Pratteln–Brugg: Verlagerung des Güterverkehrs wird gestärkt.

Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Gotthard- und Ceneri-Basistunnels wird die Zugfolgezeit auf den NEAT-Zufahrtstrecken von vier auf drei Minuten verkürzt – auch auf der Bözberglinie zwischen Pratteln und Brugg. Dies verlangt das Bundesgesetz über die «Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur». Die Leistungssteigerung ist nötig, um die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene voranzutreiben.

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Die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ist ein Hauptziel der schweizerischen Verkehrspolitik. Das Stimmvolk hat sich zum Schutz des Alpenraums wiederholt für dieses Ziel ausgesprochen.

Im Moment können Güterzüge mit einem Abstand von vier Minuten auf der Nord-Süd-Achse am Gotthard verkehren. Im Hinblick auf die Inbetriebnahme von Gotthard- und Ceneri-Basistunnel hat das Parlament eine Verkürzung der Zugfolgezeiten auf drei Minuten beschlossen. Damit können pro Stunde zwei zusätzliche Güterzüge verkehren. Um dies zu realisieren, müssen auf dem Streckenabschnitt Pratteln–Brugg zusätzliche Signale gebaut und bestehende verschoben werden. Bestehende Relais-Stellwerke werden umgebaut oder ersetzt, und die Bahntechnik wird angepasst. Zusätzlich werden auf dieser Strecke diverse Weichen und Gleise erneuert.

Zurzeit erarbeitet die SBB das Auflageprojekt. Sie wird das Dossier für den Strecken-abschnitt Rheinfelden–Mumpf im Dezember 2013 dem Bundesamt für Verkehr überweisen. Für Eiken–Hornussen und Effingen–Brugg wird das Dossier im März 2014 eingereicht. Anschliessend werden die Pläne öffentlich aufgelegt.

Ab 2020 dürfen Güterwagen, die nicht lärmsaniert sind, nicht mehr durch die Schweiz fahren. Deshalb führt die Kapazitätserhöhung nicht zu mehr Bahnlärm. Die schweizerischen Güterwagen werden bereits bis 2015 vollständig lärmsaniert sein.

Es ist geplant, die umfangreichen Bauarbeiten von Anfang 2015 bis Ende 2018 auszuführen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 85 Millionen Franken.