Geheimtipps Ljubljana: Der grosse Guide für alle Reisetypen

Eine Stadt abseits der Touristenpfade und Sehenswürdigkeiten entdecken? Die slowenische Hauptstadt mit ihrem mittelalterlichen Charme bietet Ihnen einen Städtetrip mal anders mit diesen 13 Geheimtipps.

Lesedauer: 8 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Ljubljana für Erstreisende

Seien wir mal ehrlich: Ljubljana - oder manchmal auf Deutsch Laibach - ist an sich schon ein Geheimtipp für eine gelassene Städtereise mit Freund:innen, Familien oder für Verliebte. Dabei dürfen drei bekannte Sehenswürdigkeiten nicht fehlen:

Laibacher Schloss

Das Laibacher Schloss (auf Slowenisch Ljubljanski grad), wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erbaut, türmt auf dem Hügel von Ljubljana und ist das Wahrzeichen der Stadt. Erreichen können Besucher:innen das Schloss zu Fuss oder mit einer Gondel, aus der sich eine grandiose Aussicht bietet.

Kleiner Tipp am Rande: Buchen Sie Ihre Gondeltickets online, um eine lange Wartezeit zu umgehen.

Einmal oben angekommen, begreifen Sie sofort, weshalb Ljubljana 2016 den «European Green Capital»-Preis erhalten hat; die Stadt ist umzingelt von und versehen mit üppigem Grün und selbst das Schloss liegt in einer parkähnlichen Anlage, durch die Sie stundenlang marschieren können. In der Weite erkennen Sie sogar den beliebten Tivoli Park.

Das Laibacher-Schloss-Erlebnis wird gekürt von den dazugehörigen und besuchbaren Weinbergen, die der wahre Tipp vor Ort sind. Auch zu empfehlen: Ein romantisches Abendessen

Fleischer- und Drachenbrücke

Wein, Romantik und Drachen scheinen das Motto der Stadt zu sein. Zwei Drittel des Mottos erfüllen die Fleischer- und Drachenbrücke, die gleich nebeneinanderstehen.

Die Erstere nennt sich auch die «Liebesbrücke» und dies mit gutem Recht; unzählige Liebesschlösser schmücken das Geländer: Turteltauben müssen eine Weile suchen, bis sie einen Platz für ihr eigenes Schloss finden.

Noch bevor es die im 2010 erbaute «Liebesbrücke» gab, spuckten bereits Drachenfiguren auf der im Jugendstil erbauten Drachenbrücke ihr Feuer. Diese wurde von 1900 bis 1901 erbaut und gilt als erste echte Stahlkonstruktion Ljubljanas.

Beide Brücken führen unweit voneinander über die Ljubljanica zum Marktplatz. Verweilen Sie in einem Restaurant oder Café oder besuchen Sie das hippe Museum und Gallerie «Dobra Vaga», gleich neben der Fleischerbrücke.

Ljubljana für Naturfreunde

Wer in Ljubljana die Natur geniessen will, muss nicht lange suchen. Die vielen Parks samt Tivoli Park ermöglichen es allen, in der Grossstadt sich vom Trubel zu lösen. Dennoch sollten Sie Sloweniens kleine Grösse ausnützen und einige Tage der Stadt entfliehen.

Bleder See

Der Bleder See im Nordwesten Sloweniens ist ein verzaubernder Gletschersee in den Julischen Bergen, der die einzige natürliche Insel Sloweniens beherbergt. Die majestätische Insel mit der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist das Herzstück des Sees. Besucher:innen erkennen sie am markanten Turm im Barockstil und können mit traditionellen Holzboten – «Pletnas» – besucht werden. Neben der Kirche thront in der Region die malerische Burg Bled mit einer Panoramaaussicht und der Legende der «Bleder Burgglocke», die beim Läuten Wünsche erfüllt.

Falls Sie eine Vorliebe für Süsses haben, sind sie übrigens genau richtig in der Region Bled: Hier kommen Sie in den Genuss der waschechten «Bleder Cremeschnitten» – oder «Kremšnita».

Ausserdem: Die Region um den See bietet zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Schwimmen, Kajakfahren und Wandern.

Škocjan Höhlen

Einen Tag unter der Erde verbringen? Die Höhlen von Škocjan sind ein unterirdisches Naturphänomen im Südwesten Sloweniens, welches durch den Fluss Reka entstand. Die Reka fliesst nämlich durch das aus Kalk bestehende Karstplateau, grabt sich einen Weg durch den Kalkstein und dringt somit in den Untergrund. Bei der Erosion des Kalksteins bilden sich Hohlräume und Grotten – zusammen formen sie ein Höhlensystem. Ein besonderes Merkmal der Škocjan-Höhlen ist der Zusammenfluss zweier unterirdischer Flüsse. Der Fluss Reka trifft auf den Fluss Mlinarica und bildet einen spektakulären Wasserfall, den Grossen Katarakt.

Das Höhlensystem können Sie mit Hohlenführer:innen besichtigen. Die Führung dauert ca. zweieinhalb bis drei Stunden, der Fussweg ist fünf Kilometer lang.

Ljubljana für Gourmets

Ljubljana steht anderen Hauptstädten auf keinen Fall hinterher, wenn es ums Essen geht. Die slowenische Küche können Sie in mehreren Ecken der Stadt geniessen; seien es «Štruklji» - eine Art gefüllte Teigrollen – oder die traditionell slowenische Wurst «Kranjska Klobasa». Slowenien strahlt ausserdem mit einer reichen Weinkultur, einer Street-Food-Szene und einer Slow Food Bewegung. Letzteres, weil sich viele Restaurants in der Stadt auf regionale Zutaten und traditionelle Kochtechniken verschreiben.

Slovenska Hiša - Figovec

Übersetzt bedeutet «Slovenska Hiša» slowenisches Haus. Dabei könnte der Name nicht zutreffender sein. Das Restaurant ist eines der ältesten Gasthäuser der Stadt, in dem sich Karrenfahrer einst ausruhen, speisen und ihre Pferde füttern konnten. Heute können Besucher:innen sich durch die slowenische Küche essen, – egal ob Fleisch, Fisch oder vegetarisch. Runden Sie das Ganze mit ihrer persönlichen Wahl eines slowenischen Weines aus der üppigen Weinkarte aus.

Ek Bistro

Frühstück oder Brunch mit Ei? Ek Bistro – oder Ei Bistro übersetzt, – bietet eine bunte Palette an Eiergerichten und von der Terrasse aus einen schönen Blick auf den Fluss Ljubljanica. Das Innere des Cafés strahlt mit seinen Steinwänden ein entspanntes und im Hochsommer kühles Ambiente aus, sodass Sie auch bei schlechtem Wetter einen Platz zum Brunchen haben.

Kleiner Tipp am Rande: Anstatt sich für das klassische Avocado-Toast zu entscheiden, wählen Sie die «Savoury Pancakes EK», die aus Pancakes mit Guacamole, Speck, Spiegelei und Hollandaise bestehen. Falls Sie scharf mögen, bestellen Sie noch zusätzliche Jalapeño Sauce.

Črno Zrno

Die «schwarze Bohne» ist ein Café mitten in der ljubljanischen Altstadt, die sich dem «Specialty Coffee» widmet. Klein aber fein, versteckt sich das Café hinter zwei roten Türflügeln und bietet täglich sowohl köstlichsten schwarzen Kaffee als auch die Cappuccinos an.

Wer etwas Ausgefallenes probieren will, sollte unbedingt den Espresso Tonic probieren, – vor allem an heissen Sommertagen.

Open Kitchen Food Market

Wie bereits angekündigt, lebt Ljubljana eine rege Street-Food-Kultur; von März bis November findet jeden Freitag auf dem Pogačar-Platz ein Essensmarkt mit verschiedensten Ständen statt.

Von traditionell slowenischer Küche bis hin zu internationalen Geschmacksrichtungen aus aller Welt gibt es für jeden Gaumen etwas zu entdecken. Der Markt ist ein Schmelztiegel der Aromen. Dabei legt der Markt grossen Wert auf lokale und nachhaltige Lebensmittel. Kleine Produzent:innen betreiben die meisten Stände und bieten somit authentische Produkte direkt an.

Zudem nutzen viele junge Köch:innen den Markt, um innovative Gerichte und Konzepte an die Menschen zu bringen.

Wine Bar Šuklje

Den ganzen Tag die Stadt erkundigen, gelobt einer Abkühlung in der «Wine Bar Šuklje». Mit ihrer sorgfältig kuratierten Weinkarte, ihrem Standort gleich neben dem Stadtfluss Ljubljanica und ihren herrlich angerichteten Fleisch- und Käseplatten ist die Weinbar ein Muss für alle Geniesser:innen.

Falls Sie zwischen der grossen Weinauswahl sich nicht entscheiden können, vertrauen Sie auf ihren Musikgeschmack: Die Karte fragt Sie, in welcher «Musikstimmung» Sie sind und zeigt Ihnen eine Auswahl an Weinen, die dieser entsprechen.

Ljubljana für Nachteulen

Die slowenische Hauptstadt scheint vielleicht auf dem ersten Blick gemütlich und etwas verschlafen, doch auch in Sachen Nachtleben bietet sie vielerlei – von Livemusik, Cocktailbars und Mitternachtssnacks.

Kolibri Bar

Mit einer ausgefallenen Cocktailkarte und fachkundigem Personal ist die Kolibri Bar der perfekte Ort für «Mixology-Freunde». Die Karte ist saisonal geprägt und bietet Eigenkreationen wie beispielsweise «Amor Verdadero», der aus Ingwer- und Chili-infundierter Tequila, Lillet Blanc und Suze besteht. Gleichzeitig bietet die Bar ihre beliebtesten Kreationen übers ganze Jahr hinweg an. Einen Aperol Spritz oder andere geläufige Getränke finden Sie hier jedoch nicht.

Die Bar liegt gleich neben der Universität Ljubljana und ist mit seiner übersichtlichen Terrasse und der Inneneinrichtung im Vintage-Stil ein beliebter Treffpunkt.

Reformator Bar

In der Nähe des Prešeren-Platz steht die Reformator Bar – ein wahrer Geheimtipp. Die Bar bietet vielleicht nicht die grösste Karte, dafür kriegen Sie hier herrlichen Hauswein, herzliche Bedienung und am Abend gibt es immer wieder Livemusik zu geniessen. Das Innere erinnert an die Stammbars in Filmen und ladet vor allem mit persönlichen Noten wie einer Fotowand zum Verweilen ein.

Olimpija Burek

Es ist nach Mitternacht, die Füsse schmerzen vom Tanzen und der Magen knurrt. Olimpija Burek ist zur Stelle. Streng genommen handelt es sich um eine Bäckerei, die sich auf Burek-Spezialitäten fokussiert. Das herzhafte Teiggericht besteht aus dünnem Filo- oder Yufka-Teig, der in Schichten gelegt wird und mit einer Füllung aus Fleisch, Käse, Spinat oder Kartoffeln gefüllt wird, und ist in Slowenien und anderen Ländern im Balkan eine beliebte Speise.

Olimpija Burek ist 24/7 geöffnet, hat mehrere Standorte über die Stadt verteilt und bietet sowohl Take-away als auch eine kleine gemütliche Sitzgelegenheit an.
Probieren Sie also – egal ob am Tag oder bei Nacht – einen Burek Ihrer Wahl.

Mit dem Zug um Ljubljana herum

Die Phrase «rund um Ljubljana reisen» bekommt in einem kleinen Land wie Slowenien – ähnlich wie in der Schweiz – eine ganz andere Bedeutung. Wegen den kleinen Distanzen können Sie ganz einfach Slowenien mit dem Zug bereisen und erkundigen; Sie kommen mit dem Nachtzug täglich ab Zürich Abfahrt 20.40 von der Schweiz aus nach Ljubljana und haben die Möglichkeit mit dem Interrail Ein-Länder-Pass in Slowenien weiter zu reisen. Sie können aber auch die Vielfalt Europas mit einem Interrail Global-Pass entdecken. Reisen Sie dafür via Österreich nach Slowenien und vielleicht sogar weiter nach Kroatien.

Wir empfehlen Reisenden, die mit dem Nachtzug fahren wollen, so früh wie möglich zu buchen. Viele Destinationen können bis zu sechs Monate im Voraus gebucht werden. Wer flexibel ist, sollte während der Hauptreisezeiten nach Möglichkeit als Reisetage Dienstag oder Mittwoch wählen, dann sind tendenziell mehr Plätze verfügbar. Auch bei Tagesverbindungen und Interrailreisen empfiehlt es sich früh genug Plätze zu reservieren.

Mehr Informationen zu Reisen nach Ljubljana finden Sie unter der SBB Seite «Mit dem Zug nach Ljubljana» und zum Interrail-Angebot unter der SBB Seite «Interrail».

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