Arbeiten für den Ausbau des Bahnhofs Basel SBB starten im Januar

Im Januar starten im Bahnhof Basel SBB die Arbeiten für ein zusätzliches Perron und eine provisorische Passerelle. Sie sind Schlüsselprojekte für den Ausbau des Bahnangebots. So ist das 180-Millionen-Franken-Paket unter anderem eine Voraussetzung für den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal.

Lesedauer: 4 Minuten

Ab Ende 2025 erhält die Nordwestschweiz deutlich mehr Zug. Dies haben Bund, Parlament und Kantone beschlossen. Die S-Bahn-Züge zwischen Basel und Liestal sollen ab dann im Viertelstundentakt verkehren und die Fernverkehrszüge auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne im Halbstundentakt. Eine der Voraussetzungen für diese Angebotsausbauten ist das Projektpaket Leistungssteigerung und provisorische Passerelle Basel SBB. Am 3. Januar 2023 startet die SBB im Auftrag des Bundes mit den Bauarbeiten für dieses Paket.

Das Projektpaket im Überblick

Das Projektpaket beinhaltet einerseits das Projekt Leistungssteigerung Basel SBB mit dem zusätzlichen Perron und andererseits das Projekt Überbrückungsmassnahme mit der provisorischen Passerelle. Eine gemeinsame Ausführung der beiden Projekte ist von den Abhängigkeiten und den Synergien her am sinnvollsten und mit dem Bund als Auftraggeber abgestimmt.

Die Kosten für das gesamte Projektpaket belaufen sich auf rund 180 Millionen Franken. Die Gelder für den Ausbau stammen aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) des Bundes.

Mehr Zugshalte dank dem Projekt Leistungssteigerung Basel SBB

Das Projekt Leistungssteigerung schafft die nötigen Kapazitäten für mehr Zugshalte. Hauptelemente des Projekts sind das zusätzliche Perron Gleis 19/20 auf der Südseite des Bahnhofs sowie das dazugehörige neue Gleis 20. Dazu muss die Gleis- und Perronanlage vom heutigen Gleis 12 bis zum heutigen Durchfahrtsgleis 19 umfangreich angepasst werden.

Auf den Strecken Basel St. Johann–Basel SBB und Basel SBB–Münchenstein passt die SBB die Stellwerktechnik und die Signale so an, dass sich die Züge in kürzeren Abständen folgen können. Auch das schafft mehr Kapazität und Flexibilität.

Mehr Platz für Reisende dank der provisorischen Passerelle

Das Projekt Überbrückungsmassnahme entlastet mit der provisorischen Passerelle die bestehende Passerelle, bis weitere Querungen erstellt sind. Ziel ist, dass die Reisenden weiterhin sicher und pünktlich auf das gewünschte Perron oder zum gewünschten Ausgang gelangen.

Denn künftig wird die Zahl der Reisenden insbesondere während den Spitzenzeiten weiter zunehmen, dies einerseits wegen zusätzlicher Zugshalte und andererseits wegen noch mehr gleichzeitiger Zugshalte von gut ausgelasteten Zügen. Die provisorische Passerelle wird im Bereich zwischen der bestehenden Passerelle und der Margarethenbrücke liegen. Das überdachte, rund zehn Meter breite Bauwerk erschliesst alle Perrons vom heutigen Perron Gleis 4 bis zum künftigen Perron Gleis 19/20. Die Passerelle wird via Treppen und Lifte zugänglich sein und entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG).

Baubedingter Lärm und Einschränkungen unumgänglich

Bei grossen Bahnausbauprojekten ist der Weg zu mehr Bahnangebot leider mit Einschränkungen verbunden – für die Anwohnenden, die Reisenden und die Eisenbahnunternehmen. Die umfangreichen Bauarbeiten und die damit verbundenen Einschränkungen werden von ihnen allen viel Geduld abverlangen. Im Bahnhof Basel SBB, in Basel St. Johann und auf der Strecke Basel SBB–Münchenstein sind aus Sicherheits- und Bahnbetriebsgründen über längere Zeit Nachtarbeiten nötig. Zu Einschränkungen kommt es zudem auch im Bahn-, Strassen-, Velo- und Fussverkehr. Auf der Südseite im Bahnhof Basel SBB müssen Veloabstellanlagen verschoben und der südliche Zugang zur Postpasserelle zeitweise gesperrt werden. Auch auf der Meret- Oppenheim-Strasse kommt es zu Einschränkungen.

Detailliertere Angaben finden sich auf sbb.ch/basel-sbb.

Im Bahnverkehr sind grössere Fahrplanänderungen nötig, dies primär wegen der grossen Zahl an Baustellen in der Region. 2023 werden auf den Bahnlinien der beiden Basel Ausbauprojekte im Umfang von rund 1,7 Milliarden Franken in Umsetzung sein. Zusätzlich dazu kommen Instandhaltungs- und gleisnahe Drittprojekte. Diese benötigen ebenfalls Gleissperren oder Geschwindigkeitsreduktionen. All diese Gleissperren müssen die Bau- und Fahrplanspezialisten der SBB eng miteinander abstimmen, damit die SBB den Kundinnen und Kunden weiterhin einen funktionierenden Fahrplan im Personen- und Güterverkehr gewährleisten kann. Die SBB bittet die Kundinnen und Kunden vor jeder Reise den Online-Fahrplan unter sbb.ch oder in der SBB Mobile App zu prüfen.

Detaillierte Angaben zum Projekt, zu den Nachtarbeiten und den Einschränkungen: sbb.ch/basel-sbb.

Video: Virtueller Rundgang durch die künftigen Bauwerke des Bahnhof Basel SBB ab Ende 2025.

Der Bahnausbau in der Region Basel

Bis 2035 sind in der Region Basel zahlreiche Angebotsverbesserungen für den Regional-, Fern- und Güterverkehr geplant. Taktgeber sind die beiden Bahnausbauschritte 2025 und 2035. In diesen haben Bund und Parlament festgelegt, welche Angebote eingeführt und welche Infrastrukturen dafür gebaut werden sollen. Die SBB setzt diese Infrastrukturausbauten auf ihrem Netz im Auftrag und mit Geldern des Bundes um. Die Bauprojekte und Angebote stehen dabei in direkter und enger Abhängigkeit zueinander. Verzögert sich ein Projekt, verzögert sich die Einführung eines oder mehrerer Angebote. Für den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal müssen fünf Bauprojekte im Umfang von 550 Millionen Franken bis Ende 2025 realisiert sein: das Projektpaket Leistungssteigerung und provisorische Passerelle, der Ausbau der Abstellanlagen Süd, die Entflechtung Basel–Muttenz, die Zugfolgezeitverkürzung Pratteln und das Wendegeis in Liestal. Leistungssteigerung und provisorische Passerelle sind zudem auch eine der Voraussetzungen für drei weitere Angebote: den Fernverkehrs-Halbstundentakt Basel–Delémont–Biel/Bienne, den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Aesch und die grenzüberschreitenden S-Bahn-Verbindungen Schweiz–Frankreich inklusive der Bahnanbindung EuroAirport.

Weitere Informationen: sbb.ch/ausbauten-basel.