Die SBB will die Pünktlichkeit in der Westschweiz verbessern

Im Westschweizer Schienennetz sind in den nächsten zehn Jahren sehr viele Unterhalts- und Ausbauarbeiten geplant. Gleichzeitig wünschen sich die Kund:innen pünktliche Züge. Deshalb hat die SBB Vorschläge erarbeitet, um ein qualitativ hochwertiges Angebot in der Westschweiz zu gewährleisten.

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Blick.ch hat am 8. April 2022 am Morgen einen Artikel veröffentlicht, in dem von einem «vertraulichen Dokument der SBB» die Rede ist. Dabei geht es um einen Vorschlag den Fahrplan in der Westschweiz ab 2024 neu zu gestalten, um Pünktlichkeit und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Was hat es damit auf sich und was plant die SBB?

Die SBB hat ein Arbeitspapier ausgearbeitet, das sie in den letzten Wochen den Kantonen, dem Bundesamt für Verkehr und den anderen Transportunternehmen präsentiert hat. Dieses Dokument hat der Blick erhalten.

Zunächst einmal hält die SBB fest: In der Westschweiz ist die Pünktlichkeit für unsere Kundschaft nicht zufriedenstellend. Sie liegt 4 Prozentpunkte tiefer als in den anderen Regionen. Grund dafür ist: Der Fahrplan entspricht nicht mehr heutigen Gegebenheiten: viel mehr Reisende als vor 20 Jahren, längere Ein-, Aus-, Umsteige-Zeiten – immer mehr Bauarbeiten.

Deshalb wird es zunehmend schwieriger, den heutigen Fahrplan pünktlich und zuverlässig umzusetzen. Im Gegensatz zum Raum Zürich oder zum Tessin wurde der Fahrplan in der Romandie in den letzten 20 Jahren nie flächendeckend angepasst. Gleichzeitig investieren Bund, Kantone, Gemeinden und SBB in der Westschweiz bis 2030 rund 5 Milliarden Franken in die Erneuerung und den Ausbau von Strecken und Bahnhöfen. Nirgendwo in der Schweiz wird so viel ins Bahnsystem investiert.

Fahrplan Romandie 2024

Aus diesem Grund arbeitet die SBB an einem stabileren Fahrplan für die Region, der ab 2024 und in den folgenden 8 bis 10 Jahren eine bessere Pünktlichkeit gewährleisten würde. Ein stabilerer Fahrplan mit mehr Reserve bedeutet z. B., dass die Fahrzeit um einige Minuten verlängert wird. Damit lassen sich Verzögerungen, die durch Baustellen entstehen, auffangen. Auch längere Umsteigezeiten in den grossen Bahnhöfen sind für einen stabileren Fahrplan nötig. Eine Verlängerung der Fahrzeiten auf bestimmten Strecken kann Auswirkungen auf bestehende Verbindungen und Halte haben, ermöglicht aber auch Verbesserungen des Angebots.

Dieser Vorschlag zur Überarbeitung des Fahrplans in der Westschweiz wurde den Kantonen vorgelegt. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Arbeit hat gerade erst begonnen, und die vorgeschlagenen Massnahmen dienen als Diskussionsgrundlage. Ziel ist es, in den nächsten Monaten Ergebnisse und gute Lösungen für unsere Kundschaft zu erzielen. Fest steht: Es müssen Massnahmen ergriffen werden, damit die Kund:innen in der Westschweiz von einem qualitativ ebenso hochwertigen Fahrplan profitieren können, wie dies die Kund:innen in der übrigen Schweiz tun.

Werden keine Fahrplananpassungen vorgenommen, wird dies zwangsläufig negative Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit haben und sich sehr stark auf den Zeitplan für die Durchführung von Unterhaltsprojekten und den Ausbau des Angebots auswirken. Die SBB wird diese Auswirkungen mit den Kantonen im Detail analysieren.