Fahrplan 2020 mit «Léman Express» gut gestartet

Die SBB löst ihr Kundenversprechen 2020 ein: International noch besser verbunden, neue, komfortablere Züge, zahlreichere Verbindungen sowie kürzere Reisezeiten. Am Tag des Fahrplanwechsels, 15. Dezember 2019, ist der «Léman Express» erfolgreich in Betrieb genommen worden.

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Der neue Fahrplan ist gut gestartet. Besonders gespannt war man auf den Start des Léman Express. Trotz Auswirkungen des Streiks der französischen Staatsbahnen hat die grenzüberschreitende S-Bahn ihren ersten Test an einem Werktag gut überstanden. In der restlichen Schweiz konnte der Fahrplan stabil produziert werden. In den nächsten Tag werden noch Optimierungen an der Kundeninformation und dem Rollmaterialeinsatz vorgenommen. Die eigentliche Belastungsprobe für den neuen Fahrplan erfolgt dann ab 6. Januar 2020. Dann setzt der Güter- und Pendlerverkehr wieder vollumfänglich ein.

Damit der öffentliche Verkehr in der Schweiz auch in Zukunft ein starkes Rückgrat hat, entwickelt die SBB das Bahnangebot ständig weiter und investiert in neue Infrastrukturen und modernes Rollmaterial. Die SBB löst mit dem Fahrplan 2020 ihr Versprechen, Regionen zu verbinden, konsequent ein. Der neue Fahrplan, der am 15. Dezember 2019 in Kraft trat, bringt Änderungen im Angebot – international, national und in den Regionen.

Internationaler Verkehr mit mehr Verbindungen und neuen Fahrzeugen

TGV Lyria, die schweizerisch-französische Tochtergesellschaft der SBB, strukturiert per Fahrplanwechsel 2020 das Angebot neu. Ab Zürich, Basel, Genf und Lausanne gibt es mehr Verbindungen in die französische Hauptstadt mit gesteigertem Komfort und mehr Sitzplätzen in neuen Zügen. Zwar kann aus fahrplantechnischen Gründen die Direktverbindung Bern–Paris bedauerlicherweise nicht mehr angeboten werden, doch ist die Anbindung der SBB Züge Bern–Basel an sechs tägliche Paris-Verbindungen ab Basel in beide Richtungen gewährleistet; die Reisezeit verlängert sich um eine halbe Stunde. Im Rahmen von einem runden Tisch ist die SBB mit den betroffenen Kantonen Bern, Solothurn, Baselland und Basel-Stadt im Gespräch. Weitere Details zu den Verbindungen nach Paris sind der heutigen Kommunikation von TGV Lyria zu entnehmen.

Im Verkehr mit Deutschland ersetzt die DB in Kooperation mit der SBB den Typ ICE 1 auf den Verbindungen via Basel nach Zürich–Chur und nach Bern–Interlaken durch neue Züge des Typs ICE 4.

Im Verkehr Zürich–Stuttgart bleibt es vorerst beim aktuellen Angebot einer stündlichen Verbindung mit täglich 7 Direktverbindungen und 7 Umsteigeverbindungen in Singen.

Nationaler Fernverkehr im Zeichen neuer und modernisierter Fahrzeuge

Die Giruno-Triebzüge kommen im Laufe des Jahres 2019 auf ihren künftigen Haupteinsatzstrecken ins Tessin durch den Gotthard-Basistunnel ab Basel beziehungsweise Zürich zum Einsatz. 2020 werden diese auch sukzessive auf den internationalen Verbindungen als Eurocity durch den Gotthard-Basistunnel nach Milano eingesetzt. Die Reisenden profitieren damit von modernen Zügen mit Niederflureinstieg, grossen Gepäckablagen und mehr Komfort.

Bis jetzt hat die SBB zwölf FV-Dosto in Betrieb genommen und setzt diese auf den Strecken IR 13 Chur–St. Gallen–Zürich und IR 37 Basel–Zürich–St. Gallen ein. Mit dem Fahrplanwechsel werden schrittweise weitere Fahrzeuge auf diesen Strecken eingesetzt. Wie bekannt, verkehren ab Dezember 2019 die FV-Dosto auch als IC-Züge auf der Strecke IC 3 Basel-Zürich-Chur.

Die Ende März 2019 vorgestellten, modernisierten Doppelstockzüge IC2000 kommen 2019 sukzessive schweizweit zum Einsatz und bieten verbesserten Komfort. Zudem beginnt 2019 der Umbau der Doppelstock-Triebzüge der RegioExpress-Linien. Die 1. Klasse wird unter anderem mit der Anpassung der Sitzanordnung auf 3 Sitze pro Reihe aufgewertet, und in der 2. Klasse werden Steckdosen am Platz eingebaut.

«Léman Express» wird grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas

Für Pendler in der Agglomeration Genf verkürzen und verändern sich ab dem 15. Dezember die Wege. Ab diesem Tag hat Genf seine eigene «echte» S-Bahn, welche nicht nur 45 Stationen auf einer Streckenlänge von 230 Kilometern, sondern auch Nationen verbindet. Die sechs Linien des «Léman Express» verkehren zwischen Coppet im Kanton Waadt, Genf und verschiedenen Endpunkten im benachbarten Frankreich. So gibt es neue, umsteigefreie Verbindungen von Coppet/Genf nach Annemasse, aber auch bis Evian-les-Bains, Annecy und St-Gervais-les-Bains-Le-Fayet. Damit profitiert künftig eine Million Menschen in der Schweiz und Frankreich vom neuen, zeitgemässen öV-Angebot mit 240 Verbindungen pro Tag.

Die Grundlage und das Rückgrat für das S-Bahn-Netz bildet die neue Tunnelstrecke von Genf nach Annemasse (CEVA) mit fünf Zwischenstationen, die nach acht Jahren Bauzeit eröffnet wird. Auf den Linien des «Léman Express» kommen 39 neue S-Bahn-Züge Schweizer und französischer Bauart zum Einsatz. Zusätzlich wird der halbstündliche RegioExpress Vevey−Genf bis Annemasse verlängert (Stundentakt am Wochenende). Neu verkehrt er zudem stündlich bereits ab St-Maurice (VS). Die Kundinnen und Kunden aus dem Unterwallis geniessen dadurch mehr Kapazität und Direktverbindungen in Richtung Lausanne−Genf. Das Unterwallis wird mit dem RegioExpress stündlich entlang des Genfersees mit Frankreich verbunden.

Ausbau- und Unterhaltsarbeiten in der gesamten Schweiz

Die SBB forciert seit 2014 die Instandhaltung der Bahninfrastruktur, um den Rückstand in diesem Bereich aufzuholen. Seit 2017 stehen dafür mehr Mittel aus der Leistungsvereinbarung mit dem Bund zur Verfügung. Die Baustellen nehmen in den nächsten Jahren nochmals zu, da der Rückstand noch nicht aufgeholt ist. Zudem baut die SBB im Auftrag des Bundes das Bahnnetz weiter aus, um dessen Kapazitäten zu erhöhen. Die Baukumulation stellt eine neue Herausforderung für das System Bahn dar, weil die einzelnen Baustellen im Bahnbetrieb in der Summe nicht mehr mit den bisherigen Fahrplanreserven aufgefangen werden können. Ab dem Fahrplanwechsel müssen Reisende mit laufend mehr Baustellen und folglich mehr Auswirkungen auf den Bahnverkehr rechnen.

Im Fahrplan 2020 finden deshalb auf dem ganzen Bahnnetz Bauarbeiten statt. Wo möglich bündelt die SBB die notwendigen Arbeiten und führt diese in längeren Bauintervallen aus. Das erlaubt eine effizientere und raschere Ausführung und reduziert die Gesamtdauer von Lärm und Einschränkungen. Auswirkungen auf den Bahnverkehr sind aber auch in den kommenden Jahren unvermeidbar. Sämtliche Änderungen und Ersatzkonzepte publiziert die SBB rechtzeitig in den elektronischen Fahrplänen, damit sich Reisende möglichst früh über alternative Reisemöglichkeiten informieren können.

Die geplanten Ausbauten und Unterhaltsarbeiten werden künftig zu Angebotsverbesserungen führen und garantieren eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Bahninfrastruktur.