„Bahnfahren in der Schweiz ist sicher – und wird immer sicherer“, hielt Andreas Meyer, CEO der SBB AG fest. Tatsächlich ist die Anzahl Zwischenfälle auf dem Schweizer Schienennetz in den letzten Jahren zurückgegangen. „Selbstverständlich analysieren wir jeden Fehler und jeden Unfall systematisch. Das gilt erst recht für einen Unfall wie in Granges-Marnand. Bei neuen Erkenntnissen ergreifen wir die notwendigen Massnahmen.“ Nach der Kollision zweier Regionalzüge am 29. Juli im Waadtland hat die SBB deshalb vertiefte Untersuchungen eingeleitet und eine Arbeitsgruppe „Bahnsicherheit nach Granges-Marnand“ eingesetzt. Mit berücksichtigt wurden auch der Erstbericht der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (SUST) sowie Erkenntnisse aus Gesprächen mit den Sozialpartnern. Diese Untersuchungen werden in den nächsten Monaten weitergehen. Bereits Ende 2011 hatte die SBB entschieden, für 50 Mio. CHF weitere 1700 Signale bis 2020 mit einer Geschwindigkeitsüberwachung auszurüsten. Nach dem Unfall in Neuhausen von Anfang Jahr wurde dieses Zusatzprogramm beschleunigt, so dass es bereits Ende 2018 umgesetzt wird. Eine zusätzliche Beschleunigung dieses Programms wird zurzeit geprüft. Weitere Massnahmen, die zurzeit evaluiert werden, sind: Überprüfung des Abfahrprozesses, Überprüfung der Folgestrategie nach Abschluss des 1700-Programms sowie ein Gesamtkonzept für die Entwicklung der Broye-Linien.
Vier-Augen-Prinzip auf ausgewählten Bahnhöfen
Ausgeprägte Sicherheitskultur
Zugsicherung: ETCS-Technologie in Umsetzung
Grundlagen für die Zugsicherung der Zukunft schaffen
Die heutige Strategie der SBB sieht vor, ETCS Level 2 ab 2025 beim normalen Stellwerkersatz einzuführen. Zurzeit prüft die SBB, ob die Einführung ETCS Level 2 beschleunigt werden soll. Dies würde jedoch bei einem flächendeckenden Einsatz den Ersatz aller älterer Stellwerke bedingen und somit Investitionen von rund 2 Mia. CHF erfordern.