Sicher und pünktlich unterwegs sein: Dafür ist auch die professionelle Wartung der Fahrmotoren von Lokomotiven und Triebzügen ein zentraler Faktor. Sie erfolgt für alle Fahrzeuge des Personenverkehrs im Industriewerk in Yverdon-les-Bains. Um die Lebensdauer der Fahrmotoren weiter zu erhöhen, hat die SBB plangemäss die Produktion der Motorenabteilung erneuert, die Prozesse neu gestaltet und den Betrieb auf künftige Bedürfnisse ausgerichtet. Mit den neuen Anlagen und verbesserter Abläufe können die Durchlaufzeiten weiter verkürzt werden. In der neu gestalteten Abteilung mit ihren rund 40 Mitarbeitenden können bis zu 1000 Motoren pro Jahr revidiert werden, sprich 3 bis 4 pro Tag. «Wir wollen einen weiteren Schritt machen, damit die Fahrmotoren möglichst lange störungsfrei im Einsatz sind», sagt Thomas Brandt, Leiter Operating beim Personenverkehr. Dies sei auch Voraussetzung, dass die SBB-Züge ein Maximum an Zeit in Betrieb und für die Kunden verfügbar sind.
Weg mit Öl, Bremsstaub und Schmutz
Insgesamt 35 Klein- und Grossanlagen mussten für die modernisierte Motorenabteilung neu beschafft und zentimetergenau in die bestehende Produktionsfläche integriert werden. Kernstück der neuen Fahrmotoren-Aufbereitung sind die Wasch-Vakuumtrocken-Anlage (für Rotoren und Statoren) sowie die Vakuum-Druckimprägnier-Anlage. In einer weiteren Anlage werden mechanische Teile in heissem Wasser gewaschen und von Öl, Bremsstaub und Schmutz befreit. In der Vakuum-Druckimprägnier-Anlage werden die Motor-Statoren imprägniert, damit keine Feuchtigkeit und kein Schmutz in das Motor-Innere (Spule) gelangt und zu einem Kurzschluss führt. Parallel zur Erneuerung der Anlagen wurden auch die Böden und Wände saniert – die Produktionshalle wurde vor über 100 Jahren gebaut und gilt als schützenswert. Baustart war im März 2013, der Umbau dauerte rund 15 Monate. Die SBB investiert insgesamt 8,4 Mio. Franken. Mit der Sanierung leistet die SBB auch einen Beitrag an Umwelt und Ergonomie: Die alten Öfen stammten aus dem Jahr 1926 – sie liefen teilweise noch mit Bahnstrom, die neuen sind nun mit Gas betrieben. Die Waschglocke aus den 1960er-Jahren wurde ebenfalls durch neue Technologien ersetzt. Die SBB kann so verträglichere Chemie einsetzen und auch den Wasserverbrauch reduzieren. Schliesslich kann auch das Waschwasser gegenüber früher länger verwendet werden.