Schmitten–Flamatt–Bern Bümpliz Süd: Neue Bahntechnik für mehr Züge und Pünktlichkeit.

Die SBB erneuert ab 4. März 2013 die Bahntechnik auf der Strecke Flamatt–Bern Bümpliz Süd und stellt bis Schmitten zusätzliche Signale auf. Die Arbeiten für das 38,6-Mio.-Franken-Projekt muss die SBB wegen des dichten Bahnverkehrs hauptsächlich nachts ausführen. Die moderne Bahntechnik und die zusätzlichen Signale erlauben ab Frühjahr 2015 einen pünktlicheren, störungsärmeren Zugsverkehr und sorgen für mehr Kapazität.

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Die Signale und die drei Stellwerke auf der Stecke Flamatt–Bern Bümpliz Süd erreichen das Ende ihrer Lebensdauer. Zudem erfüllen sie die Anforderungen des geplanten Zugangebotsausbaus nicht mehr. Die SBB erneuert deshalb ab 4. März 2013 bis Frühjahr 2015 auf der ganzen Strecke die Bahntechnik.

In einem ersten Schritt erstellt die SBB rund 80 Fundamente für neue und zusätzliche Signalmasten. Um die Signale anzuschliessen sind ausserdem neue Kabelkanäle und Kabelverteiler auf einer Läge von rund 10 Kilometern nötig sowie rund 30 Gleisquerungen für Kabel. Von August bis November 2013 erstellt die SBB ein neues Bahntechnikgebäude bei der Haltestelle Thörishaus Station. Dort entsteht das moderne Stellwerk, welches die drei alten Stellwerke in Bümpliz Süd, Thörishaus Station und Flamatt ablöst. In einem nächsten Schritt wechselt die SBB ab Dezember 2013 zwischen Flamatt und Bümpliz Süd sowie Flamatt und Flamatt Dorf rund 50 Signale aus.

Zwischen Schmitten und Bümpliz Süd erstellt die SBB zudem über 70 zusätzliche Signale. Mit den einen verkürzt sie die Distanzen zwischen den Signalen. So können sich die Züge künftig in kürzeren Abständen folgen. Denn ein Zug kann einen Streckenabschnitt zwischen zwei Signalen erst befahren, wenn sein Vorgänger diesen verlassen hat. Mit den anderen Signalen macht die SBB die Gleise neu in beide Richtungen befahrbar. Dies und die kürzeren Zugfolgezeiten bringen ab Frühling 2015 mehr Flexibilität und Pünktlichkeit und helfen mit, zusätzliche Kapazität für den Fernverkehr und den Angebotsausbau der S-Bahn Bern zu schaffen. So ermöglichen die Massnahmen unter anderem, dass die Züge der Linie S1 (Fribourg/Freiburg–Bern–Thun) neu in Bern Ausserholligen halten können.

Im Rahmen des Projekts nimmt die SBB ausserdem von Mai bis Juli 2013 abschnittsweise Bahnböschungsverstärkungen vor. Im Juni 2013 baut sie beim Bahnhof Flamatt das Stumpengleis (Gleis 2) zurück und verschiebt im Oktober 2014 das Gleis 1. Im selben Monat saniert sie zudem den Bahnübergang Flamatt Dorf. Wegen des dichten Bahnverkehrs tagsüber muss die SBB einen Grossteil der Arbeiten aus Sicherheitsgründen nachts vornehmen. Sie bittet die Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis und entschuldigt sich für allfällige Ruhestörungen. Wegen der Sanierung des Bahnübergangs Flamatt Dorf fahren im Oktober 2014 während eines Wochenendes auf der Strecke Flamatt–Flamatt Dorf Busse statt Züge. Die anderen Arbeiten haben keinen Einfluss auf den Fahrplan.

Die Projektkosten belaufen sich auf 38,6 Mio. Franken. Die Gelder stammen aus der Leistungsvereinbarung 2013–2016. Im Rahmen der Leistungsvereinbarungen handeln Bund und SBB jeweils periodisch aus, wie viel öffentliche Mittel für welche Infrastrukturprojekte investiert werden können.

Weitere Informationen zum Angebotsausbau der S-Bahn Bern:
www.s-bahn-bern.ch/ausbau

Stellwerke und Stellwerktechnik: Zentral für einen pünktlichen Zugsverkehr

Mit Stellwerken bedient die SBB auf ihrem Netz Weichen, Signale und Barrieren für täglich rund
10 000 Züge. Mit diesen Zügen reisen pro Tag fast eine Million Menschen und rund 200 000 Tonnen Güter. Damit die Züge sicher an den richtigen Ort gelangen, sind täglich eine halbe Milliarde Schaltvorgänge in den Stellwerken nötig. Als konkretes Beispiel: Allein für eine Zugfahrt von Zürich nach Bern braucht es mehr als 200 000 störungsfreie Schaltvorgänge. Eine moderne, leistungsfähige und störungsarme Stellwerktechnik trägt darum wesentlich zu einer hohen Zugspünktlichkeit bei.