Die SBB bestellte 2022 gemeinsam mit Thurbo und RegionAlps 286 einstöckige Triebzüge für den Regionalverkehr beim Zughersteller Stadler. Das Investitionsvolumen beträgt 2 Milliarden Franken. Für alle drei Bahnunternehmen ist nun je ein erster Zug fertiggestellt. Die drei neuen Züge wurden heute in der Instandhaltungsanlage Weinfelden den Medien und Vertreterinnen und Vertretern der Kantone vorgestellt.
Technische Innovationen und Kundenmehrwerte
Die neuen einstöckigen Triebzüge bieten den Kundinnen und Kunden Verbesserungen gegenüber den Fahrzeugen, die sie ersetzen. Dazu gehören neu gestaltete und grosszügige Multifunktionszonen, mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und Gepäck sowie guter Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Sie berücksichtigen die Vorgaben für Reisende mit Mobilitätseinschränkung und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Rollstuhlfahrende, neu auch in der 1. Klasse, sowie ein rollstuhlgängiges WC. Dank einer besseren Motorisierung tragen die neuen Züge zur Verbesserung der Pünktlichkeit bei. Zudem wird bei den Klimageräten das umweltfreundliche Kältemittel Propan (R290) verwendet.
Die neuen Flirt Evo werden grenzüberschreitend verkehren
Die neuen Triebzüge werden für den Einsatz in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich zugelassen und ersetzen unterschiedliche Zugtypen im Regionalverkehr (Domino, Flirt der 1. Generation, GTW, Nina), die bis voraussichtlich Ende 2034 aufgrund ihrer erreichten Lebensdauer ausrangiert werden müssen. Damit standardisieren die drei Bahnunternehmen ihre Regionalverkehrsflotte und nutzen Synergien, etwa bei der Instandhaltung und beim Betrieb. Zusätzlich zu den 286 bestellten Zügen haben die SBB, Thurbo und RegionAlps die Option auf 224 weitere Fahrzeuge für den Ausbau von Bahnverbindungen. Von den Optionen wurden bereits 10 Fahrzeuge für den Hochrhein-Bodensee-Express und 33 Fahrzeuge für die trinationale S-Bahn Basel bezogen.
Einsatz und Zeitplan der neuen Flirt Evo
Die neuen Triebzüge werden in den folgenden Jahren schrittweise in Betrieb genommen:
- Ab 2026: Raum Winterthur & Ostschweiz (Thurbo) – 107 Züge
- Ab 2026: Wallis (RegionAlps) – 24 Züge
- Ab 2028: Hochrhein-Bodensee-Express (SBB GmbH) – 10 Züge
- Ab 2028: Zentralschweiz – 24 Züge (SBB)
- Ab 2029: Arc Jurassien – 37 Züge (SBB)
- Ab 2030: Waadt – 45 Züge (SBB)
- Ab 2031: trinationale S-Bahn Basel (EuroBasilea) – 33 Züge
- Ab 2032: Fribourg – 10 Züge (SBB)
- Ab 2033: Mittelland – 35 Züge (SBB)
- Ab 2035: Schweizweit – 4 Züge (SBB)
Insgesamt kommen damit ab 2026 schrittweise 329 Flirt Evo zum Einsatz, davon 43 Optionen. Die Bestellmenge erhöht sich mit den Optionen auf 198 Triebzüge für die SBB (inkl. SBB GmbH und EuroBasilea), 107 für Thurbo und 24 für RegionAlps. Nach der Ablieferung der Züge durch den Hersteller Stadler werden sämtliche Fahrzeuge in der Serviceanlage Weinfelden erprobt und für den fahrplanmässigen Betrieb bereit gemacht.
Gemeinsam für eine starke Mobilität
SBB CEO Vincent Ducrot betonte die Wichtigkeit der neuen Züge für die SBB: «Der Flirt Evo wird das neuste Aushängeschild der SBB Flotte im Regionalverkehr. Die SBB hat bereits 198 Züge bestellt, sie werden in fast allen Regionen der Schweiz zum Einsatz kommen.»
Claudia Bossert, Unternehmensleiterin Thurbo ergänzte «Mit den 88 eigens für Thurbo konzipierten dreiteiligen und 19 vierteiligen Fahrzeugen können wir die vorhandenen Perronlängen in unserem Gebiet optimal nutzen. Wir freuen uns auf die Züge aus der Ostschweiz - für die Ostschweiz.»
Auch bei Yves Marclay, Direktor RegionAlps war die Vorfreude spürbar: «Die Ankunft der Flirt Evo wird im Wallis mit grosser Spannung erwartet. Die Züge werden mehr Kapazität während der Hauptverkehrszeiten und für Freizeitaktivitäten bieten »
Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident Stadler, sagte: «Stadler ist sehr stolz, zusammen mit der SBB die Erfolgsgeschichte unseres Zuges Flirt fortschreiben zu können. Bisher hat Stadler weltweit über 2700 Flirts termingerecht verkaufen können. Mit dem Flirt Evo baut Stadler im Thurgau modernste Züge, die zuerst im Thurgau und dann in der ganzen Schweiz für ein neues Bahnerlebnis im Regionalverkehr sorgen werden.»