Müsste er sich noch einmal entscheiden – er würde ihn wieder wählen, den Lokführerberuf. Aufgewachsen in einer Bähnlerfamilie, wurde ihm dieser Beruf praktisch in die Wiege gelegt. Schon von klein auf wusste er, dass er einmal Lokführer werden wollte. Stefan Landenberger liebt Freiheit und Autonomie. Die hat er in seinem Beruf, obwohl es viele Vorgaben und Reglementierungen gibt, die er beachten und einhalten muss. Dank seinen zahlreichen Ausbildungen fährt er nicht nur Personen, sondern auch Güter durch die ganze Schweiz, von Ost nach West und von Süd nach Nord. Einzig im Jura sei er nicht unterwegs, meint er. Ihm gefallen weite Strecken und das «Unterwegssein» genauso wie die Abwechslung bei den verschiedenen Lokomotivtypen. Aber auch die vier Jahreszeiten, die er in der Lokführerkabine intensiv erlebt. Und er übernimmt gerne Verantwortung.
«Ich habe die Verantwortung für die Reisenden, für die Geschwindigkeit und für das Gewicht des Zuges.»Stefan Landenberger
Die Eisenbahn im Wandel – die Verantwortung bleibt
«Die Art der Verantwortung hat sich verändert», sagt Stefan Landenberger. «Früher, als ich bei der SBB angefangen habe, wurde im Führstand viel mechanischer gearbeitet als heute. Damals war es sehr anspruchsvoll, mit einem voll besetzten Personenzug über die Gotthard-Bergstrecke ins Tessin zu fahren.» Heute unterstützen moderne Boardcomputer die Lokführerinnen und Lokführer. Der Führerstand gleicht dem Cockpit eines Flugzeuges und auch die Zugsstrecken haben sich über die Jahre verändert.
Seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels 2016 sei die Strecke ins Tessin zum Fahren weniger anspruchsvoll. Moderne Zugsysteme erleichtern den Arbeitsalltag und nehmen Verantwortung ab, meint Stefan Landenberger. «Wer jetzt aber denkt, dass beim Zugfahren alles automatisch abläuft, liegt falsch», fügt Stefan Landenberger an. «Denn wenn ich beispielsweise eine Störung an einem Zug habe, liegt die Entscheidung bei mir, ob ich noch weiterfahren kann, oder ob ich den Zug stehen lassen muss – mit allen Konsequenzen.»
Stefan Landenberger lebt Bahn – auch in seiner Freizeit
Weil er als Lokführer im Schichtbetrieb rund um die Uhr arbeitet, hat Stefan Landenberger regelmässig mehrere Tage am Stück frei. Dann trifft man ihn bei der «Dampfbahn Katzensee» oder im Bahnpark Brugg. Dort engagiert er sich für den Verein «Dampfgruppe Zürich» und macht – zusammen mit seinem Vater und seinem Götti, den Gründern der «Dampfgruppe Zürich» – historische Dampflokomotiven der SBB wieder fit. So ergänzen sich der moderne Beruf als Lokführer und seine Leidenschaft für Dampflokomotiven.
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Lokführer:in werden
Jährlich starten mehrere Ausbildungsklassen an verschiedenen Standorten in der Schweiz.
Die Ausbildung dauert je nach Standort 14 bis 16 Monate. Während der Ausbildung sind Sie bei der SBB angestellt und werden entlohnt. Am Ende der Ausbildung absolvieren Sie die theoretische und praktische Fähigkeitsprüfung gemäss Vorgaben des Bundesamts für Verkehr (BAV). Informationen zur Ausbildung finden Sie auf unserer Karriereseite.
Jubiläum 175 Jahre Schweizer Bahnen
Die Schweizer Bahnen nehmen ihren 175. Geburtstag zum Anlass, sich an insgesamt fünf Festwochenenden mit Publikumsanlässen bei ihren Kundinnen und Kunden zu bedanken. Das nächste und auch letzte Festwochenende findet am 22. und 23. Oktober in der Region Zentral-Süd statt. Zu den Highlights gehören beispielsweise das Gotthard Tunnel-Erlebnis oder die Serviceanlage Bellinzona. Dank der Jubiläumstageskarte ab 17.50 Franken (Preisbeispiel mit Halbtax, 2. Klasse) reisen Besucherinnen und Besucher klimafreundlich und bequem an. Weitere Informationen zu 175 Jahre Schweizer Bahnen unter 175-jahre.ch.
Mit der Spanisch-Brötli-Bahn von Koblenz nach Laufenburg
Am 15. und 16. Oktober fährt die Spanisch-Brötli-Bahn von Koblenz nach Laufenburg. Mehr Informationen zum Erlebnis Spanisch-Brötli-Bahn auf SBB Historic.