Das Projekt für die Modernisierung des SBB Bahnhofs Givisiez, das Anfang 2016 aufgelegt wurde, hat kürzlich die Genehmigung des Bundesamts für Verkehr (BAV) erhalten. Es ist Teil eines umfassenden Ausbauprogramms der Bahn- und Strasseninfrastruktur, mit dem das Verkehrsaufkommen sowie die Entwicklung von Givisiez und der Agglomeration Freiburg bewältigt werden sollen. Diese Bauarbeiten stellen das Herzstück für den Ausbau der RER Fribourg|Freiburg dar, soll hier doch eine Kreuzungsstelle entstehen und der Bahnhof verschoben werden. So kann das Angebot ausgebaut werden: Neu können stündlich acht Züge in Givisiez anhalten; bislang waren es vier. Neben den Zügen der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) aus Murten werden neu auch die SBB Züge von und nach Payerne hier anhalten. Somit kommen die Passagiere ab Fahrplanwechsel Dezember 2019 in den Genuss des Viertelstundentakts Richtung Freiburg und des Halbstundentakts Richtung Payerne. Schon ab Fahrplanwechsel im Dezember 2017 gibt es den Halbstundentakt Richtung Murten.
Passerelle für Langsamverkehr
Die Bauarbeiten, die Mitte Oktober beginnen, umfassen ebenfalls den Bau eines Mitteperrons mit hindernisfreiem Zugang zur Bahn, wie ihn das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) vorschreibt. Ausserdem wird eine Passerelle für den Langsamverkehr errichtet, über die das Faye-Quartier im Norden mit der Route des Taconnets im Süden verbunden wird. Sie kann auch vom Mitteperron aus via Lift und Treppe erreicht werden.
Die Bauarbeiten der SBB sind Teil eines grösseren Umbauprojekts in Givisiez. Namentlich wird der Bahnübergang auf der Route de Belfaux kurz vor dem Bahnhof aufgehoben und durch die neue Tiguelet-Brücke ersetzt, die über das Bahngleis und das neue Instandhaltungs- und Betriebswerk der TPF führen wird. Dieses steht seit 2016 in Bau und wird ab Januar 2019 schrittweise in Betrieb genommen. Für den Verkehr der TPF-Züge in das neue Werk wird das Stellwerk erforderlich sein, das die SBB modernisiert.
Eine Massnahme des Agglomerationsprojekts Freiburg sieht überdies den Bau eines Busbahnhofs vor. Zugleich entwickeln die TPF ein neues Wohnquartier in Givisiez. Somit wird die Passerelle der SBB den Passagierfluss zwischen diesen beiden Verkehrs-Hubs vereinfachen.
Bahnersatz mit Bussen
Die Bauarbeiten in Givisiez werden im Sommer 2018 einen sechswöchigen Unterbruch des Bahnverkehrs notwendig machen. Zwischen Freiburg und Grolley sowie zwischen Freiburg und Murten sind Bahnersatzbusse geplant. Ein zweiter, zweiwöchiger Totalunterbruch des Bahnverkehrs ist 2019 geplant. Die SBB setzt alles daran, die Belästigung durch die Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten, und dankt den Anwohnern und Kunden für ihr Verständnis. Das Bauende ist für Dezember 2019 geplant. Die Kosten belaufen sich auf 55 Millionen Franken, wovon 50,5 Millionen Franken vom Bund und 4,5 Millionen Franken vom Infrastrukturfonds für den Agglomerationsverkehr getragen werden, mit Beteiligung des Staates Freiburg, der Gemeinde Givisiez und der Agglomeration Freiburg.