Bei der Entgleisung des EuroCity 158 Mailand–Basel von Trenitalia am Mittwoch im Bahnhof Luzern wurden sechs Menschen leicht verletzt. Im Zug befanden sich insgesamt 160 Reisende. Zudem entstand Sachschaden am Fahrzeug und der Bahninfrastruktur in Millionenhöhe. Noch bis heute Abend ist der Bahnhof Luzern gesperrt. Die Züge wenden in den Vorortsbahnhöfen, wo Busse zur Verfügung stehen. Über 20 Busse von sechs Unternehmen standen im Dauereinsatz. Das Ersatzkonzept verlief in den vergangenen Tagen stabil.
Ab morgen Montag Betriebsbeginn verkehren die Züge von und nach Luzern wieder gemäss Fahrplan. Durch die diversen Umstellungen beim Rollmaterial kann es vorkommen, dass Züge am Morgen noch in geänderter Formation und als Einer- statt Doppelkomposition verkehren. Ebenso sind einzelne Ausfälle nicht ausgeschlossen. Für allfällige Unannehmlichkeiten bittet die SBB um Verständnis.
Umfangreiche Instandstellungsarbeiten
In mehrtätigen Arbeiten mussten die Bauteams insgesamt 400 Meter Gleis neu verbauen, vier Weichen vollständig ersetzen und zwei Weichen teilumbauen. Zudem wurden zwei Fahrleitungsmasten und ein Joch über mehrere Gleise ersetzt. Bis zum Abschluss der Arbeiten müssen noch rund 200 Tonnen Schotter bewegt und gestopft werden. Für den mehrstündigen Einsatz der Gleisstopfmaschine benötigen die Bauteams seitlich Platz. Deshalb müssen heute Abend auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt werden. Ab 20.20 Uhr bis Betriebsschluss verkehren zwischen Luzern und Luzern Allmend Ersatzbusse.
Unfallursache noch unklar
Die Unfallursache ist noch unklar und wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) abgeklärt. Die SBB hat grosses Interesse, die Ursache so schnell wie möglich zu kennen. Bislang gibt es seitens SBB keine konkreten Hinweise auf Unregelmässigkeiten sowohl an der Bahninfrastruktur als auch am Fahrzeug von Trenitalia. Die Gleisanlagen im Bahnhof Luzern werden regelmässig inspiziert, die letzte Inspektion fand vergangenen Montag statt. Dabei wurden auch die Weichen, welche der Zug 158 befahren hat, untersucht und keine Unregelmässigkeiten festgestellt. Nach Angaben von Trenitalia wurden am Zug wenige Tage vor dem Ereignis Unterhaltsarbeiten ausgeführt.