SBB Fahrplan 2025 in der Westschweiz

Der SBB Fahrplan 2025 wird für die Westschweiz von Grund auf neu ausgestaltet. Manche Fahrzeiten werden länger, um die Pünktlichkeit zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die zahlreichen Baustellen besser bewältigt und neue Angebote eingeführt werden können.

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In der Westschweiz ist die Basis des SBB Fahrplans seit der Einführung von Bahn 2000 unverändert geblieben. Gleichzeitig hat die Zahl der Reisenden jedoch stark zugenommen, weshalb das Umsteigen in den Bahnhöfen mehr Zeit braucht. Hinzu kommt, dass die SBB Jahr für Jahr neue Züge eingeführt hat.

Wie in den Vorjahren waren auch 2022 die Pünktlichkeitswerte in der Westschweiz tiefer (89,4%) als auf dem übrigen Netz der SBB (92,5%). Die Folgen: eine geringere Angebotsqualität und häufigere Anschlussbrüche in der Westschweiz.

Nun sollen bis 2030 rund 6 Milliarden Franken in das Westschweizer Netz investiert werden. Deshalb haben die SBB und die Westschweizer Kantone gemeinsam einen neuen, stabileren Fahrplan für die gesamte Region ausgearbeitet. Dieser tritt am 15. Dezember 2024 in Kraft. Hier die wichtigsten Änderungen.

Neuer Knoten Renens

Eine der markantesten Neuerungen des Fahrplans 2025 ist, dass die meisten Fernverkehrszüge der Linien IC5 (Rorschach/Zürich–Biel/Bienne–Lausanne) und IC1 (St. Gallen/Zürich–Genève-Aéroport) sowie manche Züge der Linie IR90 (Brig–Genève-Aéroport) in Renens halten.

So haben die rund 4000 Reisenden, die pro Tag in den Westen Lausannes fahren, eine direkte Verbindung nach Renens ohne Umsteigen in Lausanne. Trotz der laufenden Umbauarbeiten halten weiterhin alle Züge auch in Lausanne.

Die Fahrt von Genf nach Renens verkürzt sich somit um 8 Minuten. Wegen des Halts in Renens steigt die kürzeste Fahrzeit für Fernverkehrszüge zwischen Genf und Lausanne jedoch von 35 auf 39 Minuten.

IC5: Endstation Lausanne

Die Züge der Linie IC5 (Jurasüdfuss) werden halbstündlich verkehren und allesamt Lausanne als Endstation haben. Sie halten neu in Renens, wo die Reisenden aus Neuenburg und Biel nach Genf umsteigen.

Heute stehen den Reisenden zwischen Neuenburg und Genf jede Stunde eine Verbindung ohne Umsteigen (Reisedauer: 1 Stunde 09 Minuten) und eine Verbindung mit Umsteigen in Lausanne (1 Stunde 36 Minuten) zur Verfügung. Mit dem Fahrplan 2025 stehen ihnen zwei Verbindungen pro Stunde zur Verfügung. Die Reise dauert künftig jeweils 1 Stunde und 17 Minuten.

Dieser Lösung liegen verschiedene Studien zugrunde, die aufzeigen, dass es sehr schwierig wäre, die IC5-Züge auch künftig systematisch unter guten Bedingungen zwischen Lausanne und Genf verkehren zu lassen. Die vom Fern-, Regional- und Güterverkehr gemeinsam genutzte Achse Lausanne–Genf stösst an ihre Belastungsgrenzen, und im Knoten Genf stehen langjährige Bauarbeiten an.

Zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend sind Ausnahmen vorgesehen. Morgens sind Direktverbindungen von Neuenburg nach Genf Flughafen, abends in der Gegenrichtung geplant. In Lausanne haben die Züge der Linie IC5 weiterhin Anschluss in Richtung Riviera/Wallis, allerdings an die RegioExpress-Züge und nicht mehr an die IR90-Züge.

Palézieux–Vevey

Ausserdem wird eine neue Verbindung zwischen Palézieux und Vevey über die «Train des Vignes»-Linie eingeführt. In Palézieux bestehen Anschlüsse an die IR15-Züge (Luzern–Genève-Aéroport) und in Vevey an die IR90-Züge (Brig–Genève-Aéroport). Im Vergleich zu heute wird der Fahrzeitgewinn zwischen Vevey und Freiburg 10 Minuten und zwischen Sitten und Freiburg 5 Minuten betragen.

Die RegioExpress-Züge, die heute stündlich bis St-Maurice verkehren, fahren neu zweimal pro Stunde und Richtung. Sie werden einmal pro Stunde nach Martigny verlängert. Dieser Bahnhof wird somit neu von drei statt wie heute von zwei Fernverkehrszügen pro Stunde bedient. Darüber hinaus werden auch die Bahnhöfe Montreux, Villeneuve, Aigle und Bex von einer zusätzlichen RegioExpress-Verbindung pro Stunde profitieren.

Längere Fahrzeiten

Als Folge der Fahrplanbereinigung verlängert sich generell bei allen Fernverkehrsverbindungen die Fahrzeit um einige Minuten (Beispiel: Lausanne–Genève: +4 Minuten mit der schnellsten Verbindung, aber mit Halt in Renens; Lausanne–Sion: +2 Minuten; Lausanne–Bern: +3 Minuten mit der schnellsten Verbindung; Lausanne–Biel/Bienne: +8 Minuten, aber mit Halt in Renens).

Der Fahrplan 2025 wird Veränderungen der Mobilitätsgewohnheiten mit sich bringen. Für die Westschweiz handelt es sich um den bedeutendsten Fahrplanwechsel seit der Einführung von Bahn 2000. Er bringt den Reisenden mehr Pünktlichkeit.

Der Fahrplan 2025 stellt eine Übergangslösung dar, die weiterentwickelt wird. Die SBB und die Kantone stimmen sich bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 weiterhin ab und nehmen Änderungen am Fahrplan vor, sobald dies etwa mit der Inbetriebnahme neuer Infrastruktur oder neuer Züge möglich ist.

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