Das Baufeld F von Boltshauser Architekten aus Zürich beinhaltet zwei Teile: Neben dem Gustav-Gull-Platz steht ein 55 Meter hoher Wohnturm. Dazu kommt entlang der Europaallee ein Gebäude mit zwei Türmen von 39 und 48 Metern Höhe. Diese stehen auf einem Sockel und bilden eine Verwandtschaft zu den umliegenden Bauten. Der Innenhof dieses Gebäudes ist öffentlich über die Europaallee und über den Robert-Stephenson-Weg zugänglich. Dieser neue Fussweg führt ab Ende 2019 durchgängig vom Gleis 3 des Zürich Hauptbahnhofs bis zur Langstrasse.
Nutzungsmix und Nachhaltigkeit
Die 168 Mietwohnungen verteilen sich auf den Hauptturm und die beiden Türme über dem Sockel. Die Büroflächen sind in den Sockelgeschossen angesiedelt, die Laden- und Gastronomielokale in den Erdgeschossen. Die Kids & Co-Kindertagesstätte mit 36 Plätzen befindet sich im ersten Stock des Hauptturms. Alle Büro-, Retail- und Gastronomieflächen sind vermietet wie auch fast alle Wohnungen. Die Mieter ziehen nach und nach ein. Die insgesamt 9000 Quadratmeter grossen Büroflächen wird Google nutzen. Im Erdgeschoss eröffnen oder sind schon offen: Tara Style, Mood Collection, Scharfmacher Brillen Kunst, Provins Wine & Co, Wood Factory und Miss Miu (Fredy Wiesner Gastronomie).
Erklärtes Ziel der SBB ist auch die Nachhaltigkeit. Die Gebäude auf dem Baufeld F erfüllen die Anforderungen für das «Gütesiegel für nachhaltiges Bauen Gold» (siehe Kasten).
Letzte Etappe der Europaallee in Realisierung
Bereits seit diesem Frühling bezugsbereit ist das Baufeld B von Stücheli Architekten direkt beim Aufgang Europaallee/Zürich HB. Die Mieter sind hier Orell Füssli, ein Restaurant der Nooba AG, Cellini Caffè e Bar by Commercio sowie Google. Noch in Realisation ist Baufeld D von Wiel Arets Architekten (Bezug 2020). Zudem läuft die Gestaltung des öffentlichen Raums weiter. Schon diesen Herbst folgt das Wasserspiel auf dem Gustav-Gull-Platz.
Im Herbst 2020 wird das Gesamtprojekt Europaallee und damit der neue Stadtteil fertiggestellt sein. Als Abschluss der Arealentwicklung geht dann der öffentliche Raum, der rund ein Viertel der Gesamtfläche der Europaallee ausmacht, an die Stadt Zürich über. Prägende Elemente sind die 76 Ginkgobäume, die vom Europaplatz bis zum Gustav-Gull-Platz eine Allee bilden, sowie die Plattenbänder mit Tessiner Gneis an den Rändern des Bodenbelages.
Ab 2020 werden sich mehrere Tausend Personen täglich in der Europaallee aufhalten: Studierende der Pädagogischen Hochschule Zürich, von Juventus und der KV Zürich Business School, Mitarbeitende von Google, UBS, CS und Leonteq sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der 400 Wohnungen. Hinzu kommen Personal und Kunden von mehr als 60 Ladengeschäften, Restaurants und Bars, ebenso wie Besucherinnen und Besucher des Kulturhauses KOSMOS, des Designhotels 25hours mit 170 Zimmern, der Residenz «Gustav» der Di Gallo-Gruppe und des Businesscenters OBC Suisse. Aufgrund der Lage mitten in Zürich, direkt beim HB, werden viele Passantinnen und Passanten die Europaallee nutzen.
Nachhaltiges Bauen
Die SBB wertet Areale, die nicht mehr für den Bahnbetrieb genutzt werden, umsichtig und nachhaltig auf. Sie schafft belebte und moderne Bahnhofsquartiere und prägt so die Entwicklung der Stadtzentren aktiv mit. Dabei realisiert die SBB Neubauten konsequent gemäss dem Nachhaltigkeitsstandard «DGNB» der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI). Das DGNB-System bewertet ökologische, ökonomische, soziokulturelle und funktionale Qualitäten eines Gebäudes. Keine andere Immobilieninvestorin in der Schweiz hat mehr zertifizierte DGNB-Gebäude als die SBB. Damit optimiert sie die Nachhaltigkeitsperformance und Qualität ihrer Gebäude über den ganzen Lebenszyklus und schafft eine hohe und langfristige Werthaltigkeit ihrer Investitionen.