Seit mehr als 30 Jahren werden im SBB-Werk Olten Einzelwagen repariert und instand gehalten. Künftig wird auch an bis zu 150 Meter langen Zugskompositionen gearbeitet. Einerseits werden so die benötigten Kapazitäten für die Instandhaltung von 375 Triebzügen gewährleistet. Anderseits werden auch die Abläufe im Werk weiter verbessert und die Produktivität erhöht. Das Projekt sieht drei neue, 150 Meter lange Revisionsgleise in einer Halle an der Industriestrasse 153 in Olten vor. Damit verbunden ist der Umbau der Halle für die Installation neuer Krananlagen auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern sowie die Erneuerung der Gebäudehülle. Somit sind künftig Reparaturarbeiten gleichzeitig unter dem Zug, seitlich, auf dem Dach sowie im Fahrzeug möglich. Ausserdem ist auch eine neue Unterflurhebeanlage vorgesehen, welche Ergonomie und Produktivität ebenfalls erhöht. Es ist die schweizweit erste solche Anlage für Triebzüge, welche die SBB in Betrieb nimmt. Die Baukosten belaufen sich auf rund 37 Millionen Franken.
Mit diesen baulichen Anpassungen und der Modernisierung der Betriebseinrichtungen bereitet sich das SBB-Werk Olten vor auf den kontinuierlichen Wandel von lokbespannten Zügen mit Einzelwagen hin zu Trieb- und Gliederzügen. Diese erhöhen das Sitzplatzangebot und haben eine Länge von bis zu 150 Metern pro Komposition. Voraussetzung für den Bau ist die Bewilligung durch das Bundesamt für Verkehr. Der Baustart ist im Herbst 2016 vorgesehen, die Arbeiten dauern zwei Jahre. Mit dem Umbau der Halle werden alte Haustechnik-Anlagen ersetzt und die Gebäudehülle erneuert. Energieverbrauch sowie Betriebs- und Unterhaltskosten sinken.
SBB-Werk Olten
Das SBB-Werk Olten ist mit seinen rund 800 Mitarbeitenden ein strategisch wichtiger Instandhaltungsstandort für modulare bzw. schwere Revisionsarbeiten an Fahrzeugen des Regional- und Fernverkehrs. Das Werk ist u.a. für die Aufarbeitung von Komponenten wie Radsätzen, Drehgestellen oder WC-Systemen verantwortlich.