Störungen im Bahnverkehr beeinträchtigen den Reisealltag. Ob Fahrzeugstörung, technische Störung an der Bahnanlage oder ausserordentliche Bauarbeiten – die Gründe für Verzögerungen und Zugausfälle bei der SBB sind vielfältig. Der SBB ist es ein grosses Anliegen, diese durch präventive Arbeiten möglichst gar nicht erst eintreten zu lassen. Ereignet sich trotzdem eine Störung, investiert die SBB viel Energie in eine rasche Störungserkennung und -behebung. Dabei ist eine zeitnahe und transparente Kunden- und Personalinformation wichtig.
In diesem Artikel erfahren Sie, was die häufigsten Probleme verursacht und wie die SBB hinter den Kulissen daran arbeitet, Sie als Kund:in so schnell wie möglich zu informieren und sicher und rasch an Ihr Ziel zu bringen.
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Wieso dauert es immer so lange, bis die SBB eine Lösung für die Kund:innen hat?
In den ersten Minuten einer Störung ist es für die SBB mitunter sehr schwierig, sich ein genaues Bild über das Ausmass zu verschaffen. Diese Phase wird «Chaosphase» genannt. Die zu Beginn raren Informationen müssen beschafft, interpretiert und verarbeitet werden. Während dieser Zeit ist es sehr anspruchsvoll, die Auswirkungen für die Fahrgäste und das Personal in den nächsten Stunden vorherzusagen. Es gibt Störungen, die nur einen einzelnen Zug betreffen und solche, die rasch dutzende Züge betreffen.
Aber die SBB ist vorbereitet: Für jeden Bahnhof und jeden Streckenabschnitt gibt es mindestens zwei sogenannte «Betriebskonzepte». In einem Betriebskonzept ist beschrieben, welche Fahrgäste beziehungsweise Linien von der Störung in welcher Art betroffen sind. Zum Beispiel: Bei einer Einschränkung im Raum Lenzburg auf der Strecke Olten – Zürich wird definiert, welche Züge umgeleitet werden und welche auf einem Teilabschnitt ausfallen. Um Reisenden ab Olten nach Zürich HB trotzdem eine Reisemöglichkeit anbieten zu können, lässt die SBB den IC1 und IC8 in Olten ausserordentlich anhalten.
Wann werden Ersatzbusse organisiert? Wieso dauert das so lange?
Können aufgrund einer Störung auf einem Abschnitt keine Züge mehr verkehren, wird ein Ersatzangebot mit Bussen organisiert.
Es ist eine schwierige Aufgabe mit wenig zeitlichem Vorlauf bei Busunternehmen genügend Fahrzeuge und Personal zu finden. Die wenigsten Busunternehmen halten in genügender Menge Reserven bereit, die innert kurzer Zeit für mehrere Stunden einsatzbereit sind. In einem einzigen Zug können über 1000 Reisende sein. Zum Vergleich: Ein grosser Gelenkbus kann mit zahlreichen Stehplätzen etwa 100 Personen transportieren.
Gerade in den ersten Stunden sind Wartezeiten und ein ungenügendes Platzangebot leider nicht zu vermeiden. Anders ist das bei geplantem Ersatzverkehr, zum Beispiel wegen geplanter Bauarbeiten: Dank mehrmonatigem Vorlauf ist es möglich, genügend Ressourcen aufzutreiben, indem Busunternehmen zum Beispiel eine Feriensperre beim Fahrpersonal anordnen und zusätzliche Extrabusse mieten.
Wie soll ich mich als Kund:in im Störungsfall am besten verhalten?
Bekomme ich bei einer Störung Geld zurück? Gibt es Fahrgastrechte?
Für alle Reisenden gelten die Fahrgastrechte. Diese finden Sie auf der SBB Seite «Entschädigung bei Verspätung».