Vierspurausbau Olten–Aarau: Eppenberg, Tunnelbohrmaschine fährt los.

Ein weiterer Meilenstein für den künftigen Eppenbergtunnel ist erreicht: Ab Montag, 7. November 2016, nimmt die Tunnelbohrmaschine in der Wöschnau den Betrieb auf. Sie verlegt in einem ersten Schritt auf den ersten 60 Metern rund 12 Tonnen schwere Betonschalen, so genannte Tübbinge, am Boden.

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Diese Tübbinge befinden sich direkt hinter dem noch ruhenden Bohrkopf und im Schutz des Schildes. Mit Hydraulikpressen stösst sich die Maschine sodann an den Tübbingen ab. Durchschnittlich kommt sie so rund 10 Meter pro Tag voran und wird Mitte November an der Wand, der so genannten Ortsbrust, anstossen. In der Baugrube wird dann genügend Platz vorhanden sein, um die letzten beiden rund je 25 Meter langen Nachläufer einzuheben. Durch die Nachläufer werden die Tübbinge künftig in den Tunnel geführt. Zudem dienen die Nachläufer als Ventilations- und Entstaubungssystem und tragen unter anderem die Steuerungskabine, von der aus die gesamte Anlage gesteuert und überwacht wird.

Zuerst hebt der Raupenkran jenen Nachläufer ein, dessen Montage bereits heute neben der Baugrube beobachtet werden kann. Anfang Dezember folgt der letzte Nachläufer, der die 2400 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine komplettiert. Ab Anfang 2017 bohrt sich die insgesamt 115 Meter lange Maschine in den Eppenberg ein. Voraussichtlich im Winter 2017/2018 erreicht sie Gretzenbach, wo sie den Berg nach rund 2,6 Kilometer Bohrarbeit durchsticht. Ende 2020 soll der neue Eppenbergtunnel in Betrieb gehen und zusammen mit den anderen Teilprojekten des Vierspurausbaus Olten–Aarau für mehr Zug für die Region und die Schweiz sorgen.

Spezialisten haben die Tunnelbohrmaschine während der vergangenen 12 Wochen aus über hundert Transporten zusammengebaut und verschweisst, darunter der Schild, der Bohrkopf und zwei der insgesamt vier Nachläufer. Die ersten 60 Meter des Tunnels wurden im Frühsommer 2016 – bedingt durch die Geologie – mittels Sprengungen ausgebrochen.

Die Montage der Tunnelbohrmaschine kann von der Aussichtsplattform (siehe Situationsplan) oder via Webcam mitverfolgt werden. Weitere Informationen zum Gesamtprojekt Vierspurausbau Olten–Aarau: www.sbb.ch/eppenberg

Vierspurausbau Olten–Aarau: Mehr Zug fürs Mittelland und die Schweiz

Mit dem Vierspurausbau Olten–Aarau (Eppenbergtunnel) beheben Bund und SBB eines der grössten Nadelöhre im Mittelland. Das 855-Millionen-Franken-Projekt umfasst im Wesentlichen Ausbauten in der Zufahrt Olten, ein viertes, 2,5 Kilometer langes Gleis zwischen Dulliken und Däniken und den doppelspurigen, drei Kilometer langen Eppenbergtunnel sowie umfangreiche Massnahmen zu dessen Anbindung. Er ermöglicht ab Ende 2020 unter anderem:

  • zusätzliche Intercity-Züge zwischen Bern und Zürich zur Hauptverkehrszeit, teilweise mit Halt in Aarau;
  • einen durchgängigen Halbstundentakt zwischen Olten und Aarau mit Zwischenhalten in Dulliken, Däniken und Schönenwerd;
  • eine neue, schnelle Direktverbindung von Zofingen nach Aarau (ohne Halt zwischen Olten und Aarau).
  • Im Güterverkehr stellt der Vierspurausbau sicher, dass trotz den geplanten Verkehrszunahmen im Personenverkehr genügend Kapazitäten vorhanden sind, um auf diesem Abschnitt die erforderlichen Gütermengen schnell und sicher zu befördern.

Weitere Informationen zum Projekt sowie die aktuellen Öffnungszeiten der Projektausstellung in Wöschnau sind auf www.sbb.ch/eppenberg aufgeschaltet.