Im Rahmen ihrer Mobilfunkstrategie verbessert die SBB laufend die Telefon- und Datenverbindungen am Bahnhof und im Zug. 2013 startete die Ausrüstung erster Bahnhöfe mit Gratis-WLAN, mittlerweile steht dieses an 80 Bahnhöfen zur Verfügung. Gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern wird seit Jahren in die Verbesserung der Mobilfunkversorgung der Bahnstrecken investiert, die Abdeckung beträgt mittlerweile 97%. Die gute Verbindungsqualität wurde durch den unabhängigen länderübergreifenden Vergleichstest «Connect» bereits mehrfach bestätigt. Die bestehenden Netzlücken sind bekannt. So werden Simplon- und Ceneri-Basistunnel mit 4G ausgerüstet. Ab 2022 werden somit alle Tunnel in der Schweiz durchgängig über 4G verfügen. Zusammen mit den Mobilfunkanbietern wird bis 2020 die 4G-Versorgung entlang der Nord-Süd-Achse und in den Regionen in Grenznähe weiter verbessert. Mit diesen Massnahmen wird die Streckenversorgung auf 99% gesteigert. Im Fern- und Regionalverkehr hat die SBB gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern in mehr als 1300 Wagen und 150 Triebzügen 4G-Signalverstärker und rund 140 000 Steckdosen eingebaut. Im Fernverkehr wird die SBB bis 2020 rund 94 Prozent der Züge mit Signalverstärkern ausrüsten, im Regionalverkehr rund 80 Prozent. Bei Neubeschaffungen und Modernisierungen von Zügen werden laserperforierte Fensterscheiben eingebaut, welche über eine höhere Mobilfunkdurchlässigkeit verfügen.
Neu Gratis-Internet in Schweizer Zügen.
Kunden können aktuell bei der SBB im Zug nicht gratis im Internet surfen. Das soll sich ändern: Die SBB führt im 2019 unter dem Namen SBB FreeSurf einen Technologietest durch für Gratis-Internet im Zug (siehe unten). Das Gratis-Internet basiert auf der guten Mobilfunkversorgung mit 3G/4G in der Schweiz und bietet den Kunden eine schnellere, flüssigere Internetverbindung mit mehr Bandbreite im Vergleich zu WLAN: Ein zwischengeschaltetes WLAN im Zug wirkt wie ein Flaschenhals, weil die WLAN-Signale vieler Nutzer gebündelt und auf wenige Verbindungen aus dem Zug ins Mobilfunknetz übertragen werden müssen. Die neue Lösung ermöglicht zudem die rasche Nutzung von zukünftigem 5G in den Zügen. Der Technologietest erfolgt auf den Intercity-Neigezügen (ICN), welche auf den ICLinien IC 5 und IC 51 verkehren. Am Test teilnehmen können Kunden von Sunrise und Salt. Mit weiteren Mobilfunkanbietern, insbesondere der Swisscom, ist die SBB im Gespräch. Für Kunden ohne SIM-Karte, zum Beispiel Touristen, wird im Rahmen des Tests eine mobile Hotspotlösung geprüft. Ziel ist, ab 2020 Gratis-Internet in allen SBB-Fernverkehrszügen anzubieten.
Gratis-WLAN auf internationalen SBB-Zügen Ende 2019.
Im Gegensatz zur guten Mobilfunkversorgung mit 3G/4G/(5G) in der Schweiz verkehren Bahnen im Ausland oft auf Strecken, welche durch schlechter versorgte Gebiete führen. Hier macht der Einsatz von WLAN Sinn: Ein WLAN-Router bündelt die jeweils vorhandenen Mobilfunknetze verschiedener Anbieter. Dadurch wird die Internetverbindung besser und Versorgungslücken einzelner Mobilfunknetze können ausgeglichen werden. Vor diesem Hintergrund rüstet die SBB ihre internationalen Züge, die sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern verkehren, mit WLAN aus. Dieses steht den Kunden Ende 2019 in ersten Kompositionen der SBB zur Verfügung.
SBB FreeSurf – so sind Reisende beim Test dabei.
Der Technologietest erfolgt auf den 44 IntercityNeigezügen (ICN), welche auf den beiden IntercityLinien IC5 und IC51 zwischen Zürich–Genf, St. Gallen–Lausanne sowie Basel–Biel verkehren. Mitmachen können Kunden mit einem mobilen Gerät und einer Schweizer SIM-Karte (von Salt oder Sunrise). Beim Betreten eines ICN-Zuges wird der Kunde via Beacon lokalisiert. Der Kunde öffnet die zuvor installierte App SBB FreeSurf und bestätigt, dass er kostenloses Internet nutzen will. Nach erfolgter Anmeldung bzw. Aktivierung erhält der Kunde eine Bestätigung, dass er ab diesem Zeitpunkt kostenlos mit seinem Mobilfunkanbieter surfen kann. Beim Verlassen des Zuges oder beim Abschalten der Verbindung erhält der Kunde wiederum eine Mitteilung, dass der GratisInternet-Zugang nicht mehr aktiv ist. Vom Kunden wird einzig die Mobiltelefonnummer verlangt, mit der er sich für den gratis Internet-Zugang registrieren möchte.