Auch in diesem Jahr wird aus dem Reisebürogeschäft ein Verlust im einstelligen Millionenbereich resultieren, trotz grossen Anstrengungen bei der Vermarktung und der Produktegestaltung. Der Trend zur Onlinebuchung nimmt wie in der ganzen Branche weiter stark zu, die Nachfrage ist auch in den SBB Reisebüros seit längerem rückläufig. Um die Reisebüros weiterhin betreiben zu können sind hohe Investitionen nötig, wobei selbst damit die Chancen auf erfolgreichen Betrieb sehr gering wären. Deshalb hat die SBB entschieden, per Ende 2015 aus dem Reisebürogeschäft auszusteigen. Ab diesem Zeitpunkt wird die SBB als Reisevermittler (Retailgeschäft) keine Flug- bzw. Pauschalreisen oder Kreuzfahrten mehr anbieten.
Nicht betroffen sind die nationalen und internationalen Bahnreisen. Diese können wie bis anhin uneingeschränkt am Schalter oder online gekauft werden. Auch Bahnreisen in Kombination mit Hotelübernachtungen bietet die SBB weiterhin online an. Buchbar am Schalter bleiben auch Bahn-Kombi-Angebote für Tagesausflüge. Dazu zählen beispielsweise Bahnbillette in Kombination mit dem Eintritt in den Zoo oder Tageskarten für Skigebiete.
Vom Ausstieg aus dem Reisebürogeschäft ist der bediente Verkauf der SBB nicht betroffen: Schalter werden dadurch keine abgebaut, lediglich der Verkauf von Reisen wird eingestellt. Auch mittelfristig wird die SBB die Zahl der bedienten Schalter nicht wesentlich reduzieren, selbst wenn der Trend zum selbstbedienten Verkauf anhält und heute bereits drei von vier Billetten über Automaten oder als E-Tickets gelöst werden. Kundenberatung bleibt auch langfristig zentral.
Bereits in SBB Reisebüros gebuchte Reisen mit Rückreisedatum im 2015, die von verschiedenen Reiseveranstaltern organisiert werden, werden wie geplant durchgeführt. Die Kunden werden in den nächsten Tagen persönlich kontaktiert und erhalten Auskunft in ihrem lokalen SBB Reisebüro. Bis Ende Jahr können auch weiterhin die meisten Reisen mit Rückreisedatum bis 31.12.2015 gebucht werden.
Vom Rückzug aus dem Reisebürogeschäft sind rund 80 Vollzeitstellen in den SBB Reisebüros betroffen. Die Mitarbeitenden werden künftig weiterhin im bedienten Verkauf eingesetzt. Entlassungen gibt es keine. Darauf hat sich die SBB mit den Sozialpartnern verständigt.