Die Zukunft beginnt heute

Wie sieht unser Bahnangebot im Jahr 2035 aus und wie unterscheidet sich der Bahnhof der Zukunft vom heutigen? Werden wir uns zukünftig in einer virtuellen Welt weiterbilden? Wie bereiten wir uns heute auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen vor? SBB News fragt bei Experten nach.

Lesedauer: 3 Minuten

Wie planst du die Zukunft bei der SBB?

Christian Eggenberger, Leiter Portfolio Management (IM-PF-BHF)

«Ich arbeite an der Strategie «Bahnhof der Zukunft». Die grössten Bahnhöfe sollen fit gemacht werden für die Kundenanforderungen der nächsten zehn bis zwanzig Jahre. Heute ist der Bahnhof überwiegend funktional aufgebaut und somit stark «Transitraum». Der Bahnhof der Zukunft soll sich mehr in Richtung «Destination» entwickeln mit einer hohen Angebots- und Aufenthaltsqualität. Wir berücksichtigten dabei die relevanten Trends, die Marktentwicklungen, die wandelnden Kundenbedürfnisse und die Mobilitätsszenarien.»

Andreas Meister, Angebotsplaner National (P-V-APL-NA)
«Ich plane das Bahnangebot für den STEP Ausbauschritt 2030/35. Das heisst, ich arbeite an den Fahrplänen, die ungefähr ab 2035 in Kraft treten werden. Dabei stützen wir uns auf die aktuelle Nachfrage und auf Prognosen. Wir können berechnen, wo es künftig Engpässe geben wird und diese gilt es in unseren Planungen zu beheben. Gleichzeitig wollen wir das Bahnangebot für unsere Kunden in Zukunft noch attraktiver gestalten. Einerseits soll das Angebot möglichst ausgebaut werden, andererseits müssen die Infrastrukturausbauten sowie der künftige Betrieb finanziell tragbar bleiben. Eine grosse Herausforderung.»

Tobias Schoch, Horizontverantwortlicher bis 6 Jahre (I-FN-KM-KOP)
«Wir planen in unserem Team die Fahrpläne und Einschränkungen aufgrund von Baustellen auf dem Netz der SBB, BLS und SOB für die nächsten zwei bis sechs Jahre. Bei der Planung orientieren wir uns einerseits am Angebotskonzept des nächsten Ausbauschritts. Andererseits berücksichtigen wir die Bedürfnisse der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Baustellen. Die grosse Herausforderung ist, die verschiedenen Bedürfnisse aufeinander abzustimmen und frühzeitig Lösungen zu entwickeln, welche für alle Beteiligten zufriedenstellend sind.»

Stephan Gut, Leiter Bildungsmedien (HR-BIL-SENT-BIME)

«Mit dem Programm «fit4future» unterstützen wir unsere Mitarbeitenden auf dem Weg in die Zukunft. Dazu gehört auch, dass wir aktiv die Lern- und Arbeitsmittel der Zukunft mitgestalten. Aktuell entwickeln wir zusammen mit der Linie eine virtuelle Welt. In dieser kann zum Beispiel die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen in einem Ereignisfall geübt werden. Eine grosse Herausforderung ist, dass kommende Veränderungen nur zum Teil vorhersehbar sind. Daher beobachten wir aufmerksam die gesellschaftlichen und technologischen Trends in unserem Umfeld.»

Annette Antz, Leiterin Langfristige Mobilitäts- und Arealentwicklung (K-UE-LIMA)
«Wie werden in Zukunft gesellschaftliche und technologische Entwicklungen auf die SBB einwirken? Diesbezüglich gibt es noch grosse Unsicherheiten. Daher spiegeln wir anhand von vier Zukunftsszenarien die Strategie der SBB auf ihre Robustheit und ihre Fähigkeit sich gegebenenfalls dem Zeitgeist anzupassen. Mit innovativen Methoden ermitteln wir mögliche künftige Angebote und Geschäftsmodelle der SBB. Wir gestalten die Mobilität der Zukunft – jedoch nicht alleine. Die Partnerschaftsfähigkeit zu Unternehmen und Behörden ist für die SBB zentral.»

Patrick Brugger, Leiter Innovationsmanagement (K-UE-INO)
«Das «Heute» ist geprägt von grosser Unsicherheit und Komplexität. Wir müssen deshalb lernen, für das «Morgen» kurzfristiger auf Veränderungen reagieren zu können. In unserem langfristigen Geschäft ist das nicht einfach. Die konsequente Anwendung agiler Methoden hilft uns, mit diesen Herausforderungen besser umzugehen.»

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