Moratorium für den Serviceabbau bei den SBB-Drittverkaufsstellen

Heute fand die Beratung der Motion «Moratorium für den Serviceabbau bei den SBB-Drittverkaufsstellen» im Nationalrat statt. Alberto Bottini, Leiter Vertrieb & Services, erklärt die Hintergründe und das weitere Vorgehen nach der Zustimmung des Nationalrats.

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Alberto Bottini, was ist der Inhalt der heute beratenen Motion und wie geht es jetzt weiter?

Die Motion verlangt vom Bundesrat die Aussetzung der Schliessung von unseren 50 Drittverkaufsstellen bis zum Jahr 2020. Nachdem heute der Nationalrat die Motion angenommen hat, wird diese nun voraussichtlich in der Herbstsession im Ständerat behandelt.

Was sagt der Bundesrat zu dieser Motion?

Der Bundesrat hat uns in seiner Antwort vom 12. April 2017 den Rücken gestärkt und festgehalten, dass der Entscheid der SBB, den Billettverkauf durch Dritte einzustellen, in die operative Tätigkeit des Unternehmens fällt, auf welche der Bundesrat grundsätzlich keinen Einfluss nimmt. Sollte der Bundesrat nach Zustimmung durch beide Kammern des Parlaments trotzdem Massnahmen vorschlagen, werden wir diese genau prüfen. Seitens SBB bleiben wir mit den interessierten Parlamentariern im Gespräch, um Hintergründe und Notwendigkeit für die Veränderungen in der Nutzung der Verkaufskanäle zu erläutern. Schliesslich haben wir im 2016 via Internet und Mobile App 40% mehr Billette als im Vorjahr oder insgesamt rund 18 Millionen Billette verkauft, Tendenz weiterhin stark steigend.

Hält die SBB weiter am Entscheid zum Ausstieg aus dem Billettverkauf durch Dritte fest?

An unserem bisherigen Entscheid, aus dem Billettverkauf durch Dritte per 1. Januar 2018 auszusteigen, halten wir fest. Es ist unsere Aufgabe, unsere Dienstleistungen unter Berücksichtigung der sich wandelnden Kundenbedürfnisse laufend weiterzuentwickeln. Mit den Drittpartnern Post, Valora und Migrolino sowie den privaten Stationshalterinnen und Stationshaltern sind wir weiterhin im Austausch.

Was ist Gegenstand der Gespräche mit den Drittpartnern?

Mit den privaten Stationshalterinnen und Stationshaltern besprechen wir unser Angebot über eine finanzielle Abgeltung für ÖV-Beratungsleistungen für eine Übergangszeit von zwei Jahren. Ein Grossteil der Stationshalterinnen und Stationshalter hat dieses Angebot angenommen. Am Standort Giubiasco/Bellinzona werden wir zusammen mit der Stiftung «inclusione andicap ticino» ein neues Projekt lancieren: Ab dem 1. Januar 2018 werden die Lernenden der «inclusione andicap ticino» direkt in das SBB Reisecenter in Bellinzona integriert. Am Standort Nottwil sind wir – gemeinsam mit dem Schweizer Paraplegiker Zentrum – daran, spezifische Schulungsmodule für die Patienten zu erarbeiten. Ausserdem arbeiten wir aktuell an einer Lösung für den Standort Nottwil, welche die Menschen mit eingeschränkter Mobilität stark ins Zentrum stellt. Eine Lösungsfindung mit den Drittpartnern geniesst bei uns eine hohe Priorität. Wir sind bestrebt, gute Folgelösungen zu finden.