die SBB mithilfe von Drohnen: Auch Brücken oder unterirdische Kanäle werden unter anderem mit Drohnen kontrolliert und dokumentiert. Gerade im Bereich Inspektion helfen Drohnen, die Sicherheit der Bahn zu erhöhen. Auch müssen sich SBB Mitarbeitende so weniger in unwegsamem Gelände oder im Gleisbereich bewegen – ein Plus für ihre eigene Sicherheit.

Quelle: SBB

Eine Drohne bei der Kontrolle der Brücke. Mit den Aufnahmen kann im Nachgang ein Modell erstellt werden.

Alles auf einen Blick – auch wenn es schnell gehen muss

Die SBB betreibt ein über 3200 Kilometer langes Schienenetz und knapp 6000 Brücken. Die Dokumentation dieser Infrastruktur und allfälliger Veränderungen ist eine Mammutaufgabe, bei der Drohnen unterstützen. Ohne sie müsste jedes Objekt einzeln von Hand eingelesen werden – vom Schachtdeckel bis zum Signal.

Die Intervention der SBB nutzt diese Dokumentationen bei Einsätzen und für die Ausbildung. Bei einem Ereignis kümmert sich die Intervention der SBB um die Sicherheit der Reisenden und sorgt dafür, dass der Bahnverkehr möglichst rasch wieder normal läuft. Je nach Ereignis trägt die Drohne dazu bei, schnell einen Überblick über die Lage vor Ort zu gewinnen.

Auch bei Baustellen setzt die SBB auf Drohnen. Drohnenaufnahmen verhelfen bereits vor Baubeginn zu einem guten Überblick des Gebiets – denn dieses erstreckt sich oft über mehrere Kilometer. Dies ermöglicht es, den Fortschritt der Baustelle einfach und schnell zu erfassen.

Quelle: SBB

Auch vor Baubeginn sind Drohnen hilfreich: Aus den Drohnenbildern können 3D-Modelle erstellt werden. Diese können beispielsweise für Ausschreibungen und als Grundlage für Projekte verwendet werden.

Während der Schulung lernen die Teilnehmenden unter anderem etwas über Luftrecht, Bildrechte und Flugtechniken.

Drohnen bei der SBB

Seit dem Start des Kompetenzzentrums Drohnen 2017 hat die SBB rund 150 Drohnenpiloten ausgebildet. Alle Pilotinnen und Piloten durchlaufen eine zweitägige Schulung und halten sich bei allen Einsätzen an die Vorgaben des Bundesamtes für Zivilluftfahrt. Die Flüge von SBB Drohnen finden in der Regel auf SBB Land statt und nur in Ausnahmefällen im öffentlichen Raum.