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Innsbruck für Naturfreund:innen
In Innsbruck ist nichts leichter, als Natur und Stadt zu verbinden. Dank der Lage inmitten der Tiroler Alpen ist wohl von jedem Standort in Innsbruck aus ein Berggipfel oder Grün zu sehen. Von einfachen Spaziergängen in flachem Gelände bis zu schwindelerregenden alpinen Hochtouren in der Nordkette – es ist für alle Fitness-Levels etwas dabei. Hier die besten Tipps:
Hofgarten
Nördlich der Altstadt, am Innsbrucker Dom vorbei, liegt der Hofgarten – der grüne Ruhepol der Tiroler Landeshauptstadt. Im 15. Jahrhundert wurde er als Garten der kaiserlichen Hofburg angelegt. Heute ist es ein gepflegter Park, der zum Spazieren, Joggen oder zum Lesen und Verweilen auf einem der vielen Parkbänke einlädt. Während sich die Jüngeren gut auf dem Spielplatz austoben können, bietet das an den Park angrenzende sogenannte Palmenhaus für die Erwachsenen etwas. Das Glashaus beherbergt derzeit rund 1800 Pflanzenarten aus fünf Kontinenten; vom Bananenbaum über eine echte Vanille bis zu exotischen Kakteen.
Goetheweg in der Nordkette
Wie sagte Konfuzius einst: «Der Weg ist das Ziel». Ob er damals im Tirol war? Denn rund um die Stadt Innsbruck gibt es über 350 ausgeschilderte Wanderrouten für jeden Geschmack. Ein besonderes Highlight ist der Goetheweg in der Nordkette – dem Gebirgszug nördlich von Innsbruck. Der Goetheweg ist ein alpiner Höhenweg entlang des Grats der Nordkette auf über 2000 Metern Höhe. Die Wanderung startet bei der Bergstation Hafelekar. Dort folgt man der Wegnummer 219. Bis zur Pfeishütte und wieder zurück sind es gut 10 Kilometer sowie gut 700 Höhenmeter hoch und runter, für die man 5 Stunden einplanen sollte. Gute Wanderschuhe sind für die anspruchsvolle Route (T3) Pflicht, denn der Weg ist steinig und teils sehr schmal. An heiklen Stellen gibt es Drahtseile zum Festhalten. Aber jeder Tropfen Schweiss wird mit der atemberaubenden Panoramasicht auf Innsbruck, die Alpen und weite Teile Tirols entschädigt.
Velofahren
Nicht nur Wandern, sondern auch Fahrradfahren und Biken wird in Innsbruck grossgeschrieben. Die ganz Sportlichen reisen direkt mit dem Fahrrad nach Innsbruck – der 520 Kilometer lange Innradweg startet nahe der Innquelle bei St. Moritz und führt via Innsbruck bis nach Passau. Wer ohne eigenes Fahrrad unterwegs ist, mietet in Innsbruck in einem der zahlreichen Fahrradgeschäfte eines und erkundet die Tiroler Natur auf zwei Rädern. Die Routen sind bestens ausgeschildert. Übrigens: Bei allem Genuss bitte nicht gegen die Regeln verstossen. Wer ohne Freisprechanlage auf dem Velo telefoniert, kein Licht hat oder auf dem Trottoir fährt, riskiert eine saftige Busse.
Innsbruck für Schlemmer:innen
Schon beim Gedanken an die Küche in Österreich läuft einem das Wasser im Mund zusammen – vorausgesetzt, es steht keine Diät an, denn die Tiroler Küche ist nicht gerade für ihre Leichtigkeit bekannt. Am besten also erst einmal wandern oder Velofahren und dann in die Innsbrucker Kulinarik eintauchen und ein «Schmankerl» – wie die Einheimischen es nennen – nach dem anderen essen.
Café Verena’s
Das Café Verena’s ist eine kleine Oase fernab vom Trubel der Innsbrucker Altstadt. Frischer geht’s nicht: Inhaberin Verena steht jeden Morgen selbst in der Backstube und zaubert hausgemachte Kuchen. Ihr Repertoire umfasst 37 verschiedene Kreationen. Die tägliche Auswahl variiert. Eine besondere Gaumenfreude ist der Schoko-Nuss-Kuchen nach Omas Rezept. Schade, dass man so schnell satt ist. Ein Besuch am Vormittag lohnt sich. Denn wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss essen, was noch bleibt… Falls schon alle Kuchen über die Theke gingen, gibt es die originalen Verena’s Backmischungen zum Kaufen.
Gasthaus Goldenes Dachl
Das traditionelle Tiroler Gasthaus mit urbanem Flair befindet sich in der Innenstadt – wie der Name verrät, liegt es direkt neben dem Goldenen Dachl. Das Restaurant legt grossen Wert auf die Verarbeitung von regionalen Produkten. Die Karte ist klein aber fein und fokussiert auf Tiroler Klassiker. Unbedingt probieren sollte man das «Tiroler Gröstl mit Krautsalat»: Einst ein Gericht zur Resteverwertung, kombiniert es Kartoffelscheiben mit grob geschnittenem Rindfleisch, Speck, Zwiebeln und wahlweise einem Spiegelei. Natürlich fehlen auf der Speisekarte auch andere Klassiker wie Tafelspitz, Spinatknödel oder Apfelstrudel nicht.
Coffeekult
Kaffeeliebhaber:innen aufgepasst: In der Kaffeerösterei Coffeekult dreht sich alles um Kaffee. Gründer und Inhaber Cem will seine Leidenschaft sowohl für die Kaffeeverarbeitung als auch für die Zubereitung weitergeben. Wie wär’s also mit einem «Personal Coffee Tasting» beim mehrfachen nationalen und internationalen Barista-Meister? Wer nicht nur probieren, sondern auch etwas lernen will, besucht einen Workshop: Von der Reise einer Kaffeebohne über die richtige Milchschäum-Technik bis hin zur kunstvollen Latte-Art. Die Kurse eignen sich für alle anstrebenden Coffeemasters, egal ob Anfänger:in oder Profi.
Tipp: Kaffee per Knopfdruck gibt es in der Stadt an einem der zwei Selbstbedienungsautomaten von Coffeekult. Übrigens liefert Cem seine Kaffeebohnen von Österreich aus auch in die Schweiz.
Innsbruck für Shopping-Fans
In Sachen Einkaufen muss sich Innsbruck nicht hinter Wien oder Salzburg verstecken. Shopping in Innsbruck macht Spass. Nicht zuletzt, weil es auf kleinem Raum eine kunterbunte Mischung an verschiedenen Läden gibt. Egal, ob bekannte Markenartikel oder einzigartige Antiquitäten, ob Tradition oder Innovation – das Shoppingherz schlägt beim Flanieren durch die Stadt auf jeden Fall höher. Hier vier Tipps:
Markthalle
Hier treffen Einheimische auf Tourist:innen. Das unübersehbare Gebäude zwischen Altstadt und Inn lädt zum kulinarischen Bummeln ein. Im neuen Teil gibt es Delikatessen aus aller Welt: Vom frischen Fisch über das Käse-Kulinarium und den Südtiroler Speck bis zu auserlesenen Gewürzen und Tees. Dagegen bieten im älteren Teil die Bäuerinnen und Gärtner aus der Region jeweils am Vormittag ihre saisonalen Produkte an. Das Gute: Auch wenn’s draussen mal garstig wird, drinnen ist es immer warm. Auf der Fluss zugewandten Seite der Markthalle teilen sich Restaurants und Bars eine grosse Sonnenterrasse – ideal für eine Verschnaufpause. Von dort aus hat man auch gute Sicht auf die bekannten bunten Häuser entlang der Inn an der Maria-Theresien-Strasse.
Zerum
Shoppen mit gutem Gewissen gibt’s bei Zerum. Hier ist Kleidung kein Trend, sondern soll ein Begleiter für lange Zeit sein. Das besagt zumindest die Philosophie des österreichischen Mode-Labels, welches sich Nachhaltigkeit gross auf die Fahne geschrieben hat. Produziert wird ausschliesslich in Europa. Im Laden findet sich zeitlose Mode für sie und ihn. Daneben gibt es hübsche und praktische Alltagsbegleiter wie Trinkflaschen, Sonnenbrillen oder Duftkerzen. Der Zerum-Store in Innsbruck ist eines von fünf Geschäften in Österreich. Jener in Innsbruck liegt im Zentrum der Stadt am Burggraben.
Tirol Geniessen
Der Verdacht liegt nahe, dass Innsbruckerinnen und Innsbrucker hochprozentigem Alkohol gegenüber nicht abgeneigt sind. Oder woher stammt sonst die Idee, in einem Laden über 100 Spirituosen anzubieten? Nur schon für das Auge ist das Geschäft einen Besuch wert. Farbenfrohe Wände voller flüssiger Leckereien laden zum Degustieren ein. Ist die Entscheidung gefallen, kann man sich die Liköre und Schnäpse individuell abfüllen lassen. Ein ideales Mitbringsel – oder einfach für sich selbst. Wer keine Experimente mag, liegt mit dem Zirben- oder Roter Pfirsich Likör nicht falsch. Gemäss Verkäuferin sind dies die absoluten Bestseller.
Kostnix
Wie bitte? Kostet nichts? Ja. Der Kostnix ist ein sogenannter Umsonstladen. Das heisst, jede:r darf Gegenstände kostenlos mitnehmen, solange man Freude daran hat und das Mitgenommene gebrauchen kann. Selbstverständlich dürfen auch Sachen gebracht werden. Kostnix will der Konsum- und Wegwerfgesellschaft entgegenwirken und einen bewussteren Umgang mit den Ressourcen fördern. Mehr Nachhaltigkeit geht nicht! Achtung, vor dem Besuch lohnt es sich, die unregelmässigen Öffnungszeiten auf der Website zu prüfen, um nicht vor verschlossener Tür zu stehen.
Innsbruck für Familien
Selbstverständlich gelten die meisten vorangegangenen Tipps auch für Familien. Aber für wirklich glänzende Kinderaugen sorgen neben den zahlreichen Kinderspielplätzen in der Stadt mit Sicherheit folgende drei Aktivitäten in der österreichischen Alpenstadt:
Koefels Quiz Wandertour auf dem Patschkofel
Was der Güschä den Berner:innen und der Üetliberg den Zürcher:innen, ist der Patscherkofel den Innsbrucker:innen: ihr Hausberg. Das perfekte Ausflugsziel auf knapp 2000 Meter über Meer ist mit der Patscherkofelbahn einfach zu erreichen. Wer nicht nur wandern, sondern auch rätseln will, macht die Koefels Quiz Wandertour. Start ist bei der Bergstation. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es auf einer Strecke von 2,7 Kilometer und 280 Höhenmeter 13 Fragen zu lösen über den Patscherkofel und die Natur. Sind alle Rätsel gelöst, gibt’s im Restaurant «Kofel» sogar eine Überraschung.
Stadtturm
Zugegeben, geheim ist der Stadtturm nicht. Wie auch, wenn er mitten in der Altstadt liegt, 50 Meter aus dem Boden ragt und schon fast 600 Jahre alt ist. Dennoch lohnt sich diese Sehenswürdigkeit für Gross und Klein. 133 Stufen bringen die Besucher:innen via Wendeltreppe zur Aussichtsplattform. Eine 360-Grad-Aussicht über die ganze Stadt und die Alpen belohnt den Aufstieg. Mit etwas Glück kann man aus luftiger Höhe ein Konzert von Stassenmusiker:innen in der Fussgängerzone der Herzog-Friedrich-Strasse verfolgen. Und: Die Sicht auf das goldene Dachl, das einst Kaiser Maximilian I errichten liess, ist von hier oben besonders gut.
3D-Minigolf
Angeblich regnet es in Innsbruck an 120 Tagen pro Jahr. Die Chance ist also gross, einen dieser Tage zu erwischen. Eine perfekte Schlechtwetter Aktivität für Familien ist das 3D-Minigolf: 3D-Brille aufsetzen, Ball platzieren und los geht’s. Das Schwarzlicht bringt die 18 Bahnen, die mit Bildern verzierten Wände und Bälle zum Leuchten und sorgt in Kombination mit Musik für ein neues Minigolf-Erlebnis. Eine Online-Reservation im Voraus lohnt sich. Die Anlage ist Teil des Eventzentrums B1. Dieses beherbergt auch eine Kartbahn, Escape-Rooms oder eine Bowlingbahn. Die Anlage liegt etwas ausserhalb des Zentrums und ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie F) in 20 Minuten aus der Innenstadt erreichbar.
Mit dem Zug nach Innsbruck
Von Zürich aus fahren täglich via Buchs sechs Railjets und ein EuroCity direkt nach Innsbruck. Die Fahrt dauert 3,5 Stunden und ist aufgrund der schönen Landschaft an sich schon ein Highlight. Für Abwechslung von Wiesen und Bergen sorgen im Railjet das kostenlose WLAN, das grosszügige ÖBB Infotainment-Portal oder ein Besuch im Bordrestaurant. Im EuroCity bietet der SBB Panoramawagen in der 1. Klasse ein ganz besonderes Reiseerlebnis.
Für eine entspannte Reise empfiehlt die SBB den Reisenden eine Sitzplatzreservation – je nach Wochentag und Zeit sind die Züge gut ausgelastet. Tipp: Entdecken Sie die Stadt im Rahmen einer Interrail-Reise durch ganz Österreich oder durch mehrere Länder – damit ist die Reise oft günstiger als mit Streckenbilletten.
Übrigens: Wer mit dem Zug anstatt mit dem Auto fährt, tut auch der Umwelt etwas zuliebe. Gemäss Umweltrechner im SBB Fahrplan verursacht zum Beispiel die Fahrt von Zürich nach Innsbruck auf Schienen etwa 28 mal weniger CO2 -Emissionen als die Fahrt auf der Strasse.
Mehr Informationen zu Reisen nach Innsbruck finden Sie unter der SBB Seite «Mit dem Zug nach Innsbruck» und zum Interrail-Angebot auf der SBB Seite «Interrail».