Tierische Helfer bekämpfen Schädlinge im Gleisschotter

Zur Bekämpfung von Wühlmäusen im Gleisschotter setzt die SBB neu auf Hermeline. In einem Pilotprojekt wurden auf der Strecke zwischen Bern und Olten erste Gruppen der wendigen Jäger angesiedelt.

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Das Schotterbett ist ein einzigartiger Lebensraum. In der Schweiz bedrohte Insektenarten, wie der Laufkäfer, finden dort ein Habitat. Mittlerweile haben aber auch verschiedene Säugetiere, allen voran die Wühlmaus, das einmalige Biotop für sich entdeckt. Das Schotterbett ist für die kleinen Nager besonders attraktiv. Denn die darüber laufenden Gleise und der Zugsverkehr schützen sie und ihren Nachwuchs vor Fressfeinden, wie beispielsweise dem Milan.

Was für die Wühlmaus ein Standortvorteil ist, wird für die SBB zum Problem. Denn sobald sich eine Tierart zu stark vermehrt, gerät das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems in Schieflage. So lockern die gross angelegten Gangsysteme im Schotterbett die Erde auf und führen zu Instabilität des Bodens. «Wir rechnen längerfristig mit grossen Auswirkungen auf den Bahnbetrieb», meint Projektleiter Markus Hermann von Infrastruktur.

Ganz dem Nachhaltigkeitsgedanken treu, versucht die SBB das Problem nun auf natürliche Weise in den Griff zu kriegen. Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln war gemäss Hermann nie eine Option. In einem Pilotprojekt wurden Anfang 2021 deshalb an mehreren Kleinbahnhöfen zwischen Bern und Olten Hermeline angesiedelt.

Damit die schlauen Jäger möglichst effizient arbeiten können, mussten entlang der Bahnlinien sogenannte «Wanderachsen» verlegt werden. In den glatten Plastikrohren legen die bewegungsfreudigen Tierchen grosse Distanzen in kürzester Zeit zurück. So sorgen schon wenige Tiere für eine grossflächige Schädlingsbekämpfung.

90 Tage nach Projektbeginn zieht Hermann ein positives Fazit: «Der Boden im betroffenen Gebiet erholt sich merklich. Wir können den Einsatz von Hermelinen nun auf die ganze Schweiz ausweiten.»

April, April

Diese Zeitungsente wurde für den Aprilscherz 2021 veröffentlicht. Die Fotos wurden an der Strecke zwischen Schmerikon und Uznach aufgenommen. Von einer Wühlmausplage im Schotterbett ist momentan glücklicherweise nichts bekannt.

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