Das SBB Netz umfasst rund 765 eigene Bahnhöfe und Haltestellen. Bis 2030 will die SBB an rund der Hälfte dieser Bahnhöfe und Haltestellen eigene, saubere, sichere und komfortable WC-Anlagen anbieten. Heute verfügt die SBB über rund 340 WC-Anlagen.
Das Serviceangebot für die neuen, barrierefrei zugänglichen und genderneutralen Anlagen sieht wie folgt aus:
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An Bahnhöfen mit vielen Reisenden stehen den Kund:innen in den sogenannten Hygienecentern Reise-/Familien-WC, Wickeltisch und Beauty-Bereiche zur Verfügung. Diese kosten 1.50 Franken. Duschen können für 12.00 Franken genutzt werden.
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An mittelgrossen Bahnhöfen stehen WC-Center mit WC-Kabinen, Pissoirs und Wickeltischen zur Verfügung. Diese kosten 1.50 Franken.
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Für kleine Bahnhöfe oder Haltestellen mit WC-Anlage sind standardisierte Modul-WCs mit WC, Pissoir und Wickeltisch, welche rund um die Uhr geöffnet sind und 1.00 Franken kosten, vorgesehen.
Einheitliche Preise
Im Zuge der Service- und Komfortverbesserungen hat die SBB die Preise für die WC-Anlagen an den Bahnhöfen vereinheitlicht. Der Zutritt zu den WCs in den Grossbahnhöfen beträgt einheitlich 1.50 Franken (ehemals 2.00 Franken), jener zu den Modul-WCs 1.00 Franken. An kleinen Bahnhöfen sind die Toiletten heute teilweise noch kostenlos. Dies führt jedoch in vielen Fällen zu einer schlechteren Verfügbarkeit. Dies weil bei nicht abgeschlossene und kostenlose WCs das Vandalismus- und Verschmutzungsproblem um ein Mehrfaches grösser ist als bei kostenpflichtigen Anlagen. Eine Kostenpflicht führt die SBB Schritt für Schritt an jenen Standorten ein, wo eine sanierte oder neue WC-Anlage und eine entsprechende Schliessanlage bereitstehen. Die Preisanpassungen führen insgesamt zu tieferen Einnahmen für die SBB. Mit den Einnahmen werden die Reinigungs- und Unterhaltskosten knapp gedeckt.
Sichere, saubere und komfortable Anlagen für die Kund:innen
Die SBB baut, betreibt und finanziert in Zukunft ihre WC-Anlagen an den Bahnhöfen selbst. Sie nimmt dadurch ihre Verantwortung wahr, den Kund:innen an den Bahnhöfen saubere, sichere und komfortable Anlagen zu bieten. Bisher hat die SBB neue WC-Anlagen oftmals zusammen mit den Gemeinden finanziert. Beispielsweise indem die Investitions- und Betriebskosten aufgeteilt wurden.
In der Regel werden die Kundentoiletten am heutigen Standort saniert. Wichtig ist, dass das Angebot mit dem Kundenbedürfnis übereinstimmt. Das führt dazu, dass neue WC-Anlagen gebaut werden, wo heute noch keine sind. An anderen Orten wird überprüft, ob der Betrieb einer Kundentoilette noch einem Kundenbedürfnis entspricht. Wird eine WC-Anlage von den Kundinnen und Kunden kaum genutzt, rechtfertigen sich Investitionen und Betrieb nicht. In Absprache mit der jeweiligen Gemeinde wird für jede dieser Anlagen einzeln entschieden, ob und wie diese weiterbetrieben wird. Bis eine Lösung gefunden wurde, wird die jeweilige Anlage weiterhin gereinigt und unterhalten.
Verschiedene Bezahlmöglichkeiten
Die neuen WC-Anlagen verfügen über ein bargeldloses Zutrittssystem. Bezahlt werden kann mit Debit-/Kreditkarte oder Smartphone (Mobile Payment: Twint, Apple Pay). Kund:innen, die lieber mit Bargeld bezahlen möchten, können am Selecta-Automat im Bahnhof mit Bargeld eine WC-Zutrittskarte kaufen und mit dieser bezahlen.
Erkenntnisse aus den Pilotprojekten integriert
Die drei neuen WC-Kategorien wurden 2022 während rund acht Monaten an vier Standorten (Olten, Schaffhausen, Regensdorf-Watt und Uster) getestet. Die SBB erhielt viele Rückmeldungen von Kund:innen, davon viele positive. Diese Kundenrückmeldungen so wie die eigenen Erfahrungen aus dem Betrieb fliessen laufend in die Produktentwicklung und -optimierung ein.