Ausflug nach Basel: Die (Geheim)tipps

Basel ist bekannt für seine vielen Museen. Doch die Stadt am Rheinknie bietet noch so viel mehr. Entdecken Sie mit diesem Guide Tipps für einen Tagesausflug rund um Basel. Basel-Stadt gilt weltweit als vielseitiges Ausflugsziel mit vielen spannenden Aktivitäten zu Land und auf dem Wasser.

Lesedauer: 11 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Für Kulturfanatiker:innen

Basler Fasnacht, Art Basel, Herbstmesse und der FC Basel – nur einige Kulturveranstaltungen und -merkmale, die die drittgrösste Stadt der Schweiz ausmachen. Kein Wunder also, gilt Basel als «Kulturhauptstadt der Schweiz».

Fondation Beyeler: Kunstgenuss auf höchstem Niveau

Klee, Picasso, van Gogh, Hopper und Kandinsky. Ist Ihnen schon schwindelig vom Lesen der Namen? Bei einem Städtetrip nach Basel darf ein Besuch in der renommierten Fondation Beyeler im nahe gelegenen Riehen nicht fehlen. Die beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke verspricht ein einmaliges Kunsterlebnis.

Auch Freund:innen der Architektur werden ihr Gefallen am Museum haben. Das Gebäude, welches der italienische Architekt Renzo Piano entwarf, ist ideal in die idyllische Lage im Riehenpark eingebettet. Die Umgebung bietet viel Ruhe, um die Kunstwerke zu bestaunen. Auch der Park selbst beherbergt künstlerische Werke. Wer nicht spontan hinreist, wirft am besten einen Blick in den dichten Veranstaltungskalender, welcher mit vielen Führungen, Lesungen und weiteren kulturellen Besonderheiten geprägt ist.

Vitra Design Museum: Hier lohnt es sich, fremd zu gehen

Liebe Basler:innen, es tut uns leid, aber ab und zu muss man der schönen Stadt Basel kurz fremdgehen. Wenige Minuten von Basel entfernt befindet sich das Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Für diesen Seitensprung bringen Sie am besten etwas mit: viel Zeit.

Während das Museumsgebäude grosse Wechselausstellungen beherbergt und in der Vitra Design Museum Gallery kleinere experimentelle Projekte zu sehen sind, ermöglicht das Vitra Schaudepot den öffentlichen Zugang zur stetig wachsenden Sammlung in Sachen Design und Möbel. Im Schaudepot sind über 400 Werke der klassischen Moderne von Le Corbusier, Eileen Gray oder Gerrit Rietveld sowie neueste Entwürfe aus dem 3D-Drucker zu bewundern.

Nicht nur die Werke selbst sind sehenswert, sondern auch das von Herzog und de Meuron entworfene Gebäude des Schaudepots ist eine architektonische Meisterleistung. Das Schaudepot zeichnet sich durch seine klare Ästhetik und die grosszügige Ausstellungsfläche aus. Es bietet den ausgestellten Designobjekten den Raum, den sie verdienen. Am besten buchen Sie eine der zahlreichen Führungen, um sich die Ausstellung näher bringen zu lassen. Zu empfehlen sind auch jene, welche speziell für Familien gedacht ist.

Nach diesem Seitensprung kehren Sie fasziniert von Farben und Formen mit dem 55er-Bus zurück in die Basler Innenstadt. Die Schweiz kurz zu verlassen, hat sich gelohnt.

Frauenstadtrundgänge: Basel neu entdecken - auch für Einheimische

Der Verein der Frauenstadtrundgänge Basel organisiert seit den 90er-Jahren Stadtspaziergänge, die die Geschichte von Frauen und Fragen aus der Geschlechterforschung auf fesselnde Art beleuchten. Diese haben Student:innen und Wissenschaftler:innen mit viel Herzblut entworfen, um ein Stück Geschichte einem breiten Publikum zu vermitteln. Dabei ist die Palette der Themen vielfältig: Es gibt Rundgänge zu den Hexenverfolgungen im 16. und 17. Jahrhundert (lohnt sich doch für einen Gruppenausflug an Halloween), der 68er Bewegung, bis hin zu Hochzeitssitten im historischen Basel. Für Geschichtsinteressierte empfiehlt es sich unbedingt einen Rundgang zu buchen.

Hoosesaggmuseum: Das kleinste Museum von Basel

FC Basel-Sticker, Plastikschiffe, Fingerhüte oder Löffel wurden hier schon ausgestellt. Tönt langweilig? Ist es aber nicht. Im wahrscheinlich kleinsten Museum der Welt wird Alltägliches ausgestellt. Am Imbergässlein 31 sind die kleinen Gegenstände des täglichen Bedarfs ganz gross, denn die Objekte, welche zu bestaunen sind, müssen in die Hosentasche passen. Sie wollen in ein liebevoll kuratiertes Museum, das rund um die Uhr offen hat, in welchem Sie nicht flüstern müssen und ein Museum, welches Sie innert weniger Minuten wieder verlassen dürfen? Dann spüren Sie das kleine Fenster des Hoosesaggmuseums auf.

Für Feinschmecker:innen

Basel ist multikulturell. Das sehen Sie bereits, wenn Sie den Bahnhof verlassen und sich auf die Suche nach einem Restaurant machen. Viele gelangen gleich zur Markthalle, in der die Qual der Wahl zwischen asiatischer Küche, brasilianischen Köstlichkeiten, persischen Spezialitäten und vielem mehr besteht. Doch Basel hat noch viel mehr zu bieten.

Zazaa: Von Falafel, Babaghanoush und Shakshouka

Das Zazaa bezeichnet sich selbst als «Lebanese Soul Food» und trifft so gleich ins Schwarze. Das farbenfrohe Restaurant mit Standorten am Petersgraben, Barfüsserplatz und in der Spalenvorstadt bereichert die Seele mit herzhaften Speisen aus den Nahen Osten. Die verschiedenen kalten und warmen «Mezze» – solche gibt es übrigens auch in vegetarisch und vegan – laden zum Teilen und Probieren ein. Kein Wunder lautet das Motto: «When you have more than you need, build a longer table not a higher fence». Die Falafel sind definitiv einen Ausflug wert.

An den Standorten am Barfüsserplatz und in der Spalenvorstadt ist die Karte vollkommen fleischlos. Im Sommer empfiehlt es sich jedoch, das Restaurant am Petersgraben, das eine Terrasse bietet, zu besuchen.

Mystifry Donuts: Veganes aus der Region

Gleich bei der Schifflände, zwischen Münsterplatz und Rhein, finden Sie einen kleinen, heimeligen Donutladen, der wahre Geschmacksexplosionen verkauft. Die kleine Bäckerei stellt die Donuts mit Liebe und in Handarbeit her, daraus entstehen kleine vegane Kunstwerke. Das Donut-Menu wechselt jeden Monat, sodass es nie langweilig wird. Die Zutaten sind wenn möglich aus der Region rund um Basel. Aber aufgepasst: Die Bäckerei hat nur so lange geöffnet, bis alle Donuts vergriffen sind. Dr Schnäller isch dr Gschwinder!

Restaurant Lora: Pizza für Kenner:innen

Freunde, Cocktails und Pizza: Das ist unserer Meinung nach die Definition von Glück. Und dieses Glück wird am besten im Restaurant Lora in Basel genossen. Pizza kann jeder? Ja, da haben Sie vielleicht recht, aber das Lora hat die Pizza gourmettauglich gemacht. Die Neapolitanische Pizza gibt es in klassischen Variationen, aber auch Freunde der gehobenen Gastronomie kommen voll auf ihre Kosten. Denn die Pizzen, welche einen wunderbaren luftigen Teig auszeichnet, gibt es auch als Gourmet-Option.

Aber eben, es benötigt noch eine weitere Zutat zum Glück. Die Bar, welche die längste von Basel sein soll, beinhaltet Klassiker, aber auch moderne Cocktails auf der Karte. Für alle Ihre Freunde ist dort was dabei. Und damit ist man schon bei der dritten Zutat von Glück: Sie und Ihre Freunde werden einen wunderbaren Abend haben.

Landestelle: Hier brauchen Sie kein Schiff

Schiffe gehören zu Basel wie das Amen in der Kirche. In Basel gibt es aber auch eine Landestelle, die Sie bequem ohne Schiff erreichen. Einfach bis Kleinhünigen fahren und den Rhein hochspazieren. Die Freiluftlounge und Bar Landestelle, mitten im einmaligen Ambiente des Holzpark Klybeck, ist bei Einheimischen ein beliebter Treffpunkt. Grund genug, sich vor Ort einmal umzusehen. Die Bar zeichnet sich durch eine umfangreiche Getränkekarte mit Drinks, lokalen Bieren und auch eine gute Auswahl an Weinen aus.

Den Blick auf den Rhein, die Brücken und die Skyline von Basel lässt fast vergessen, dass es hier leckere Apéro-Platten gibt. Wer ein paar Tage in Basel plant, sollte unbedingt vorher auf die Facebook-Seite der Bar gehen. Regelmässig finden in der Landestelle Konzerte statt, die einen lauen Sommerabend perfekt machen.

Für Nachteulen

Schon lange ist Basel dank des Nordsterns bekannt als Partydestination am Abend. Doch neben dem Partyschiff in Kleinhüningen gibt es viele weitere Ecken, die einen Abstecher wert sind.

«Das Viertel»: Tanzen bis die Sonne unter- und wieder aufgeht

Am Rand von Basel beim Dreispitz befindet sich das Viertel: Ein Mix aus harmonischen Klängen, einer einladenden Dachterrasse und guten Line-Ups. Das Viertel unterteilt sich dabei in das Viertel Dach und den Viertel Klub.

Das Viertel Dach empfängt Besucher:innen von Anfangs April bis Ende September in ihrer Sommeroase mit Antipasti-Tellern und Burgern, verschiedenen Cocktails, Live-Konzerten, Day Dance Events und Salsa-Abenden. Auch während den Wintermonaten bietet das Dach volle Unterhaltung mit dem Winter Pop Up Restaurant «Dandy», in dem Sie Fondue und Raclette à discrétion geniessen können.

Ein Kontrast zum gemütlichen Dach ist der Klub mit seinen drei Floors, die berühmt sind für ihre elektronische Musik. Wer bis in die Morgenstunden feiern will, kann das zu lokalen, nationalen und internationalen Artists. Das Viertel ist also das volle Programm.

Kuni & Gunde: Bunt, bunter, am buntesten

Es hat Brot - und das in vielen Variationen. Belegt mit Gemüse, Tatar, Fisch und allem, was schmeckt. Und die belegten Brote, die sind bunt belegt und wirklich lecker. Kombinieren können Sie die bunten Brote gleich mit einem passenden Glas Wein. Fragen Sie nach dem Tageswein oder probieren Sie einen der zwei Naturweine.

Das Interieur überzeugt durch das viele Holz, welches Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Im Sommer bietet sich die Stadtterrasse an für ein gemütliches Apéro mit Blick auf den Marktplatz.

Für Wasserratten

Mit dem Rhein ist das Element Wasser Herzstück der Stadt Basel. Kein Wunder also, dass Naturliebende nicht weit reisen müssen. Dabei bietet sich der Rhein nicht nur im Sommer an.

Rhyschwumm

Vom Fluss aus kann die idyllische Altstadt bestaunt werden. Der Tag lässt sich ideal am Ufer des Flusses mit den letzten Sonnenstrahlen an einer der zahlreichen Buvetten ausklingen. Der ideale Einstieg befindet sich beim Tinguely Museum. Der einfachste Ausstieg wiederum kurz nach der Johanniterbrücke.

Sind Sie noch nie in einem Fluss geschwommen? Jeden Dienstag wird ein begleitetes Rheinschwimmen angeboten. Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite «Begleitetes Rheinschwimmen». Die Kleider und Habseligkeiten lassen sich während dem Schwumm derweil gut in einem der vielen bunten Wickelfische verstauen.

Sauna am Rhy: Schwitzen am Wasser

Nicht nur fürs Schwimmen dient der Rhein, sondern auch um so richtig zu schwitzen. Die Sauna am Rhy im Rheinbad-Breite befindet sich direkt am Fluss und dank des grossen Aussendecks kann der Sonnenuntergang mit einer wunderbaren Aussicht genossen werden. Für die Schweissperlenproduktion stehen zwei Saunen mit unterschiedlicher Temperatur zur Verfügung. Die Sauna gilt als eine der schönsten der Schweiz. Im regulären Preis von CHF 35 ist alles inbegriffen, was zum Saunieren benötigt wird: Tücher, Badeschlappen, Wasser und noch vieles mehr. Für eine gemütliche Hinreise nehmen Sie das Tram Nr. 3 vom Aeschenplatz (eine Station vom Bahnhof SBB entfernt und zu Fuss erreichbar) bis zur Station Waldenburgstrasse.

Rheinschifffahrten: Gemütlich durch Basel

Mögen Sie es gemütlich? An Bord der Basler Personenschifffahrt können Sie Basel gemütlich vom Wasser aus bestaunen. Und das Beste daran: Sie können dies sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr mit einem Brunch verbinden. Gipfeli, Zopf, Eierspeisen und andere Leckereien warten auf Sie. Diese Schiff-Tour lohnt sich für die ganze Familie. Für jene, welche lieber lange ausschlafen, wird die “Tea Time” auf dem Schiff empfohlen, die freitags und am Sonntagnachmittag stattfindet. Neben einer exklusiven Tee-Auswahl dürfen Sie sich auf süsse und salzige Snacks freuen. Ganz besonders beeindruckt haben uns die selbst gemachten Scones. Fühlen Sie sich einen kurzen Moment wie eine Königin oder ein König - und das auf dem Wasser. Den Sonnenuntergang können Sie später auf einer Apéro- und Dinnerfahrt geniessen. Die Schiffe verkehren ab Schifflände. Für die Abfahrtszeiten sowie genaue Daten der Rheinschifffahrten besuchen Sie die Seite «Basler Personenschifffahrt».

Für Nachhaltigkeits- und Shoppingfreudige

Nachhaltige Mode ist ein grosses Bedürfnis für viele. Basel bietet dafür mehrere Möglichkeiten. Für den Shopping-Ausflug präsentiert die Stadt viele Geheimtipps.

Lamarel, statt Kollektionen nachhaltige Basics

Suchen Sie schon lange eine Schweizer Marke, die sich dem Planeten verschrieben hat? Suchen Sie nicht weiter. Seit 2018 designt Lamarel faire und zeitlose Mode aus Basel und lässt ihre Designs in Portugal produzieren. Dabei erinnern die Kleider an Prinzessin Dianas Garderobe und lassen sich in allen möglichen Weisen miteinander kombinieren – denn alle Stücke sind Basics in schlichten Farben. Sportliche Kleidung? Kein Problem. Neues Outfit fürs Büro? Auch kein Problem.

Was als Onlineshop begann, können Sie nun an der Oetlingerstrasse 74 in Kleinbasel besuchen. Pluspunkt: Der Besuch im Laden ist nicht wie das typische Einkaufserlebnis, wo Sie durch unendliche Gestelle wühlen. Dank des zuvorkommenden Shop-Personals erhalten Sie persönliche Beratung und es fühlt sich an wie ein Shoppingbummel mit einer guten Freundin.

Chemiserie+, Mode Recycling

An der Klybeckstrasse 58 gibt es ein weiteres Fundstück der nachhaltigen Modeszene. In der Chemiserie+ können Sie Secondhand-Kleider kaufen, verkaufen und tauschen. Das Konzept ist simpel: Bringen Sie Ihre Kleidung mit und lassen Sie sie von Chemiserie Plus verkaufen. Sie erhalten im Gegenzug entweder 50 Prozent vom Wiederverkaufswert als Tauschkredit im Laden oder 30 Prozent bar ausbezahlt. Falls Ihre Kleider jedoch nicht verkauft werden sollten, müssen Sie sie wieder abholen.

Dabei sind die Anweisung der Chemiserie+ klar: Sie suchen nach speziellen Stücken, die Sie nicht einfach an einem Flohmarkt weggeben würden. Informieren Sie sich auf ihrer Webseite darüber, was verkauft werden kann und auch ein Anruf vor einem Besuch lohnt sich.

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