In der virtuellen Welt genügen Brille und zwei Steuerelemente, um das Innenleben des Bahnhofs aus Kundensicht zu bewegen. Dabei gehen die Planenden– ohne einen einzigen Schritt zu tun – mitten durch den virtuellen dreidimensionalen Bahnhof Bern im Jahr 2025. Nicht nur können sie Billettautomaten, Recycling-Boxen und Signaletik verschieben und drehen (in der Realität würde das nachträgliche Verschieben eines Billettautomaten mehrere zehntausend Franken kosten). Dank Virtual Reality können solche Invesitionen umgangen werden.
Genauso nehmen die Planenden mit einigen Fingerbewegungen neue Blickwinkel ein, etwa diejenigen von Kindern oder Rollstuhlfahrenden: Auf einmal verdecken die vermeintlich funktionell angeordneten Sitzbänke ganz oder teilweise die Sicht auf zentrale Wegweisungselemente. Auch Sehbehinderungen wie etwa Farbenblindheit sind in Virtual Reality einstellbar, oder man kann die Decken- oder Bodenbeschaffenheit variieren.
Je realer der Kontext, umso klarer fallen Planungsfehler auf; zum Beispiel Warteschlangen vor dem Geldautomaten, die den Vorbeieilenden im Weg stehen.