In der Velosaison 2021 ist die Nachfrage trotz schlechten Wetters noch einmal gestiegen: Im Vergleich zum Vor-Coronajahr reisten 2021 beispielsweise 44 Prozent mehr Velofahrende in den SBB Zügen Richtung Tessin. Um diesem noch nie dagewesenen Veloboom zu begegnen, hat die SBB auf den wichtigsten Linien bis zu dreimal mehr Veloplätze geschaffen, personelle Ressourcen mobilisiert und die Reservationspflicht von Freitag bis Sonntag auf alle IC-Linien ausgedehnt. Letztere hilft, den grossen Andrang zu bewältigen und den Reisenden eine Planungssicherheit für die Reise zu geben.
Rückblick Velosaison 2021 in Zahlen
Die SBB blickt auf eine anspruchsvolle, aber auch erfreuliche Velosaison 2021 zurück. Sie hat heuer gegenüber dem Vorjahr sieben Prozent mehr Velotageskarten und sechs Prozent mehr Velopässe verkauft. Rekordtag war der Sonntag, 18. Juli 2021, mit insgesamt 2537 Reservationen. Die SBB konnte diesen Spitzenwert dank des Kapazitätsausbaus beim Veloselbstverlad und dem Einsatz von zusätzlichem Personal meistern.
Reservationspflicht bleibt nötig, das System wird verbessert
Seit der Ausdehnung der Reservationspflicht auf dem IC-Netz im März wurden 169 000 Reservationen getätigt, davon 87 Prozent über die SBB Mobile App. Trotz der starken Zunahme an Reisenden mit Velos sind die negativen Kundenreaktionen in der vergangenen Velosaison zurückgegangen. Solange die Nachfrage nach Veloplätzen am Wochenende das Angebot übersteigt, wird die SBB die Reservationspflicht auf den IC-Linien weiterführen. Das Reservationssystem weist jedoch noch Mängel auf und muss verbessert werden. Ein neues Reservierungssystem wird auf die Saison 2023 eingeführt.
Weiterer Kapazitätsausbau ist geplant
Die SBB rechnet mit einer weiterhin steigenden Nachfrage. Deshalb entwickelt sie im Dialog mit den Veloverbänden und Branchenvertretern das Angebot schrittweise weiter. Der weitere Ausbau von Velokapazitäten braucht aber Zeit. Konkret werden ab Saison 2022 und in den Folgejahren bis 2025 mit dem Umbau von Wagen zweier Flotten über 400 zusätzliche Veloplätze in den Fernverkehrszügen geschaffen.
Durch den Lötschbergtunnel ins Wallis werden bereits in der kommenden Velosaison durch angepassten Rollmaterialeinsatz mehr Veloplätze angeboten – konkret sind es sieben bis neun zusätzliche Plätze auf einigen stark von Velofahrenden nachgefragten Zügen. Die SBB prüft zudem den Umbau weiterer Flotten und berücksichtigt bei neuen Flottenbeschaffungen die steigende Nachfrage an Veloplätzen. Mehr beziehungsweise neue Velokapazität entsteht auch in den Nachtzügen beispielsweise nach Amsterdam und Berlin.
Der SBB sind die Bedürfnisse aller Kundinnen und Kunden wichtig
Die SBB Züge transportieren nicht nur Reisende im Freizeitverkehr, sondern funktionieren unter der Woche auch als Pendlerzüge. Mehr Velos bedeutet auch weniger Sitzplätze während den stark nachgefragten Pendlerinnenzeiten. Die verschiedenen Bedürfnisse von Velofahrenden, Pendlerinnen, Familien oder Rentnern unter einen Hut zu bringen, ist eine grosse Herausforderung.
Der Velogipfel
Die SBB entwickelt im Dialog mit den Veloverbänden und Branchenvertretern das Angebot schrittweise weiter. Am 27. Oktober 2021 hat zum dritten Mal der Velogipfel stattgefunden. Es handelt sich dabei um ein Spitzentreffen der wichtigsten Velo-Organisationen wie Pro Velo, VCS, Schweiz Mobil und Cycla sowie der SBB. Der Anlass wurde im Anschluss an das Pandemiejahr 2020 und dem Bedarf nach mehr Austausch aufgegleist. Er wird auch in Zukunft weitergeführt.
SBB erreicht Platz zwei im internationalen Vergleich
In einer Studie der European Cyclists Federation ECF erreicht die SBB zusammen mit der belgischen Partnerbahn SNCB den zweiten Platz mit einer überdurchschnittlichen Bewertung in Bezug auf die Anzahl Veloplätze pro Zug, die Buchungskanäle und die Informationen auf der Website.