Fernverkehrskonzession: SBB hält Kundenversprechen ein

Die SBB ist bereit, ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 auch die beiden Fernverkehrslinien Bern–Biel und Bern–Burgdorf–Olten zu fahren. Die SBB setzt auch die gegenüber den Kunden gemacht Serviceversprechen um.

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Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hatte der BLS letzten Sommer die beiden Fernverkehrslinien Bern–Biel und Bern–Burgdorf–Olten zugesprochen. Nun hat die BLS mitgeteilt, dass sie die beiden Linien per Fahrplanwechsel im Dezember 2019 nicht übernehmen kann. Die SBB nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis.

Die SBB wird ihr Versprechen halten, ab Dezember 2019 das gesamte Angebot im Fern- und Regionalverkehr zu fahren. Und die SBB wird auch die gegenüber den Kundinnen und Kunden gemachten Serviceversprechen einhalten. Im Fernverkehr kommt neues Rollmaterial zum Einsatz. In den InterRegio-Zügen sind Steckdosen, Klimatisierung und Veloselbstverlad Standard. Dank einer 2+1-Bestuhlung wird durchgängig ein hoher Sitzkomfort in der 1. Klasse angeboten. Die InterCity-Züge bieten zusätzlich zum IR-Komfort Verpflegungsmöglichkeiten im Speisewagen oder Service am Platz in der 1. Klasse. Auf allen Linien werden Reisende persönlich betreut.

Die Vergabe von zwei Fernverkehrslinien an die BLS ist aus Sicht SBB ein verkehrspolitischer Systemwechsel mit weitreichenden Folgen für das bewährte öV-System Schweiz. Deshalb hatte die SBB im Juli 2018 gegen diesen Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht.

Die SBB stellt sich nicht gegen Wettbewerb. Einheitliche nationale Tarife und bestehende Fahrplankonzepte lassen hingegen wenig Spielraum für echten Wettbewerb. Am Entscheid des BAV bemängelt die SBB insbesondere die fehlenden rechtlichen Grundlagen und den ausbleibenden Mehrwert für die Kunden. Das bisherige System basiert auf einer Einheitskonzession für den Fernverkehr.

Die Politik hat sich in der Vergangenheit dahingehend geäussert, dass eine Mehrbahnenlösung im Regionalverkehr anzustreben ist, nicht aber im Fernverkehr. Die Vergabe von Linien des Fernverkehrs an mehrere Betreiber muss somit vom Gesetzgeber zuerst entschieden werden.

Fernverkehr aus einer Hand: Erfolgsmodell für Kunden, Besteller und Bund

Der Fernverkehr auf der Schiene ist heute sicher und pünktlich, die Kundenzufriedenheit hoch. Das Fernverkehrsnetz der Schweiz verbindet die Schweiz. Dabei gleichen rentable und unrentable Linien einander innerhalb aus. Der Fernverkehrsgewinn wird vollständig in den Angebotsausbau reinvestiert. Die SBB hat bereits für 800 Millionen Franken neues Rollmaterial gekauft und für mehr als 3 Milliarden Franken bestellt. Dieses wird nun Schritt für Schritt eingesetzt und ersetzt die alten Züge.

Aktuell investiert die SBB rund 300 Millionen Franken in die Revision und Modernisierung von 341 Doppelstockwagen des Fernverkehrs. Zusätzlich werden in den kommenden Jahren rund 250 Millionen Franken in den Ausbau der Unterhaltsanlagen und damit in zusätzliche Industriearbeitsplätze und den Standort Schweiz investiert. SBB Kundinnen und Kunden profitieren 2019 von Sparbillette-Rabatt im Umfang von mehr als 100 Millionen Franken.