Die SBB begrüsst die Erhöhung des Bahnstrompreises

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hebt den Bahnstrompreis per 1. Januar 2023 wie geplant an. Die SBB begrüsst dies. Damit können die für das Jahr 2023 erwarteten höheren Kosten für die Bahnstromversorgung gedeckt werden.

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Die SBB ist im Auftrag des Bundesamts für Verkehr (BAV) als Systemführerin für die Produktion und Lieferung von Bahnstrom (16,7Hz) tätig. Der Preis wird vom BAV festgelegt. Laut Gesetz muss der Bahnstrompreis die Kosten der Bahnstromversorgung decken. Dies beinhaltet auch die Folgekosten für die Investitionen zum Erhalt des Bahnstromnetzes.

Aufgrund der sommerlichen Trockenheit ist der Anteil des zugekauften Stroms im Jahr 2022 gestiegen. Zudem hat die SBB Strom am Markt beschafft, um für eine mögliche Mangellage Reserve an eigenem Strom zu haben – in Form von vollen Stauseen. Gleichzeitig stiegen die Energiepreise auf dem freien Markt wegen des Krieges in der Ukraine und der Abschaltung französischer Atomkraftwerke. Mit dem aktuellen Bahnstrompreis können die Kosten der Bahnstromversorgung nicht mehr gedeckt werden. Die SBB wird beim Bahnstrom in diesem Jahr einen Verlust in mindestens dreistelliger Millionenhöhe erleiden. Bei aktuellen Marktverhältnissen sind es 180 Millionen Franken.

Vor diesem Hintergrund und auf Antrag der SBB hat das BAV bestätigt, den Bahnstrompreis per 1. Januar 2023 wie angekündigt zu erhöhen: Der Preis ab Fahrdraht steigt für den Regional- und den Güterverkehr von 11 auf 12 Rappen pro Kilowattstunde, für den Fernverkehr auf 14 Rappen. Für das Jahr 2023 sind die erwarteten Kosten damit gedeckt.

Die SBB ist sich bewusst, dass der teurere Bahnstrom für die Transportunternehmen zu Mehrkosten führt. Die SBB ist selber zweifach betroffen: mit dem eigenen Personenverkehr und mit SBB Cargo. Im Personenverkehr sind die Preise für 2023 bestimmt. Diese bleiben stabil und werden nicht erhöht. Ob die ÖV-Preise für 2024 angepasst werden müssen, diskutiert die ÖV-Branche im kommenden Jahr. Dies liegt in der Verantwortung von Alliance SwissPass. Im Güterverkehr liegt die Verantwortung bei den Transportunternehmen, wie sie die Kosten verrechnen.

Die Energiekrise verdeutlicht, dass Robustheit und Unabhängigkeit der schweizerischen Bahnstromversorgung durch den Ausbau der einheimischen Potentiale zwingend zu stärken sind. Das BAV unterstützt dies. Um die Finanzierungen solcher Projekte sicherzustellen, wird gemeinsam mit dem BAV ein Modell per 2025 erarbeitet. Diese Arbeiten werden nun rasch aufgeleist.

Gewinne aus dem Bereich Energie werden reinvestiert

Die Gewinne im Bereich Energie, welche die SBB in der Vergangenheit erzielt hat, wurden jeweils vollständig reinvestiert in Energieinfrastrukturen. Die SBB hat darüber hinaus Geld investiert und sich damit zusätzlich verschuldet. Das BAV hat gemeinsam mit der SBB definiert, wie im Falle signifikant höherer Gewinne die Verwendung erfolgt. So hat SBB Energie beispielsweise im Jahr 2018 eine rückwirkende Vergütung an alle Bahnstrom beziehende ISB und EVU erstattet.