Bahnhof Luzern: Seit Montagmorgen normaler Zugverkehr

Aktueller Stand Montag, 27. März, 16.00 Uhr: Die Instandstellungsarbeiten der Bahnanlagen in Luzern konnten in der Nacht auf Montag planmässig abgeschlossen werden. Seit Betriebsbeginn am Montag verkehren die Züge wieder gemäss Fahrplan. Nach der Entgleisung eines Euro-City-Zuges am Mittwoch bei der Ausfahrt musste der Bahnhof Luzern viereinhalb Tage lang für die umfangreichen Reparaturarbeiten gesperrt werden. Die SBB bedankte sich am Montagmorgen im Bahnhof Luzern bei ihren Kundinnen und Kunden mit einer Dankesaktion für ihr Verständnis.

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Seit Montagmorgen verkehren die Züge von und nach Luzern wieder gemäss Fahrplan. Durch die diversen Umstellungen beim Rollmaterial kam es vereinzelt zu geänderten Formationen der Züge. Der Zugverkehr konnte aber ansonsten wieder reibungslos aufgenommen werden und die Züge verkehren pünktlich. Am Montagmorgen bedankte sich die SBB bei den Pendlern im Bahnhof Luzern mit einer Dankesaktion.

Bei der Entgleisung des EuroCity 158 Mailand–Basel von Trenitalia am Mittwoch im Bahnhof Luzern wurden sechs Menschen leicht verletzt. Im Zug befanden sich insgesamt 160 Reisende. Zudem entstand Sachschaden am Fahrzeug und der Bahninfrastruktur in Millionenhöhe. Der Unfallzug von Trenitalia befindet sich aktuell noch im Bahnhof Luzern und wird in der Nacht von Montag auf Dienstag weggestellt.

Die Züge wurden bis Sonntagabend in den Vorortsbahnhöfen gewendet, wo Busse zur Verfügung standen. Über 20 Busse von sechs Unternehmen standen im Dauereinsatz. Das Ersatzkonzept verlief in den vergangenen Tagen stabil, wurde mit der Betriebsaufnahme des Zugverkehrs nun wieder eingestellt. Die SBB bedankt sich bei ihren Partnern für die Unterstützung und auch bei den Ladenmietern des Bahnhofs Luzern, welche während der Sperrung mit speziellen Aktionen ihre Kundinnen und Kunden überraschten.

Umfangreiche Instandstellungsarbeiten

In mehrtägigen Arbeiten mussten die Bauteams insgesamt 400 Meter Gleis neu verbauen, vier Weichen vollständig ersetzen und zwei Weichen teilumbauen. Zudem wurden zwei Fahrleitungsmasten und ein Joch über mehrere Gleise ersetzt. Bis zum Abschluss der Arbeiten mussten rund 200 Tonnen Schotter bewegt und gestopft werden. Für den mehrstündigen Einsatz der Gleisstopfmaschine benötigten die Bauteams seitlich Platz. Deshalb wurden am Sonntagabend auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt. Am Sonntagabend bis Betriebsschluss verkehren zwischen Luzern und Luzern Allmend Ersatzbusse.

Die Schäden an der Bahninfrastruktur waren grösser als zunächst angenommen. Unter Hochdruck begannen mehrere Fachteams der SBB in der Nacht auf Donnerstag mit Aufgleisungsarbeiten und entfernten die defekten Fahrleitungsmasten. Die daraufhin ausgeführten Analysen des Gleisbetts, der Kabelkanäle sowie der Fahrleitungen an der Havariestelle brachten massive Schäden zu Tage. Damit die umfangreichen Arbeiten an der beengten Stelle schneller und auch sicher für Mitarbeiter ausgeführt werden können, entschied sich die SBB für eine Vollsperre. Gearbeitet wurde rund um die Uhr.

Frühlingsputz im Bahnhof Luzern

SBB Immobilien nutzte die Sperrung des Bahnhofs Luzern, um die Perrons aber auch Wartehallen einer Grossreinigung zu unterziehen. Wegen der abgeschalteten Fahrleitungen konnten die Reinigungsfachkräfte von Railclean ungehindert mit Hochdruckreinigern arbeiten und nutzten die Sperrung des Bahnhofs für einen umfangreichen Frühlingsputz.

Unfallursache der Entgleisung noch unklar

Die Unfallursache ist noch unklar und wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) abgeklärt. Die SBB hat grosses Interesse, die Ursache so schnell wie möglich zu kennen. Bislang gibt es seitens SBB keine konkreten Hinweise auf Unregelmässigkeiten sowohl an der Bahninfrastruktur als auch am Fahrzeug von Trenitalia.

Die Gleisanlagen im Bahnhof Luzern werden regelmässig inspiziert, die letzte Inspektion fand vergangenen Montag statt. Dabei wurden auch die Weichen, welche der Zug 158 befahren hat, untersucht und keine Unregelmässigkeiten festgestellt. Nach Angaben von Trenitalia wurden am Zug wenige Tage vor dem Ereignis Unterhaltsarbeiten ausgeführt.